Reichweite: Deutscher E-Commerce verzeichnet schwachen Jahresstart

Gründe für den Wachstumsstop

Ausschlaggebend für das nahezu stagnierende Wachstum sind unter anderem der Anstieg der direkten Seitenbesuche (Direct-Type-ins). Im ersten Quartal 2017 riefen Verbraucher einen der dreißig größten Online Shops und Marktplätze 1,79 Milliarden Mal durch die Eingabe der URL in die Adresszeile ihres Browsers auf. Im ersten Quartal dieses Jahres entfielen bereits 2,10 Milliarden Besuche auf Direct-Type-ins. Ihr Anteil an der Reichweite stieg im Jahresverlauf so von 45,95 Prozent auf 54,17 Prozent im ersten Quartal 2018.
Ein großer Anteil direkter Seitenaufrufe ist so nicht unbedingt vorteilhaft für Online Shops. Er weist zwar oftmals auf eine loyale Kundschaft und eine hohe Markenbekanntheit hin. Allerdings können direkte Seitenbesuche auch ein Indiz dafür sein, dass es vielen, gerade kleineren Händlern schwerfällt, neue Zielgruppen zu erschließen sowie die eigene Reichweite gewinnbringend zu steigern.

Suchmaschinen und Suchmaschinenwerbung

Im ersten Viertel dieses Jahres konnten Suchmaschinen sowie die organische Suche deutlich mehr zur Reichweite der dreißig führenden Händler und Marktplätze beitragen als beispielsweise soziale Medien oder Newsletter. Bereits im Vorjahreszeitraum waren Suchmaschinen die zweitwichtigste Traffic-Quelle (28,06 Prozent). Ihren Anteil konnten sie auf 29,0 Prozent im ersten Quartal dieses Jahres leicht ausbauen.
In erster Linie werden Suchmaschinen von den Usern in Anspruch genommen, um sich über Produkte oder Händler zu informieren. Für klassische Suchmaschinen-Werbung sind Online-Shopper immer weniger empfänglich. Tatsächlich stieg der Anteil der über organische Suchergebnisse erzielten Visits an der Reichweite der dreißig größten Händler vom ersten Quartal 2017 zum ersten Quartal 2018 deutlich von 22,95 Prozent (891,79 Millionen Visits) auf 24,18 Prozent (937,93 Millionen Visits).
Im gleiche Zuge verloren Werbeformate wie Google AdWords oder Bing Ads an Relevanz: Steuerten sie Anfang 2017 noch 5,11 Prozent (198,56 Millionen Visits) zur Reichweite bei, waren es von Januar bis März dieses Jahres nur noch 4,82 Prozent (186,97 Millionen Visits).



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