Under Armour: Umstrukturierung und Entlassungen geplant

Der amerikanische Sportartikelhersteller Under Armour gab seine Ergebnisse für das vierte Quartal und das gesamte Geschäftsjahr 2024 bekannt und kündigte in diesem Zusammenhang Umstrukturierungsmaßnahmen an.

Das Unternehmen machte einen Umsatz von 5,7 Milliarden US-Dollar. Im Verhältnis zum Vorjahr bedeutet dies einen Rückgang von drei Prozent. Das Minus sei vor allem auf die zunehmend schwachen Ergebnisse in Nordamerika und in der Großhandelssparte zurückzuführen, die traditionell umsatzstärksten Bereiche der Marke. So konnten auch Zuwächse im internationalen Bereich und im Direktvertrieb dem negativen Trend nicht entgegenwirken. Insgesamt wurde ein Nettogewinn von 232 Millionen US-Dollar erzielt, was knapp der Hälfte des Vorjahreswerts entspricht.

Under Armour wolle den kritischen Moment nutzen, um proaktive Entscheidungen zu treffen und eine Premium-Positionierung für die Marke aufzubauen, was kurzfristig Druck auf die Gewinn- und Verlustrechnung ausüben werde, äußerte sich CEO Kevin Plank. In den nächsten 18 Monaten habe das Unternehmen die Möglichkeit, die Marke Under Armour wieder zu stärken. Ziel sei es, mehr zu erreichen, indem man weniger tut und sich wieder auf das Kerngeschäft konzentriert. Dazu gehöre die Steigerung der Nachfrage durch bessere Produkte und überzeugendes Storytelling, aber auch durch intelligentere Maßnahmen wie die Vereinfachung des Geschäftsmodells und die Verbesserung des Kundenerlebnisses, so Plank. Außerdem wolle man die Kosten kontrollieren und notwendige Strategien für das Wachstum der Marke und die Erhöhung des Shareholder-Value umsetzen. Für die Umstrukturierung rechnet das Unternehmen mit Kosten von 70 bis 90 Millionen US-Dollar. Ein Teil dieses Geldes soll für Abfindungszahlungen an die Mitarbeiter verwendet werden. Die genaue Zahl der Entlassungen ist noch unklar.

Die Erwartungen für das Geschäftsjahr 2025 sind entsprechend verhalten. Das Unternehmen rechnet mit einem Umsatzrückgang zwischen 10 und 15 Prozent. Ein Grund dafür sind voraussichtliche Einbußen in Nordamerika, da sich Under Armour nach Jahren der Rabattierung in dieser Region neu ausrichten will. Im Ausland dürften die Rückgänge geringer ausfallen.