Studie der GfK 23.02.2022, 11:30 Uhr

Konsumstimmung weiter im Abwärtstrend

Die Verbraucherstimmung in Deutschland ist laut GfK im Februar 2022 uneinheitlich. Die Konsumenten schwanken zwischen besseren Konjunkturaussichten und geringerer Anschaffungsneigung.
Das Konsumklima in Deutschland verschlechtert sich weiter.
(Quelle: Shutterstock / Karim Osama)
Auch die Einkommenserwartung büßt gegenüber dem Vormonat ein. So prognostiziert die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) für das Konsumklima im März minus 8,1 Punkte und damit 1,4 Punkte weniger als im Februar dieses Jahres (minus 6,7 Punkte). Das sind Ergebnisse der Konsumklimastudie für Februar 2022. Damit setzt das Konsumklima nach einer kurzen Verschnaufpause seinen Abwärtstrend fort.
„Vor allem die Erwartungen auf eine deutliche Entspannung bei der Preisentwicklung zu Jahresbeginn haben sich vorerst zerschlagen, denn die Inflationsrate bewegt sich weiter auf hohem Niveau“, erklärt Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte. „Dennoch sind die Aussichten für die nächsten Monate durchaus positiv: Erst kürzlich wurde beschlossen, tiefgreifende Pandemiebeschränkungen aufzuheben. Das gibt Anlass zur Hoffnung, dass damit auch die Konsumlaune der Verbraucher wieder zurückkehrt. Würde dies von einem moderaten Preisauftrieb gestützt werden, könnte sich das Konsumklima endlich auch wieder langfristig erholen.“

Konjunktur, Einkommen und Ausgaben

Die Konjunkturstimmung der Verbraucher steigt zum zweiten Mal in Folge an. Mit einem Plus von 1,3 Punkten weist der Indikator 24,1 Punkte auf. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres liegt er mehr als 16 Zähler höher. Die Verbraucher gehen laut GfK offenbar davon aus, dass die deutsche Wirtschaft nach einem schwächeren ersten Quartal 2022 wieder kräftiger wachsen wird.
Nach einer Unterbrechung im Vormonat setzen die Einkommensaussichten ihren rückläufigen Trend seit Herbst 2021 fort. Der Indikator verliert 13 Punkte und sinkt damit auf 3,9 Punkte. Dies ist der niedrigste Wert seit über einem Jahr, im Januar 2021 wurden minus 2,9 Punkte gemessen. Die derzeit größte Bedrohung für die Einkommenserwartung stelle die hohe Inflation dar, hohe Preise bei Energie und Lebensmitteln schwächen die Kaufkraft.
Auch die Anschaffungsneigung weist mit einem Minus von 3,8 Punkten nun 1,4 Punkte auf. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres beträgt das Minus 6 Punkte. Trotz des aktuellen Rückgangs der Anschaffungsneigung sein die weiteren Aussichten für eine Erholung der Konsumstimmung durchaus günstig. Vor allem der Beschluss zur schrittweisen Aufhebung von Maßnahmen der Pandemiebekämpfung werde dafür sorgen, dass sich auch die Konsumneigung wieder erholen wird.

Maxim Huber
Autor(in) Maxim Huber


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