Bilanz der Münchener Messe 06.12.2024, 12:15 Uhr

Schwerpunkte und Highlights der ISPO Munich 2024

Innovation, Nachhaltigkeit, Gesundheit – diese Themen und ihre Schnittstellen stellte die ISPO Munich 2024 in den Vordergrund. Die Präsentation von Produkten und Technologien, prominente SpeakerInnen und begleitende Konferenzen prägten das Programm.
Das erste tragbare Exoskelett des chinesischen Start-ups Hypershell zog bei der ISPO die Blicke auf sich: Es bietet 20 Kilometer Beinunterstützung, macht so längere Wanderungen zugänglicher und weniger anstrengend.
(Quelle: Messe München GmbH)
Knapp 2.300 Aussteller aus 50 Ländern sowie mehr als 55.000 TeilnehmerInnen aus 113 Ländern: Die ISPO Munich 2024 vom 3. bis 5. Dezember erwies sich wieder als ein wichtiger Treffpunkt der Sportartikelbranche. Insgesamt nutzten über 1.500 DesignerInnen und EntwicklerInnen die Veranstaltung, um sich über Materialtrends, Technologien und Kreislaufdesign auszutauschen. Sports-Tech-Leader, Marken, Start-ups und Investoren kamen nach München und sprachen miteinander über die Zukunft von Sport, Technologie und Gesundheit. 
Die Messe war vor allem ein Schauplatz der Innovationen. Mehr als 80 Produkte von Ausrüstung über Bekleidung bis hin zu Dienstleistungen wurden mit dem renommierten ISPO Award ausgezeichnet. Besondere Innovationen, die das Potenzial haben, die Sportbranche grundlegend zu verändern, waren im „Future Lab“, der Fokus-Area für zukunftsweisende Technologien und Produkte, zu sehen. Dort wurden unter anderem KI-gesteuerte Fitnessgeräte, VR-gestützte Regenerationstools und Wearables, die Muskelermüdung in Echtzeit messen, präsentiert.
Aufruf zu gemeinsamem Handeln
Auf der Green Stage beim Sustainability Hub wurden in einer Reihe von Panels und Vorträgen verschiedene Aspekte von Nachhaltigkeit diskutiert und neue Entwicklungen vorgestellt.
Quelle: Messe München GmbH
Ein weiterer Schwerpunkt der ISPO Munich war das Thema Nachhaltigkeit. Im Sustainability Hub, der in Kooperation mit Patagonia realisiert wurde, standen Themen wie natürliche Materialien, Kreislaufwirtschaft und nachhaltige Produktionsmethoden im Mittelpunkt. Marken wie Adidas und Gore-Tex zeigten, wie Hochleistungsprodukte nachhaltig gestaltet werden können – zum Beispiel durch den Einsatz von Algen als nachwachsenden Rohstoff. Beth Thoren, Environmental Action & Initiatives Director EMEA bei Patagonia, sagte: „Wenn sich die Outdoor- und Sportindustrie zusammentut und ihre Stimme erhebt, um auf einen stärkeren Umweltschutz zu drängen, können wir den systemischen Wandel vorantreiben, den unser Planet dringend braucht.“
Sport als Motor für ein besseres Leben
Auch das Thema Gesundheit nahm auf der ISPO Munich einen breiten Raum ein. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wies darauf hin, dass sich 81 Prozent der Kinder und Jugendlichen weltweit nicht ausreichend bewegen - ein Missstand mit erheblichen gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen. Vor diesem Hintergrund machten Industrievertreter und andere Experten in Keynotes und Panels deutlich, dass Sport nicht nur Produkte liefern muss, sondern ein Motor für ein besseres Leben sein kann. Emma Zwiebler, CEO des Weltverbands der Sportartikelindustrie (WFSGI), stellte nach einer Diskussion auf der Main Stage fest: „Wir haben auf dieser Podiumsdiskussion viel darüber gesprochen, welche Möglichkeiten die Sporttechnologie bietet, um mehr Menschen dazu zu bringen, aktiv zu sein. Wir brauchen Regierungen, die sich an einen Tisch setzen, und wir glauben, dass die ISPO eine großartige Plattform bietet, um alle wichtigen Interessengruppen zusammenzubringen, die für das Problem der körperlichen Inaktivität entscheidend sind.“
Zusätzliche Impulse lieferte in diesem Zusammenhang die „Therapie München“, eine Fachmesse und Kongress für medizinische Rehabilitation und Corporate Health, die mit über 4.500 Teilnehmern ein wichtiger Bestandteil des Programms war.
Fünf weitere Konferenzen stellten unter anderem die Themen Innovation, Technologie und Nachhaltigkeit für verschiedene Bereiche der Sport- und Outdoorbranche in den Mittelpunkt: der „Ski Industry Climate Summit“, der „German Trainers' Summit“, das „Biotexfuture Fall Forum“, „Sport, Brand, Media“ und „Sports Tech Nation“.
Ex-Tennisstar Andre Agassi ist ein Fan des Trendsports Pickleball – und zeigte das in München auch aktiv.
Quelle: Messe München GmbH
Die Schnittstellen von Gesundheit, Sport und Innovation wurden zudem von 78 prominenten SpeakerInnen beleuchtet. Weltstars wie Andre Agassi, Malaika Mihambo, Julian Nagelsmann sowie Alexander und Mischa Zverev konnten mit ihren Beiträgen und Interviews wertvolle inhaltliche Inputs aus ihren Erfahrungen im Spitzensport beisteuern.
„Verschmelzung gelungen“
Aus Sicht von Tobias Gröber, Executive Director der ISPO Group, hat die Messe ihre Bedeutung für die Entwicklung der Sportartikelbranche mit Schlüsselthemen wie wie Gesundheit, Technologie und Mode unter Beweis gestellt: „Es wird viel über Trends und Innovationen gesprochen, umso wichtiger ist es, ein umfassendes Spektrum dieser Zukunftsthemen abzubilden und vielfältig zu inszenieren, um den Teilnehmenden die Möglichkeit zu geben, zu lernen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Aus vielen Gesprächen und Begegnungen wurde uns widergespiegelt, dass uns mit der ISPO Munich die Verschmelzung von Technologie und Gesundheit, die die Zukunft des Sports bestimmen wird, erfolgreich gelungen ist“, so sein Fazit.




Das könnte Sie auch interessieren