Umsatz steigt aufgelaufen um 16 %
02.11.2017, 13:13 Uhr
Kering erwägt „Option“ eines Puma-Verkaufs
Jahrelang wurde spekuliert, dass der französische Kering-Konzern seine Tochter Puma abstoßen wolle. Jetzt habe man Banker von Rothschild & Co. beauftragt, die immer fitter werdende Raubkatze zu verkaufen, berichtet das Wirtschaftsblatt „Challenges“.
Francois-Henri Pinault, der CEO des auf Luxus und Mode spezialisierten Konzerns Kering (Gucci, Yves-Saint-Laurent, Bottega Veneta, etc.), hatte Puma 2007 für 5,3 Mrd. Euro gekauft. Mit Blick auf die Aktienkurse schätzen Analysten den aktuellen Wert der Raubkatze auf 6 Mrd. Euro. Bisher hatte Pinault immer alle Verkaufsgerüchte beiseitegeschoben. Doch nach einer Meldung des französischen Wirtschaftsmagazins „Challenges“ wurde jetzt die Rothschild & Co. Bank beauftragt, Puma im Jahr 2018 zu veräußern.
Ein Sprecher des Mutterkonzerns weigerte sich den Bericht zu kommentieren und verwies auf die Aussagen von Finanzchef Jean-Marc Duplaix aus dem Oktober: „Puma ist ein Asset, dass nicht zum Kerngeschäft der Gruppe gehört; das liegt im Luxus. Ich denke, Puma ist auf einem sehr guten Weg und wir werden die Gelegenheit haben, uns über die Optionen Gedanken zu machen, aber eher später und wahrscheinlich nicht kurzfristig. Zuallererst arbeiten wir am Turnaround und wir wollen für 2017 schöne Zahlen liefern. Das ist unsere Priorität.“
Im dritten Quartal stieg der Umsatz bei der Puma SE währungsbereinigt um 17,4 % auf 1,12 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) konnte im Quartalsvergleich zum Vorjahr von 60,3 Mio. auf 101,2 Mio. Euro wachsen. „Das dritte Quartal war für uns ein weiteres gutes Quartal mit zweistelligem Wachstum in allen Regionen und starken Zuwächsen in allen Produktsegmenten“, resümiert Puma-CEO Bjørn Gulden. „Mit einer Rohertragsmarge, die über unseren Erwartungen lag, und dem kontinuierlichen Fokus auf den operativen Aufwendungen konnten wir ein sehr positives und besser als erwartetes operatives Ergebnis erzielen.“
Gulden erhöhte für das gesamte Jahr 2017 den erwarteten währungsbereinigten Umsatzzuwachs um zwei Prozentpunkte auf 14 bis 16 % sowie das EBIT-Ergebnis um 30 Mio. Euro auf 235 bis 245 Mio. Euro. Die Rohertragsmarge kletterte auf 48,1 %. Seit Jahresbeginn sind die Umsätze währungsbereinigt um 16 % auf rund 3,1 Mrd. Euro angewachsen. Das Konzernergebnis hat sich in den ersten neun Monaten von 67 Mio. Euro im Vorjahr auf 133,6 Mio. Euro verdoppelt.
Weitere Verbesserungen in der Beschaffung, höhere Umsätze mit neuen Produkten mit einer höheren Marge und selektive Preisanpassungen hätten trotz negativer Währungskurseffekte zur Verbesserung der Rohertragsmarge beigetragen, so Puma.
Haupttreiber des Wachstums sind Schuhe. Die Kategorien Running und Training sowie Sportstyle verzeichnen laut Puma besonders deutliche Zuwächse. Die Modelle "Platform", "Suede", "Basket Heart", "Fierce" und "Ignite Limitless" sorgten für ordentlich Bewegung am Markt. Nicht zuletzt dank der fortgeführten Zusammenarbeit mit Promi Rihanna und neuerdings mit Selena Gomez verbessert Puma seine Markenwahrnehmung sowie die Abverkäufe bei den Frauen.
Pumas eigene Einzelhandelsumsätze, Retail-Stores inklusive E-Commerce-Umsätze, erhöhten sich währungsbereinigt um 22 % auf 673 Mio. Euro. Der Anteil am Gesamtumsatz in den ersten neun Monaten 2017 betrug 21,7 % (20,6 % im Vorjahr).