Quartalszahlen
10.08.2017, 10:19 Uhr
Zalando: Investitionen schmälern Unternehmensgewinn
Der Berliner Modeversender Zalando setzt voll auf Wachstumsinvestitionen: Gegenüber dem Vorjahreszeitraum hat sich das Investitionsvolumen im ersten Halbjahr 2017 fast verdoppelt. Das schmälert den Gewinn.
Zalando wächst weiter, wenn auch nicht mehr ganz so schnell: Die Umsätze im ersten Halbjahr kletterten um 21,5 % auf 2,08 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,71 Mrd. Euro). Im Vorjahreszeitraum verzeichnete Zalando hier noch ein Wachstum von 25 %. Das EBIT stagnierte auf Vorjahresniveau, die Marge sank von 5,9 % im ersten Halbjahr 2016 auf jetzt 4,9 %.
Grund dafür ist die Investitionsstrategie des Berliner Modeversenders, die das künftige Wachstum ermöglichen soll. So wurden im vergangenen Quartal die Übernahmen von Anatwine und Kickz erfolgreich abgeschlossen und Zalando Fulfillment Solutions mit Bestseller als erstem großen Partnerunternehmen gestartet. Für das laufende Jahr sind noch zwei große Logistikzentren in Polen und Italien geplant, die die bestehenden ähnlich großen Standorte Erfurt, Mönchengladbach, Lahr und Gryfino bei Stettin ergänzen.
Mehr Bestellungen pro Kunde, aber kleinere Warenkörbe
Der Investitionsaufwand belief sich im ersten Halbjahr 2017 ohne Unternehmenszukäufe auf 130 Mio. Euro (Vorjahr 68,2 Mio. Euro), wobei überwiegend in Infrastruktur und selbst entwickelte Software investiert wurde. Für das Gesamtjahr sind Investitionsausgaben ohne Unternehmenszukäufe in Höhe von rund 250 Mio. Euro (Vorjahr 181,8 Mio. Euro) geplant. "Wir sind davon überzeugt, dass Wachstum die richtige Strategie für uns ist, den Unternehmenswert von Zalando zu steigern", erklärt Co-CEO Rubin Ritter. Für das Gesamtjahr strebt Zalando ein Umsatzwachstum in der oberen Hälfte der 20- bis 25-Prozent-Spanne und eine bereinigte EBIT-Marge in der unteren Hälfte der Fünf- bis Sechs-Prozent-Spanne an.
Die Zahl der aktiven Kunden wuchs im ersten Halbjahr auf 21,2 Millionen (Vorjahr: 18,8 Millionen), die Zahl der Bestellungen kletterte von 33,2 auf 42,1 Millionen. 69,3 % des Traffics wird inzwischen über mobile Endgeräte generiert, im Vorjahr lag dieser Anteil bei 63,5 %. Auch bei der durchschnittlichen Zahl der Bestellungen pro Kunde verbesserte sich der Wert von 3,3 auf 3,7. Allerdings sind die durchschnittlichen Warenkorbgrößen leicht gesunken - von 66,4 auf 63,8 Euro.