Aufwärtstrend bei Textilgroßhändlern

Die Marktkonzentration von Großbetrieben im stationären Textil-, Schuh- und Lederwarenhandel hat während des zweiten Corona-Jahres wieder zugenommen. Das ergab die Umsatzsteuerstatistik für das Jahr 2021. Während des ersten Jahrs der Pandemie litt die Branche vor allem unter den Verkaufsbeschränkungen von Bund und Ländern, was zu einem Umsatzeinbruch von rund 23,8 Prozent bei Großunternehmen ab 100 Mio. Euro Netto-Umsatz führte. Zuvor hatte die Konzentrations-Entwicklung des stationären Textil-, Schuh- und Lederwarenhandel im Jahr 2019 einen vorläufigen Höhepunkt erreicht.

Wie die Umsatzsteuerstatistik nun zeigt, wuchs der Anteil von vorwiegend stationären Bekleidungshändlern mit einem Netto-Umsatz von mindestens 100 Mio. Euro im Jahr 2021 um 1,2 Prozentpunkte auf insgesamt 59,3 Prozent. Somit ist der Marktanteil der Großbetriebe zwar noch immer geringer als im Jahr 2019, in dem der Umsatz-Anteil der Großbetriebe bei 61,4 Prozent lag. Es wurde jedoch wieder ungefähr der Wert von 2016 erreicht.  

Auch die Schuh- und Lederwarenbranche verzeichnet für das Jahr 2021 eine ähnliche Konzentrationstendenz. Die höchste auswertbare Größenklasse beginnt in dieser Branche jedoch bereits ab einem Netto-Umsatz von 10 Mio. Euro. Der Anteil der Unternehmen in der größten Umsatzklasse in der vorwiegend stationären Lederwarenbranche stieg um rund 4,8 Prozentpunkte und erreichte somit einen neuen Rekordwert von 61,2 Prozent. Der starke Zuwachs der Luxusmarkenunternehmen in den letzten Jahren dürfte bei dieser Entwicklung eine tragende Rolle spielen. Im Segment Schuhe stieg der Anteil der Großunternehmen lediglich um 0,7 Prozentpunkte auf 69,3 Prozent.

Die Großbetriebe des Bekleidungsfachhandels holen demnach weiter auf. Während der gesamte stationäre Bekleidungshandel 2021 lediglich um 0,2 Prozent wuchs, stieg der Umsatz der Mode-Großbetriebe insgesamt um 2,3 Prozent an.