Analyse 18.04.2018, 09:00 Uhr

Reichweite: Deutscher E-Commerce verzeichnet schwachen Jahresstart

Die dreißig größten deutschen Webshops und Online-Marktplätze haben im ersten Quartal 2018 weniger User als noch Anfang 2017 erreicht. Insgesamt verringerte sich die Reichweite der Shops um 0,18 Prozent auf 3,88 Milliarden Visits.
(Quelle: shutterstock.com/William Potter)
In den vergangenen Jahren legte der deutsche Online-Handel eine enorme Wachstumskurve hin. Doch das scheint laut einer Analyse der Pepper Media Holding auf Basis der Daten des Marktforschungsunternehmens SimilarWeb nun ein Ende zu haben. Denn die dreißig größten Webshops und Online-Marktplätze haben im ersten Quartal 2018 weniger User als noch Anfang 2017 erreicht. Insgesamt verringerte sich die Reichweite der untersuchten Shops um 0,18 Prozent auf 3,88 Milliarden Visits.
Zwanzig der insgesamt dreißig analysierten Shops schnitten schlechter ab als im Vorjahreszeitraum. Am härtesten traf es den Mode-Versender Bonprix. Dessen Reichweite sankt um 27,53 Prozent auf 27,19 Millionen Visits. Daneben büßten aber auch andere Big Player einiges an Reichweite ein: Dawanda (-22,83 Prozent), dm (-20,89 Prozent) und H&M (-19,87 Prozent).

Shops mit positiven Entwicklungen

Zu den Shops und Marktplätzen, die dem Abwärtstrend im ersten Quartal trotzen konnten, zählen Real, Wish, Obi und das Musikhaus Thomann. Über das größte Reichweiten-Plus konnte sich Real freuen: Die seit Ende vergangenen Jahres laufende Marketing-Offensive führte im ersten Quartal zu 42,43 Millionen Besuchen des Marktplatzes. Das entspricht einem Plus von 64,45 Prozent (16,63 Millionen Visits).
Die Shopping App Wish wuchs gegenüber dem ersten Quartal 2017 um 37,55 Prozent auf 21,32 Millionen Besuche aus Deutschland. Obi gewann rund ein Drittel (34,67 Prozent) hinzu und kam auf 27,16 Millionen Visits. Der Versender von Musik-Equipment Thomann verzeichnete von Januar bis März mit 83,62 Millionen Besuchen ein Reichweitenplus von 29,58 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Wenig Veränderung in den Top Ten

Im Top-Ten-Ranking der reichweitenstärksten Online-Händler und -Marktplätze hat sich im Vergleich zum Vorjahr aber nur wenig getan. Lediglich das Musikhaus Thomann verbesserte sich um zwei Plätze (von Rang sieben auf Rang fünf), während Lidl (68,66 Millionen Visits, +18,81 Prozent gegenüber Q1/2017) vom achten auf den siebten Platz kletterte. Im Gegenzug rutschte Media Markt (81,28 Millionen Visits, -1,73 Prozent) vom fünften auf den sechsten Platz ab. Der Fashion-Händler Zalando (54,62 Millionen Visits, -18,88 Prozent) sackte sogar vom sechsten auf den achten Rang ab.
Auch auf den vorderen Plätzen hat sich nicht viel verändert: Wie auch im Vorjahreszeitraum sicherte sich Amazon den Platz ganz oben auf dem Treppchen mit 1,56 Milliarden Besuchen (-1,0 Prozent gegenüber Q1/2017). Auf Rang zwei platzierte sich erneut eBay (835,39 Millionen Visits, -3,66 Prozent), auf dem dritten Platz liegt das Portal eBay-Kleinanzeigen.de mit 462,83 Millionen Visits (+9,71 Prozent).
Otto war wie schon Anfang 2017 auch im zurückliegenden Quartal der reichweitenstärkste deutsche E-Commerce-Akteur. Mit 103,39 Millionen Visits musste Otto zwar ein leichtes Minus von 4,43 Prozent gegenüber dem Vorjahr hinnehmen, konnte seine Position auf Rang vier aber verteidigen. Auf Platz neun und zehn lagen auch im ersten Quartal 2018 wieder Saturn (49,32 Millionen Visits, -3,11 Prozent) und Ikea (46,1 Millionen Visits, -1,01 Prozent).



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