Zwei-Milliarden-Grenze bei Schuhen geknackt 14.02.2019, 16:14 Uhr

Der Puma zeigt Biss im Umsatz und Ergebnis

Sportausrüster Puma (Herzogenaurach) konnte seinen Umsatz und seine Profitabilität im Geschäftsjahr 2018 deutlich verbessern.
Adriana Lima
(Quelle: Puma)
Zweistellige Zuwachsraten bei Puma im letzten Quartal sicherten ein gutes Jahresergebnis: Die Geschäftsentwicklung im vierten Quartal 2018 war durchaus positiv mit Umsätzen, die währungsbereinigt um 20,1 Prozent auf 1,22 Mrd. Euro in allen Regionen und Produktsegmenten gestiegen sind. Als Erfolgsfaktoren in diesem Quartal geben die Herzogenauracher den starken Abverkauf der neuen Schuhmodelle „RS-X“ und „Cali“ an sowie den Sieg der dänischen Handball-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft. Das Segment Schuhe verbesserte sich das 18. Quartal in Folge.
Zweistellige Umsatzsprünge in allen Regionen und Produktsegmenten für die Raubkatze.
Quelle: Puma
Für das Gesamtjahr 2018 konnten die Umsätze währungsbereinigt um 17,6 Prozent auf 4,65 Mrd. Euro mit zweistelligen Wachstumsraten in allen Regionen und Produktsegmenten erhöht werden. Das operative Ergebnis (EBIT) verbesserte sich stark um 37,9 Prozent von 245 Mio. Euro auf 337 Mio. Euro. Als Erfolgsfaktoren bewähren sich die Schuhmodelle „Thunder“, „RS-0“ und „RS-X“ in der “Chunky Shoe”-Kategorie (Sneaker mit hoher, mehrschichtiger Sohle). Das negative Finanzergebnis erhöhte sich von 13,4 Mio. Euro in 2017 auf 24 Mio. Euro und sei hauptsächlich durch höhere Aufwendungen im Zusammenhang mit Währungsumrechnungsdifferenzen belastet. Das Konzernergebnis verbesserte sich dagegen um 38 Prozent auf 187,4 Mio. Euro. Der Freie Cashflow stieg von 128,5 Mio. Euro auf 172,9 Mio. Euro an. Die Flüssigen Mittel waren mit 463,7 Mio. Euro Ende 2018 deutlich höher als im Vorjahr (415 Mio. Euro).
Puma-CEO Bjørn Gulden zeigt sich mit dem Geschäftsverlauf und der starken Wachstumsdynamik sehr zufrieden: „Der Zuwachs im zweistelligen Prozentbereich in allen Regionen ist Beweis dafür, dass wir die Marke Puma weltweit gestärkt haben, und das zweistellige Wachstum in allen Produktsegmenten zeigt, dass wir unser Produktangebot weiter optimiert haben. Wir müssen immer noch viel verbessern, aber wir bewegen uns mit unserer Marke und unserem Unternehmen in die richtige Richtung. Wir werden diese Entwicklung 2019 weiter fortsetzen und gehen davon aus, dass unser Umsatz währungsbereinigt rund 10 Prozent wachsen wird. Das operative Ergebnis erwarten wir in einer Bandbreite zwischen 395 Mio. und 415 Mio. Euro.“
Das Segment Schuhe erzielte erstmals mehr als 2 Mrd. Euro Umsatz.
Quelle: Puma
Die Umsätze in der Region EMEA verzeichneten einen währungsbereinigten Anstieg von 11,4 Prozent  auf 1,80 Mrd. Euro mit den Hauptumsatztreibern Frankreich, Spanien, Großbritannien, aber auch Russland und die Türkei, die alle im zweistelligen Bereich zulegten. In der Region Amerika erhöhten sich die Umsätze währungsbereinigt um 16,9 Prozent auf 1,61 Mrd. Euro, wobei sowohl Nord- als auch Lateinamerika zweistellige Wachstumsraten verbuchten. Asien/Pazifik meldete mit einem währungsbereinigten Anstieg von 28,8 Prozent ein besonders starkes Wachstum. Vor allem China und Südkorea trugen zu der positiven Entwicklung bei, während Japan moderatere Zuwächse im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich erwirtschaftete.
Das Segment Schuhe sei laut Puma weiterhin ein starker Umsatztreiber im gesamten Jahresverlauf gewesen mit einem währungsbereinigten Zuwachs von 16,6 Prozent auf 2,18 Mrd. Damit übertraf das Segment zum ersten Mal die  Zwei-Milliarden-Euro-Marke. Vor allem Produkte aus den Kategorien Running & Training sowie Sportstyle erzielten dabei die höchsten Wachstumsraten. In der Kategorie Textilien stiegen die Umsätze währungsbereinigt um 22,2 Prozent auf 1,68 Mrd. Sportstyle-Produkte mit großen Logos und neue Produkte in den Kategorien Teamsport und Motorsport trugen zum Wachstum bei. Die Umsätze im Segment Accessoires verbesserten sich währungsbereinigt um 11 Prozent auf 776,1 Mio. Euro. Dieser Anstieg sei vor allem auf den Produktbereich Socken und Unterwäsche zurückzuführen.
In Erinnerung an Walt Clyde Frazier, den ersten NBA-Profi mit Puma-Schuhen, legte Puma nach 20 Jahren Abstinenz mit dem "Clyde Cour Disrupt" wieder einen Basketballschuh auf.
Quelle: Puma
Pumas Umsätze mit eigenen Einzelhandelsgeschäften, inklusive aller E-Commerce-Aktivitäten, legten währungsbereinigt um 24 Prozent auf 1,13 Mrd. Euro zu. Dies entspricht einem Anteil von 24,3 Prozent am Gesamtumsatz, im Vorjahr waren es noch 23,2 Prozent. „Verbesserte Umsätze auf vergleichbarer Basis in unserem eigenen Einzelhandel, eine erhöhte Anzahl an eigenen Geschäften sowie eine starke Verbesserung des E-Commerce-Geschäfts trugen zu der positiven Entwicklung bei“, teilt Puma mit. So verbesserte sich die Rohertragsmarge von 47,3 auf 48,4 Prozent. „Dies ist vor allem auf weitere Verbesserungen in der Beschaffung und höhere Umsätze mit neuen Produkten mit einer höheren Marge zurückzuführen. Zusätzlich wirkte sich ein höherer Anteil an eigenen Einzelhandelsumsätzen und ein stärkeres Umsatzwachstum in Asien leicht positiv auf die Rohertragsmarge aus.“ Die Rohertragsmarge im Segment Schuhe betrug 45,8 Prozent, Textilien lag bei 50,9 Prozent und Accessoires bei 50,3 Prozent. Die operativen Aufwendungen (OPEX) erhöhten um 11,8 Prozent auf 1,93 Mrd. Euro. Der Anstieg gehe auf gestiegene Marketingaktivitäten, den Um- und Ausbau des Portfolios an eigenen Einzelhandelsgeschäften, inklusive des E-Commerce-Geschäfts sowie auf zusätzliche Investitionen in der IT-Infrastruktur zurück.
Im Jahr des 70. Firmenjubiläums hat Puma seine Position im Sport-Performance-Bereich mit der Rückkehr zum Basketball nach 20 Jahren vor allem in den USA mit Kreativdirektor und Hip-Hop-Ikone Jay-Z gestärkt. Der Basketballschuh „Clyde Court Disrupt“ war kurz nach seiner Markteinführung ausverkauft. Puma hat zudem eine Kooperation über mehrere Jahre hinweg als offizieller Marketing-Partner der NBA abgeschlossen.
Einer der wichtigsten Neuzugänge als Influencer für Puma in 2018 ist Supermodel Adriana Lima, die in der Kategorie Womens Training eine gute Figur macht.
Quelle: Puma
Neue Partnerschaften mit Fußballvereinen wie dem AC Mailand, Olympique de Marseille, Borussia Mönchengladbach und Palmeiras aus São Paulo kamen dazu. Eine hohe Markenbegehrtheit, eine konkurrenzfähige Produktpalette, ein starkes Angebot für Frauen, eine verbesserte Vertriebsqualität und die Beschleunigung der Abläufe und Prozesse seien innerhalb der Organisation laut Gulden die Top-Prioritäten gewesen. Internationale Stars wie Barcelona- und Uruguay-Stürmer Luis Suarez, Vincent Kompany (Manchester City), Axel Witsel (Borussia Dortmund), David Silva (Manchester City) gehören seit 2018 genauso zum Asset der Marke wie Supermodel Adriana Lima als Botschafterin für die Kategorie Womens Training.
Darüber hinaus habe Puma auch kontinuierlich seine Distributionsqualität verbessert. „Wir haben hart daran gearbeitet, ein flexibler sowie dienstleistungs- und lösungsorientierter Partner zu sein, um unsere Beziehungen zu wichtigen Einzelhändlern zu stärken und infolgedessen mehr Regalflächen in den Einzelhandelsgeschäften unserer Partner zu erhalten“, teilt Puma mit. 2019 wird der Bau eines neuen Multichannel-Distributionszentrums (Betrieb in 2021) in Geiselwind gestartet und auch ein neues ERP-System eingeführt. Die Puma-Aktie wurde im Juni 2018 wieder in den M-DAX aufgenommen, nachdem der damalige Mehrheitseigner Kering rund 70 Prozent seiner Puma-Anteile an seine Aktionäre ausgeschüttet hatte.



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