Bitkom-Umfrage 09.02.2023, 12:01 Uhr

Über 50 Millionen Menschen in Deutschland nutzen Social Media

Laut einer aktuellen Bitkom-Umfrage sind 89 Prozent aller Internet-Nutzer in Deutschland auch auf Social-Media-Plattformen unterwegs. Vor allem jüngeren Menschen informieren sich über die Dienste auch intensiv zu politischen Themen.
(Quelle: Antlii/Shutterstock)
54 Millionen Menschen waren in den vergangenen 12 Monaten in sozialen Netzwerken unterwegs - das entspricht 89 Prozent aller deutschen Internet-Nutzer ab 16 Jahren. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Bitkom-Befragung, die anlässlich des diesjährigen Safer Internet Days durchgeführt wurde.
80 Prozent haben demnach aktiv Beiträge gepostet, Inhalte hochgeladen oder Kommentare geschrieben; 9 Prozent haben die Plattformen ausschließlich passiv genutzt, also ohne eigenen Content zu veröffentlichen. Die meisten bewegen sich dort regelmäßig: Für mehr als zwei Drittel (70 Prozent) der Nutzer gehören soziale Netzwerke zum Alltag.
Unter den Altersgruppen gibt es allerdings deutliche Unterschiede. So dienen die Plattformen jungen Menschen unter 30 stärker als anderen Altersgruppen auch dazu, sich über aktuelle Ereignisse und Politik zu informieren sowie aktiv am politischen Diskurs zu beteiligen: Für 78 Prozent der unter 30-Jährigen ermöglichen soziale Netzwerke den schnellsten Zugang zum aktuellen Weltgeschehen - bei den über 30-Jährigen sind es 59 Prozent. 43 Prozent der Generation U30 sagen: Soziale Netzwerke haben Einfluss auf meine politische Meinung - unter den Social-Media-Nutzern über 30 sind es nur 20 Prozent.
Im Schnitt haben Internet-Nutzer in Deutschland 4 verschiedene soziale Netzwerke in den vergangenen 12 Monaten besucht. Die Jüngeren zwischen 16- und 29 Jahren sind im Schnitt sogar auf 7 verschiedenen Social-Media-Plattformen unterwegs. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) der unter 30-Jährigen stimmt der Aussage zu, dass sie ohne soziale Netzwerke oft nicht wüssten, was in der Welt geschieht.

Facebook und Instagram dominieren

Was die Plattformen selbst anbelangt, nutzen 68 Prozent der Befragten Facebook, 54 Prozent Instagram und 38 Prozent Pinterest. TikTok wurde von 30 Prozent genutzt und Twitter von 27 Prozent. Die beruflichen Netzwerke LinkedIn (25 Prozent) und Xing (24 Prozent) kommen jeweils auf ein Viertel. Mehr als ein Fünftel (22 Prozent) bewegt sich in lokalen Communitys.
Ein weiteres Ergebnis der Umfrage: Die Nutzer sozialer Medien nehmen auf den Plattformen - neben Unterhaltung und Informationen - auch immer wieder Fake News wahr, also offensichtlich gefälschte Nachrichten, Bilder oder Berichte. Knapp zwei Drittel (66 Prozent) sind Fake News in den vergangenen 12 Monaten auf den Plattformen aufgefallen, davon 14 Prozent häufig, 34 Prozent gelegentlich und 18 Prozent selten. 21 Prozent haben keine Falschmeldungen wahrgenommen, 13 Prozent sind sich nicht sicher oder machen dazu keine Angabe. Immerhin: Im Jahr 2021, während der Hoch-Zeit der Corona-Pandemie und dem Jahr der Bundestagswahl, hatten noch 92 Prozent angegeben, auf Fake News gestoßen zu sein.

Jeder und jede Zehnte wurde Opfer von Hassrede

Befragt nach der Diskussionskultur im Internet geben 6 von 10 Social-Media-Nutzern (59 Prozent) an, schon einmal Hassrede auf einer Plattform bemerkt zu haben. Damit sind Äußerungen gemeint, die beleidigend, rassistisch oder volksverhetzend sind oder zu Gewalt aufrufen. 12 Prozent der Nutzer waren bereits Opfer von solchen Hasskommentaren.
Häufigste Reaktion der Opfer von Hassrede war es, sich mit einem eigenen Posting gegen die Äußerung auszusprechen (42 Prozent). 41 Prozent haben die Beträge der jeweiligen Plattform gemeldet und ein Fünftel (19 Prozent) hat dem Verfasser der Hassrede eine persönliche Nachricht geschickt. 17 Prozent haben sich aber auch aus dem Netzwerk zurückgezogen – zumindest eine Zeitlang. Jedes sechste Opfer hat Strafanzeige bei Polizei oder Staatsanwaltschaft gestellt (16 Prozent). 14 Prozent der Opfer haben hingegen gar nicht auf Hassrede reagiert.
"Straftaten im Internet müssen konsequenter verfolgt werden, und zwar durch den Staat. Dafür müssen Strafverfolgungsbehörden und Gerichte finanziell und personell so ausgestattet werden, dass sie dieser Aufgabe auch tatsächlich gerecht werden können", kommentiert Bitkom-Hauptgeschäftsführer Rohleder.



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