Zehn Werkstätten in Planung 28.10.2024, 09:13 Uhr

Decathlons ambitionierte Ziele mit dem „Revice“-Projekt

Decathlon hat angekündigt, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 40 Prozent senken zu wollen. Gelingen soll dies auch mit Hilfe des „Revice“-Projekts, wodurch die Anzahl der reparierten Produkte signifikant steigen soll.
Decathlon lässt in seinen Werkstätten auch Fahrräder reparieren.
(Quelle: Decathlon)
Decathlon setzt ein Zeichen für mehr Nachhaltigkeit: Mit der Eröffnung einer neuen regionalen Werkstatt in München-Unterföhring startet der Multisport-Spezialist seine Reparatur-Offensive im Rahmen des „Revice“-Projekts. Ziel ist es, in den kommenden Jahren deutschlandweit bis zu zehn Werkstätten aufzubauen, die umfassende Reparaturservices bieten und Decathlon als zentrale Anlaufstelle für die Pflege und Reparatur von Sportartikeln etablieren.

Das „Revice“-Projekt ist ein wesentlicher Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie von Decathlon. Das Unternehmen plant, seine Treibhausgasemissionen bis 2030 um 40 Prozent und bis 2050 um 90 Prozent im Vergleich zum Basisjahr 2021 zu senken. Diese ambitionierten Ziele wurden wiederholt von der Science Based Target Initiative (SBTi) bestätigt. Zudem hat Decathlon sich verpflichtet, den Corporate Net Zero Standard der SBTi zu erfüllen. Erste Erfolge zeigten sich bereits 2023: Der Umsatz stieg weltweit um 4,4 Prozent auf 15,6 Milliarden Euro, während die Emissionen um 11,7 Prozent gesenkt werden konnten.

Zur Erreichung dieser Ziele setzt Decathlon auf die Dekarbonisierung der Unternehmensaktivitäten, die Entwicklung langlebiger Produkte und den Ausbau kreislauforientierter Modelle. Da rund 80 Prozent der Emissionen produktbezogen sind, liegt der Fokus auf der Reduktion durch:
  • die Verwendung nachhaltiger Materialien und Produktionsverfahren (Ecodesign-Ansatz),
  • das Design von Produkten, die für eine lange Nutzung und Reparatur geeignet sind (Langlebigkeit),
  • das Halten der Produkte im Kreislauf durch Wartung, Reparatur oder Weiterverkauf (Kreislaufwirtschaft).
Decathlon hat sich in Deutschland das Ziel gesetzt, die Anzahl der reparierten Produkte in den nächsten drei Jahren von 120.000 auf 500.000 zu steigern. Der Service soll dabei zukünftig nicht nur Decathlon-Produkte, sondern auch Produkte anderer Marken umfassen. Die Kunden profitieren von einem erweiterten Serviceangebot und kürzeren Wartezeiten: Die Bearbeitungszeit für Reparaturen liegt derzeit bei durchschnittlich 20 Tagen und soll auf sieben Tage reduziert werden. Mit einem verbesserten Reparaturerlebnis und neuen DIY-Angeboten möchte Decathlon zudem Marktanteile im wachsenden DIY- und Werkstattsegment gewinnen. Ziel ist es, 100 Prozent der Sportartikel reparierbar zu machen und sich als Marktführer im Reparaturbereich zu etablieren. Geplant sind auch Aktionen wie Verkaufsautomaten für Fahrradschläuche, Fahrradreparaturstationen, Repair Cafés und der Ausbau des Online-DIY-Angebots.

Die neu eröffnete Werkstatt in München-Unterföhring ist ein wichtiger Teil dieser Initiative. Auf einer Fläche von 750 Quadratmetern bietet sie umfassende Reparaturservices mit Schwerpunkten auf Mobility und Wintersport. Die Werkstatt betreut neun Decathlon-Filialen in der Region und beschäftigt zwölf Fachkräfte, darunter Zweiradmechanikermeister und DSV-zertifizierte Spezialisten. Mit modernster Ausstattung, wie etwa Fahrradkränen für bis zu 200 kg, umfasst das Angebot Reparaturen und Ready-to-Bike-Montage.
Diese Werkstatt ist die dritte ihrer Art in Deutschland, nach den Eröffnungen in Schwetzingen (2015) und Dortmund (2017). Weitere Standorte in Hamburg und Berlin sind in Planung, um das Netz regionaler Werkstätten auszubauen. Insgesamt plant Decathlon deutschlandweit zehn Werkstätten, die entweder an Filialen oder Logistikzentren angeschlossen oder als eigenständige Standorte betrieben werden sollen.







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