Gemeinsame Ziele 30.09.2021, 11:58 Uhr

Outdoor-Händler gründen Klimabündnis

Mit Bergfreunde, Bergzeit, Internetstores, Sportler und Yonderland haben sich soeben fünf Outdoor-Händler zu einem Klimabündnis zusammengeschlossen. Damit wollen sie insbesondere die Industrie zu einem Umdenken anregen.
(Quelle: Shutterstock / Julia Ardaran)
Der Klimawandel ist ein Thema, das branchenübergreifende Relevanz hat. Längst ist klar, dass nur durch Kooperation und Arbeit an gemeinsamen Zielen etwas bewirkt werden kann. Aus diesem Grund haben sich soeben die Outdoor-Händler Bergfreunde, Bergzeit, Internetstores (Campz, Addnature, Fahrrad.de, etc.), Sportler und Yonderland (A.S. Adventure, Bever, Cotswold Outdoor, Juttu, RunnersNeed, Snow+Rock) zusammengeschlossen und gemeinsam das "Outdoor Retailer Climate Commitment" (ORCC) ins Leben gerufen.
„Wir sind ein freiwilliges Netzwerk von Einzelhändlern der europäischen Outdoor-Branche, die glauben, dass der Klimawandel eine der wichtigsten Herausforderungen unserer Gesellschaft ist und dass die Outdoor-Branche beim Klimaschutz eine Vorreiterrolle einnehmen muss. Wir sind der Meinung, dass die Outdoor-Händler dabei an vorderster Front stehen sollten“, sagen die Partner in einer ersten gemeinsamen Erklärung, die von Matthias Gebhard (Managing Director, Bergfreunde), Martin Stolzenberger (Managing Director, Bergzeit), Dr. Hans Dohrmann (CEO, Internetstores Holding), Jakob Oberrauch (CEO, Sportler) und Frederic Hufkens (Group CEO, Yonderland) unterzeichnet wurde. Das Bündnis sei einerseits eine Selbstverpflichtung für die Beteiligten, zum Klimaschutz beizutragen. Andererseits wolle man damit auch eine Botschaft an die Branche senden. „Wir glauben, dass die Outdoor-Branche eine besondere Verantwortung hat, beim Klimaschutz eine Vorreiterrolle zu übernehmen und dafür zu sorgen, dass unsere Produkte den Menschen und der Erde nicht schaden. Es liegt auch in unserem wirtschaftlichen Eigeninteresse, dafür zu sorgen, dass es auch in Zukunft eine Nachfrage nach unseren Produkten gibt“, erläutert Martin Stolzenberger.
In dem gemeinsamen Schreiben weisen die Händler darauf hin, dass die Outdoor-Branche bereits viel für den Klimaschutz tut. Viele Bekleidungs- und Ausrüstungshersteller sind Vorreiter bei der Dekarbonisierung ihrer Produkte und Einzelhändler wie auch Verbände arbeiten Programme für den Klimaschutz aus. Dennoch sind die Unterzeichnenden des ORCC der Ansicht, dass die Outdoor-Branche noch mehr beitragen muss zum Erreichen der Ziele aus dem Pariser Klimaabkommen.
Die Händler sehen sich in einer besonderen Rolle, da sie zwischen Verbrauchern, Marken und Mitarbeitern stehen. „Jedes Jahr vertrauen Millionen von Verbrauchern auf unsere Beratung, Produktauswahl und unseren Service. Sie erwarten mehr Handeln und Orientierung beim Klimaschutz. Unsere Mitarbeiter fordern, dass wir Stellung beziehen; sie wollen Antworten und Maßnahmen. Und unsere Lieferanten erwarten Feedback und Orientierung. Wir sind daher der Meinung, dass es an der Zeit ist, unser Engagement für den Klimaschutz zu verstärken und sowohl individuell als auch gemeinsam mehr zu tun", heißt es in der gemeinsamen Erklärung.
„Unsere Daseinsberechtigung und das wirtschaftliche Wohlergehen der Outdoor-Branche hängen davon ab, dass wir in der Lage sind, uns entscheidend zu dekarbonisieren“, erklärt Matthias Gebhard. „Mit unserer gegründeten Seilschaft wollen wir ein Signal an die gesamte Outdoor-Branche senden, den Klimaschutz noch stärker als bisher ernst zu nehmen und schnell und entschieden Maßnahmen zur Dekarbonisierung der Wertschöpfungskette zu ergreifen.“

Gemeinsame Ziele und Maßnahmen

Über allen gemeinsamen und individuellen Maßnahmen der Händler, die das ORCC unterzeichnet haben, steht, zum Erreichen der Ziele des Pariser Klima-Abkommens beizutragen. Diese bestehen darin, die globale Erwärmung auf 1,5° C zu begrenzen und die Emissionen entsprechend zu reduzieren. Konkret legen sich die Händler selbst folgende Verpflichtungen auf:
  • Messung des CCF (Corporate Carbon Footprint) auf der Grundlage der Richtlinien des Greenhouse Gas Protocol Corporate Accounting and Reporting Standard (Scope 1, 2 und 3, einschließlich gekaufter Waren und Dienstleistungen)
  • Festlegung von Zielen zur Reduzierung der Emissionen in Übereinstimmung mit dem Pariser Abkommen („Science Based Targets“-Methodik empfohlen)
  • Umsetzung von Maßnahmen, um die Ziele zu erreichen und den CO2-Fußabdruck zu verringern
  • Transparenz innerhalb der Gruppe, indem jeder Unterzeichner einen kurzen jährlichen Fortschrittsbericht vorlegt, der auch öffentlich zugänglich gemacht werden kann
Darüber hinaus wollen die teilnehmenden Outdoor-Händler Ideen und Best Practices austauschen und sich bemühen, eine Plattform für den Klimaschutz im Outdoor-Handel zu schaffen. Andere Händler sind dazu eingeladen, sich dem ORCC anzuschließen. Mit ihrem Engagement wollen die Beteiligten außerdem ein Signal an die Outdoor-Industrie senden, ihre Klimaschutzbemühungen zu verstärken und schnell und entschieden Maßnahmen zur Dekarbonisierung der Wertschöpfungskette zu ergreifen.
Mit Gründung der Initiative geht auch ein gemeinsames Schreiben der ORCC-Partner an die Outdoor-Industrie, um diese über das Klimaschutzbündnis zu informieren und dazu anzuregen, ihre Maßnahmen zum Klimaschutz zu verstärken.
Dokumente
Brief der ORCC-Initiative an die Outdoor-Industrie



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