Versand und Retouren
22.11.2021, 09:40 Uhr
Nachhaltigkeit ist für Online-Händler wichtigstes Logistikthema
Wenn es darum geht, was OnlineHändler an ihrem Versand- und Retourenmanagement verbessern können, fällt das Stickwort "Nachhaltigkeit" am häufigsten. Das ergab eine Studie des EHI Retail Institute. Dennoch sehen die Forscher noch Nachholbedarf.
Nachhaltigeren Versandverpackungen sind für Online-Händler die wichtigste Optimierungsmöglichkeit beim Versand- und Retourenmanagement. Was für sich betrachtet gut klingt, ist jedoch nur die halbe Wahrheit.
Denn bei einer Befragung zur EHI-Studie "Versand- und Retourenmanagement im E-Commerce 2021" geben zwar mit 24 Prozent die meisten Befragten an, dass die Nachhaltigkeit der Verpackungen die dringendste Optimierungsmaßnahme darstellt. "Dennoch spielen für Online-Händler ökologische Kriterien wie Nachhaltigkeit generell oder die Wiederverwendbarkeit von Retouren noch nicht die Rolle, die man vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussionen erwarten könnte", erklärt Thomas Kempcke, Leiter Forschungsbereich Logistik und Autor der Studie
Optimale Verpackungsgröße
Vergleichsweise häufig genannte Maßnahmen waren ein optimales Größenverhältnis (20 Prozent), ein optimaler Materialeinsatz (17 Prozent) sowie der Vermeidung von Füllmaterial (15 Prozent). Den Einsatz von wiederverwendbaren oder Mehrweg-Verpackungen nennen dagegen nur zehn Prozent der Befragten als aktuelle Optimierungsmaßnahme.
Retouren lassen sich häufig wiederverkaufen
Gut die Hälfte der Befragten (53 Prozent) sieht sich in der Lage, mindestens zwei Drittel der retournierten Artikel wieder als A-Ware zu verkaufen, vor allem im Sport-, Fashion und Accessoires-Bereich. Wenn ein gewisser Anteil der Retouren nicht als A-Ware wieder verkauft werden kann, hat dies unterschiedliche Gründe.
Für fast zwei Drittel der befragten Online-Händler (62 Prozent) besteht die Ursache darin, dass die jeweiligen Artikel in der Qualität so sehr beeinträchtigt sind, dass die Aufbereitung nicht möglich oder zu aufwändig ist. Alle weiteren Gründe wie Gebrauchsspuren (24 Prozent), begrenzte Haltbarkeit oder Hygieneanforderungen (je 18 Prozent) fallen deutlich ab.
Für die Studie befragte das EHI Retail Institute nach eigenen Angaben 72 namhafte Online-Händler im deutschsprachigen Raum. Die Befragungen wurden im Frühjahr 2021 durchgeführt.
Autor(in)
Frank
Kemper