Erholung ab zweiter Jahreshälfte 19.01.2024, 09:07 Uhr

Uvex Group wächst, Sport- und Freizeit-Bereich schrumpft

Die Uvex Group (Fürth) wächst deutlich, allerdings leidet insbesondere der Fahrradbereich stark unter der Konsumflaute. Erfreulich waren jedoch die Wintersport-Verkäufe mit Zuwachsraten im zweistelligen Bereich.
Uvex-Hauptsitz in Fürth
(Quelle: Uvex)
Mit einem Gesamtumsatz in Höhe von 655 Mio. Euro (plus 12 Prozent zum Vorjahr) schloss die Uvex Group mit Sitz in Fürth das Geschäftsjahr 2022/23 mit einem deutlichen Wachstumsplus ab.
Die Uvex Sports Group (Ski, Radsport, Reitsport) mit den Fahrradhelm- und Schlossmarken Uvex, Alpina und Hiplock blieb zusammen mit der Filtral Group (optische Brillen) mit 139 Mio. Euro (minus 6,5 Prozent zum Vorjahr) deutlich hinter den Erwartungen zurück. Die Uvex Safety Group (Arbeitsschutz) überschritt mit 522 Mio. Euro erstmals die Umsatzmarke von einer halben Mrd. Euro und steigerte ihren Umsatz um 17,3 Prozent.
„Wir freuen uns, das vergangene Geschäftsjahr erfolgreich abgeschlossen zu haben, auch wenn uns die Situation im Bereich Sport und Freizeit nicht zufrieden stellt“, erklärt Michael Winter, Geschäftsführender Gesellschafter der Uvex Group. Denn getrübt wird das Konzernergebnis durch das Umsatzminus der Uvex Sports Group (Uvex, Alpina und Hiplok), die im Geschäftsjahr 2022/23 im Wesentlichen aufgrund der allgemeinen Konsumschwäche mit Umsatzrückgängen zu kämpfen hatte. 

Kritik an Deutschlands Wirtschaftspolitik 

Michael Winter. „Im vergangenen Geschäftsjahr konnten wir unseren Umsatzanteil im Ausland für die gesamte Unternehmensgruppe auf 58 Prozent steigern. Angesichts der anhaltenden geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten wird es ein wichtiges Ziel sein, unsere Unternehmensgruppe noch unabhängiger vom deutschen Markt und der dort vorherrschenden Konjunktur sowie wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen zu machen.“

Konsumflaute im Sport- und Freizeitbereich

Während sich der konsumnahe Sport- und Freizeitbereich in den Geschäftsjahren 2020/21 und 2021/22 auf konstantem Wachstumskurs befand, konnte das vergangene Geschäftsjahr nur mit einem Umsatz von 139 Millionen Euro abgeschlossen werden. Die Marken Uvex, Alpina und Hiplock waren von dem ab Mai einsetzenden Nachfragerückgang gleichermaßen betroffen. Insbesondere die Bereiche Rad- und Reitsport verloren deutlich an Umsatz. Eine abrupte Marktsättigung nach dem Coronahype in Verbindung mit den wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten des Ukraine-Kriegs, hohen Energiepreisen und hoher Inflation haben die Konsumlaune nachhaltig negativ beeinflusst.

Wintersport top, Radsport floppt

Relativ gute Ergebnisse hingegen verzeichnete der Wintersport, der sich nach den coronabedingten Umsatzeinbrüchen wieder etwas erholt hat. Dank Zuwachsraten im zweistelligen Bereich kehrte dieser Bereich fast auf das Umsatzniveau vor Corona zurück. Die Reiselust in die Berge und der Spaß am Skifahren haben sich durchgesetzt. Märkte mit hohem Wintersportanteil, wie z.B. Österreich, Schweiz, Italien, Frankreich und Japan, profitierten von der starken Nachfrage nach Skihelmen und Skibrillen nach dem Corona-Lockdown. Ganz anders war die Situation z. B. in Deutschland und Osteuropa – beides Märkte mit hohem Rad- und Reitsportanteil, die besonders unter der Konsumkrise gelitten hatten.

Erholung in zweiter Jahreshälfte erwartet 

„Auch wenn die Situation augenblicklich im Sport- und Freizeitbereich schwierig ist, glauben wir an eine positive Zukunft des Sportbereichs mit seinen Marken Uvex, Alpina und Hiplok“, erklärt Michael Winter. „Wir haben Änderungen in der Organisationsstruktur vorgenommen und gehen gleichzeitig davon aus, dass sich die Marktnachfrage ab der zweiten Jahreshälfte 2024 erholen wird“, so Winter weiter.



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