31.000 Teilnehmer
15.02.2021, 09:11 Uhr
Statements zur ISPO Munich Online
Für die größte Sportmesse der Welt, die erstmals virtuell stattfand, zählte die Messe München 31.574 Teilnehmer aus 110 Nationen. Wie hat es der Branche gefallen?
Das Panel "Women in Sports" war laut Messeleitung eines der Highlights des Dienstags während der ISPO Munich Online (v.l.): Deepa Gautam-Nigge (Global Lead SAP Next-Gen Ecosystem, SAP SE), Moderatorin Jennifer Boone und Dr. Jeanette Friedrich (Global ISPO Group Director, Messe München GmbH).
(Quelle: Messe München GmbH / Holger Rauner)
Mehr als 30.000 Teilnehmer aus über 100 Nationen besuchten vom 1. bis 5. Februar 2021 die digitalen Plattformen der Weltleitmesse für Sport unter dem Motto „Sport is stronger“. Die ISPO Munich musste corona-bedingt erstmals in seiner 50-jährigen Geschichte als digitale Messe abgehalten werden: Neben den Produkt- und Unternehmenspräsentationen von 545 Ausstellern in der Expo Area, war laut Messe München auch das Konferenzprogramm mit über 150 Vorträgen und Workshops zu den gesellschaftlichen Megatrends Nachhaltigkeit, Gesundheit, Digitalisierung und Kreativität stark nachgefragt. Die Top-Nutzerländer waren nach Deutschland (in dieser Reihenfolge): Italien, Großbritannien, Österreich, Japan und China. Die erstmals angebotenen „Public Streams“ für Endverbraucher wurde von mehr als 22.000 Personen genutzt.
„Die ISPO Munich ist auch als Digital-Veranstaltung in der aktuellen Situation ihrer Rolle als führende Plattform und Impulsgeber für die gesamte Sport- und Outdoor-Branche gerecht geworden“, resümiert Klaus Dittrich, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München. „Gerade jetzt ist es wichtiger denn je, den gesellschaftlichen Herausforderungen gemeinsam gegenüberzutreten. Der Leitgedanke 'Sport is stronger' vereint unsere Branche. Das haben wir in den vergangenen Tagen eindrucksvoll gesehen.”
Dr. Jeanette Friedrich, Global Head of ISPO Group, unterstreicht: „Wir sind sehr dankbar für das Vertrauen, das uns Aussteller, Speaker und Partner im Vorfeld geschenkt haben. Nur gemeinsam können wir uns weiterentwickeln. Die ISPO Munich Online ist ein starkes Signal für eine Sportbranche, die digital auf der Höhe der Zeit agiert und die beim Thema Nachhaltigkeit und der Verknüpfung von Sport und Gesundheit eine Vorreiterrolle einnimmt.”
Das Konferenzprogramm war an jedem der fünf Veranstaltungstage einem Schwerpunkt gewidmet: Von Innovation & Kreativität über Digitalisierung und Gesundheit bis hin zu Nachhaltigkeit. Bewährte Formate wie das ‚Runner’s World Symposium‘ mit Urs Weber als Host konnten wieder überzeugen. Zudem gab es einen interaktiven ISPO Brandnew Live-Pitch, international besetzte Live-Talks sowie das Women Empowerment Panel by „Frauen Verbinden“ und die große Podiumsdiskussion zur Nachhaltigkeit, bei der Teilnehmer aus der Wirtschaft, der Politik, von NGOs und Verbänden die wichtigsten Schritte für eine nachhaltige Zukunft diskutierten. Alle Konferenzbeiträge und zahlreiche Workshops werden laut Messe allen Konferenz-Ticketinhaber nach der Veranstaltung online zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus organisierte das ISPO-eigene Qualitätssiegel ISPO Award erstmals einen ‚Public Choice Award‘ um zusammen mit der Sportcommunity das beste Produkt des Jahres zu ermitteln. Gewonnen haben in der Kategorie Public Choice Award Ortovox mit seinem LVS-Gerät "Diract Voice", der weltweit ersten Lawinennotfallausrüstung mit Sprachnavigation. Der Ausdauer-Extremsportler Kilian Jornet bekam den prestigeträchtigen ISPO Cup überreicht.
Aussteller zeigen sich mit ISPO Munich überwiegend zufrieden
Achim Löffler, Global Business Leader Consumer Oriented Fabrics bei Gore: „Die digitale ISPO Munich ist ein weiteres, positives Beispiel der digitalen Transformation unserer Welt. Wir schätzen das professionelle Setup. Für uns war es ganz klar ein Muss, Teil der ISPO Munich Online zu sein.“
Marc Fischer, Senior Director bei Adidas Outdoor Europa: „Besonders in dieser speziellen Zeit der Pandemie, bietet uns die ISPO Munich Online eine ideale Plattform, um Adidas Terrex als innovative Outdoor-Marke zu präsentieren.“
Dr. Oliver Pabst, CEO Mammut Sports Group: „Die ISPO Munich ist für unsere Industrie eine zentrale Austauschplattform und ein wichtiger Taktgeber. Die erste digitale ISPO Munich war für uns eine hervorragende Gelegenheit zu zeigen, wie wir die Digitalisierung nutzen, um unsere Marke und die Fokusthemen Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Innovation und Qualität zu präsentieren. Mich hat persönlich gefreut, wie der Brandroom zum intensiven Austausch mit unseren Handelspartnern genutzt wurde.“
Hans-Hermann Deters, Geschäftsführer Sport 2000: „Die ISPO hatte es in der aktuellen Situation nicht leicht, sich mit den zukunftsorientierten Themen Gehör beim Handel zu verschaffen. Das digitale Konferenzangebot und die Range der Aussteller war auf einem gewohnt hohen Niveau, wie es von einer Leitmesse erwartet wird. Dennoch freuen wir uns schon sehr darauf, wieder persönlich in den Austausch zu gehen und die gezeigten Trends und Innovationen wieder vor Ort erleben zu können.“
Stefan Rosenkranz, Geschäftsleitung Bundesverband der Deutschen Sportartikel-Industrie: „Natürlich wurde die erste rein digitale ISPO von vielen mit Spannung erwartet, wobei zu berücksichtigen ist, dass die Messe 2021 bedingt durch die aktuelle Situation auch ein Ausnahmeformat hatte. Zunächst war es wichtig an diesem - für die Branche so wichtigen - Termin festzuhalten und eine Plattform für den gemeinsamen Informationsaustausch zu schaffen. Es hat sich aber auch gezeigt, dass ein rein digitales Format eine Präsenzveranstaltung nicht einfach ersetzen kann – vor allem wenn es um den persönlichen Kontakt zwischen Handel und Industrie und allen weiteren Stakeholdern geht. Das Konferenzprogramm war durchaus vielseitig und interessant, übergreifende und zentrale Themen der Branche wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit gut abgedeckt – allerdings hätte man sich bei einigen Workshops mehr Teilnehmer und Zuhörer gewünscht. Wir glauben, dass Online-Workshops in dieser Form auch in Zukunft Bestand haben werden – ein interessantes Konferenzprogramm das Handel und Industrie gleichermaßen anspricht ja sogar essentiell für zukünftige Formate ist. Im Bereich der Expo Area gibt es noch Potenzial nach oben – die Darstellung der Konzepte, Produkte und Innovationen können da sicher noch emotionaler und spannender umgesetzt werden. Gespannt blicken wir auf die Outdoor by ISPO 2021 und auf die ISPO 2022, auf denen wir hoffentlich wieder alle 'live' und in spannendem Umfeld anwesend sein werden.“
Stefan Herzog, Präsident Verband Deutscher Sportfachhandel: „Die ISPO zeichnet ein Bild unserer Zeit: erst die ReStart Days im Sommer, jetzt eine digitale ISPO Munich und perspektivisch die Outdoor by ISPO – online & on-site. Die ISPO Munich Digital war Ausdruck einer starken, internationalen Leitmesse, die uns die aktuellen Perspektiven von Sport und Outdoor aufzeigt. Danke an alle, die durch ihre Teilnahme ihre Solidarität für unsere Sport-Community in dieser herausfordernden Zeit zum Ausdruck gebracht haben!"
Hilmar Bolle, Business Development Manager Österreich & Deutschland: „Wenig Industrie, keine Sporthändler und kaum gute Kontakte – die ISPO Munich Online 2021 verlief für uns nicht zufriedenstellend. Die Groupe Rossignol ist seit jeher ein großer Supporter der ISPO-Messe, und so war es uns wichtig, auch bei dem neuen, digitalen Konzept dabei zu sein. Doch bereits die Vorbereitung, das heißt die Einarbeitung in Foursource, gestaltete sich schwierig. Für uns als Industriepartner steht bei der ISPO-Messe immer der Sportfachhandel im Fokus, welcher leider über alle fünf Veranstaltungstage hinweg komplett ausblieb. Weder auf den Seiten unserer Marken noch bei unseren Außendienstlern meldeten sich Kunden. Dafür waren die Postfächer gefüllt mit Anfragen von chinesischen Firmen und privaten Produktanfragen… Problematisch beurteilen wir auch die große Abwesenheit im Bereich der Skihersteller. Der zwischenmenschliche Kontakt, welcher für uns im Vordergrund steht, fand zudem nicht statt. Leider war die ISPO Munich Online 2021 mit diesem Format für uns nicht erfolgreich.“:
Walter Wensauer, Geschäftsführer Fischer-Deutschland: „In diesen schwierigen Zeiten war die digitale ISPO zwar eine der wenigen Möglichkeiten überhaupt irgendetwas in Richtung Handel zu kommunizieren, eine physische Messe, die in unserer emotionalen Branche aber so wichtig wäre, konnte die digitale Variante aber ehrlich gesagt nicht ansatzweise ersetzen. Das 'Look & Feel' ist tatsächlich etwas, das digitale Formate, egal wie gut diese aufgesetzt sind, einfach nicht leisten können, das aber für viele unserer Handelspartner ein wichtiges Element in der Meinungsbildung und der Saison- und Limitplanung darstellt. Daher waren wir mit Fischer auch nicht mit einem digitalen Messestand auf der ISPO vertreten, was aber unter anderem auch darin begründet war, dass wir mit einer beträchtlichen Carry-over-Quote in die kommende Saison starten und somit auch nicht zwingend die Notwendigkeit bestand, das komplette Produktportfolio noch einmal virtuell zu präsentieren. Unsere Ersatzmaßnahmen wie diverse virtuelle Preview-Days und auch Previews in den bekannten Ordercentern in Deutschland und Österreich haben hier erfreulicherweise gegriffen und konnten unsere Nicht-Teilnahme an der ISPO 2021 weitestgehend kompensieren. Ansonsten kann ich zur digitalen Messe noch festhalten, dass einige sehr interessante und informative Live-Events (ISPO Call I BSI-Events usw.) gab, dass es aber, rein schon aus zeitlichen Gründen, nicht ganz einfach war, sich einen kompletten Überblick über die Aussteller und auch über alle Events zu verschaffen, weil das sehr, sehr aufwändig gewesen wäre. Ich denke, dass es da unseren Handelspartnern auch nicht anderes ergangen ist und eine Termintaktung wie auf einer physischen Messe einfach nicht umsetzbar war. Die Quintessenz aus all diesen Erfahrungen ist aber, und das haben wir ja eigentlich auch bereits im Vorfeld gewusst und kommuniziert, dass für unsere Belange und die unserer Kunden kein Weg an einer physischen Messe vorbeiführt. Es ist im digitalen Zeitalter sicherlich eine sinnvolle Ergänzung, den Messeauftritt auch virtuell zu gestalten, die Kundenfrequenz und den Kundenkontakt, sowie den Informationstransfer einer 'Live-Messe' kann das virtuelle Format aber wohl leider nie ersetzen.“
Alberto Zanatta, President Tecnica Group: „Die ISPO Munich Online war eine gute Gelegenheit zum Netzwerken. Dennoch spüren wir, dass die Digitalisierung zwar eine sinnvolle Ergänzung sein kann, sie jedoch in keinem Fall persönlichen Kontakt gänzlich ersetzt: Produkte müssen angefasst und live gesehen werden. Was mir besonders gut gefallen hat, ist das hochwertige Konferenzprogramm, insbesondere zum Thema Nachhaltigkeit. Es setzt viele spannende Impulse.“
Als nächstes Event im ISPO-Netzwerk findet vom 2. bis 4. Juli 2021 die ISPO Shanghai in China statt. Wenig später ist vom 6. bis 8. Juli 2021 Europas größte Outdoor-Fachmesse, die OutDoor by ISPO, in München angesetzt. Sie wird als Hybrid-Veranstaltung konzipiert – mit Angeboten sowohl on-site auf dem Messgelände als auch online.