ISPO-Pressekonferenz 28.01.2018, 17:37 Uhr

„Der Markt braucht Messen wie OutDoor und ISPO“

Auf der offiziellen Pressekonferenz brach Mark Held, Generalsekretär der EOG, eine Lanze für die beiden großen Handelsmessen und gab einen Rückblick auf das Jahr 2017.
Wichtige Redner bei der Pressekonferenz: Rainer Angstl, CEO von Sporthaus Schuster, John Jansen, EOG Präsident und Head of EMEA bei Keen Outdoor, Matthis Zagl, Business Leader Footwear Sport bei W.L. Gore & Associates (v.li.)
Der Markt entwickele sich sehr gut, so das Resümee von Mark Held zum vergangenen Jahr 2017 aus Sicht der European Outdoor Group. Im Rahmen der offiziellen Pressekonferenz gab der scheidende Generalsekretär der EOG einen Ausblick auf das laufende Jahr, blickte aber auch auf die Zahlen 2017
zurück. Die EOG hatte 50 ihrer Mitgliedsunternehmen zur geschäftlichen Entwicklung im vergangenen Jahr befragt, hier gaben 47 % der Marken an, ein Plus von mehr als 5 % im Vergleich zu 2016 erwirtschaftet zu haben. 32 % erreichten den Angaben zufolge ein Wachstum zwischen 2,5 und 5 %. Hardware war demnach der stärkste Wachstumstreiber, gefolgt von den Segmenten Apparel und Footwear.
Die vergangenen zwölf Monate waren laut Held geprägt von steigenden Nachfragen in den Bereichen Hiking, Trailrunning und Klettern, außerdem verzeichneten die Mitgliedsunternehmen ein deutlich gestiegenes Interesse der Verbraucher am Thema Nachhaltigkeit und an entsprechenden Produkten.
Mit Blick auf die laufende Wintersaison konnte Held ebenfalls Positives vermelden: „85 % der befragten Unternehmen freuen sich über eine bessere Wintersaison als im vergangenen Jahr.“ Für das Jahr 2018 rechnen stolze 91 % mit einer besseren Performance als 2017, davon erwarten 47 % ein deutlich besseres Abschneiden, 44 % eine leichte Verbesserung.

Die Zukunft der OutDoor

Der zweite wichtige Tagesordnungspunkt betraf die Zukunft der Messe OutDoor. Hier hatten es fünf Standorte in die engere Auswahl geschafft. Nachdem Mailand und Stuttgart aus dem Rennen sind, entscheiden die Mitglieder der EOG nun ab dem 1. Februar darüber, ob die Messe ab dem kommenden Jahr in München, Hamburg oder doch weiter in Friedrichshafen stattfinden wird. Das Projekt „Vision 2020“ läuft seit mittlerweile zwei Jahren, nun soll spätestens in zwei Wochen (Stichtag 14. Februar) die endgültige Entscheidung fallen.
Sollte im ersten Wahlgang keine Stadt auf mehr als 50 % der Stimmen kommen, werde es eine Stichwahl zwischen den beiden meistgenannten Standorten geben, so John Jansen, EOG Präsident und Head of EMEA bei Keen Outdoor, auf der Pressekonferenz. „Das ist keine leichte Aufgabe für die Mitglieder, aber wir werden natürlich jede Entscheidung akzeptieren“, so Jansen.
Bei der EOG setzt man große Hoffnungen auf die Zukunft der Messe, jedoch nicht nur hinsichtlich des Standorts. „Das Konzept ist wichtiger als die Frage, wo die Messe in den nächsten Jahren stattfindet“, so Rainer Angstl, CEO von Sporthaus Schuster. „Der Markt braucht Messen wie OutDoor und ISPO“, hob Mark Held auch noch einmal die Bedeutung der beiden großen Messen hervor. Wer letztlich die Nase vorn haben wird bei der Bewerbung um die OutDoor, ist noch komplett offen. „Alle Konzepte gehen in die richtige Richtung, und adressieren die Händler und die Industrie gleichermaßen“, sagte Matthis Zagl, Business Leader Footwear Sport bei W.L. Gore & Associates auf der Pressekonferenz.

Generalsekretär gesucht

Auf die Zukunft von Mark Held angesprochen, für den die EOG aktuell einen Nachfolger im Amt des Generalsekretärs sucht, erklärte John Jansen: „Wir sind hier zeitlich ein wenig im Verzug, das ist richtig. Aber wir sind bereits in Gesprächen mit potenziellen Kandidaten und haben der Thematik im Boardmeeting oberste Priorität eingeräumt.“ Weitere Details nannte er jedoch nicht. Auch auf das kürzlich unterzeichnete Grundsatzpapier, in dem sich die wichtigsten europäischen Industrieverbände zu Maßnahmen gegen Mikroplastikteilchen in Gewässern bekannt haben, ging Held im Rahmen der Pressekonferenz ein.

Kampf gegen Mikroplastik

Man wolle gemeinsame Messmethoden festlegen, mit denen Mikroplastik in Gewässern identifiziert und analysiert werden kann. Des Weiteren soll das hierbei erlangte Wissen zwischen allen Industriezweigen und allen Unternehmen geteilt werden um schneller Erkenntnisse gewinnen zu können. Zuletzt will sich die EOG an Forschungsprojekten der EU beteiligen, und diese unterstützen. Bis Ende dieses Jahres soll somit ein gemeinsamer Standard für die Messung von Mikroplastik im Wasser erarbeitet und der EU-Kommission vorgelegt werden, erklärte Held.
Abschließend gab Mark Held noch einen Rückblick auf die zur letztjährigen ISPO gestartete „It`s Great Out There Coalition“. 2017 war diese mit zwölf Mitgliedsunternehmen ins Leben gerufen worden, mittlerweile sind 34 Firmen an Bord. Für 2018 hat man sich vorgenommen, mehr Menschen für das Thema Outdoor zu begeistern. Das soll unter anderem mit einer Fortführung der Kooperation mit der European Week of Sport der EU erreicht werden, zudem will man enger mit Initiativen wie „GetOutside“ oder „MyFirst“ zusammenarbeiten, so Held. 



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