Nach Bilanz des ersten Halbjahres 2024 05.08.2024, 09:20 Uhr

Adidas-CEO Gulden: „Sind auf dem Weg, wieder ein gesundes Unternehmen zu werden“

Das zweite Quartal 2024 und das gesamte erste Halbjahr haben Adidas einen deutlichen Umsatzzuwachs und ein starkes Betriebsergebnis beschert. Für CEO Bjørn Gulden ein ermutigendes Zeichen, dass sich der Konzern auf dem richtigen Weg befindet.
Adidas kann hochzufrieden mit den Geschäften des ersten Halbjahres 2024 sein.
(Quelle: Shutterstock/Robert Way)
Positives Fazit von Adidas zum zweiten Quartal 2024: Der Drei-Streifen-Konzern konnte sich dort um neun Prozent auf 5,822 Mrd. Euro (2023: 5,343 Mrd. Euro) steigern. Dabei führten Währungseffekte zu nachteiligen Umrechnungseffekten. Währungsbereinigt betrug das Umsatzplus elf Prozent. Der Verkauf eines Teils des verbleibenden Yeezy-Bestands brachte im zweiten Quartal einen Umsatz von etwa 200 Mio. Euro, was deutlich unter dem Umsatz des Vorjahresquartals mit den entsprechenden Produkten liegt (2023: etwa 400 Mio. Euro in Q2).
Zweistelliges Wachstum bei Fußballtextilien
Der Umsatz im Bereich Schuhe legte im zweiten Quartal währungsbereinigt um 17 Prozent zu. Das starke Produktangebot bei Originals und Fußball führte in beiden Kategorien zu einem hohen zweistelligen Umsatzwachstum. Auch die Kategorien Running, Training, Performance-Basketball und Sportswear trugen zum Umsatzanstieg im Schuhbereich bei. Die Erlöse im Bereich Bekleidung erhöhten sich im zweiten Quartal um sechs Prozent, vorangetrieben durch ein starkes zweistelliges Wachstum in der Kategorie Fußball. Dieser Anstieg wurde durch den Verkauf von Trikots im Zusammenhang mit der EM 2024 und der Copa América, die von den Adidas-Mannschaften aus Spanien und Argentinien gewonnen wurden, unterstützt. Die Dynamik im Bekleidungsbereich wurde in anderen Segmenten durch eine eher konservative Sell-in-Strategie, insbesondere in Nordamerika, gebremst. Der Umsatz mit Accessoires ging im zweiten Quartal um acht Prozent zurück.
Starkes Plus über den Fachhandel
Betrachtet man die Vertriebskanäle, so hat sich die zugrunde liegende Umsatzdynamik im zweiten Quartal verstärkt. Der Umsatz im Großhandel stieg währungsbereinigt um 17 Prozent. Die Umsätze im Direct-to-Consumer-Geschäft (DTC) erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um vier Prozent, ohne Yeezy stiegen sie um 21 Prozent. Innerhalb des DTC-Geschäfts beschleunigte sich das Wachstum in den eigenen Einzelhandelsgeschäften von Adidas weiter (plus 15 Prozent), besonders aufgrund des starken Verkaufs in den Concept Stores des Unternehmens. Der Umsatz im E-Commerce sank im zweiten Quartal um sechs Prozent, was auf die deutliche Reduktion des Yeezy-Geschäfts zurückzuführen ist. Ohne Yeezy stieg der Umsatz im E-Commerce-Bereich im zweiten Quartal um mehr als 30 Prozent.
Europa-Geschäft wächst um fast ein Fünftel
Der währungsbereinigte Umsatz in Europa verbesserte sich im zweiten Quartal um 19 Prozent. Auch in den Emerging Markets und in Lateinamerika gab es zweistellige Zuwächse (plus 25 Prozent beziehunsweise plus 33 Prozent). In China wurde ein Umsatzanstieg von neun Prozent und in Japan/Südkorea von sechs Prozent verzeichnet. Der Umsatz in Nordamerika sank um acht Prozent, was ausschließlich der deutlichen Reduktion des Yeezy-Geschäfts zuzuschreiben ist. Ohne Yeezy stieg der Umsatz in Nordamerika im Vergleich zum Vorjahr, getrieben durch Wachstum sowohl im Großhandel als auch im eigenen Einzelhandel.
Betriebsergebnis konnte fast verdoppelt werden
Das Betriebsergebnis des Unternehmens belief sich auf 346 Mio. Euro (2023: 176 Mio. Euro), was einer operativen Marge von 5,9 Prozent entspricht (2023: 3,3 Prozent). Der Verkauf eines Teils des verbleibenden Yeezy-Bestands trug im zweiten Quartal etwa 50 Mio. Euro zum Betriebsergebnis bei, während im Vorjahreszeitraum Yeezy noch einen Gewinnbeitrag von rund 150 Mio. Euro leistete.
Bilanz des ersten Halbjahres 2024
Im ersten Halbjahr 2024 stieg der um Währungseffekte bereinigte Umsatz um zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In Euro verbesserte sich der Umsatz in den ersten sechs Monaten 2024 um sechs Prozent auf 11,280 Mrd. Euro (2023: 10,617 Mrd. Euro), da Währungseffekte zu nachteiligen Umrechnungseffekten führten. Zudem trug der Verkauf von Teilen des verbleibenden Yeezy-Bestands insgesamt über 350 Mio. Euro zum Umsatz im ersten Halbjahr bei (2023: etwa 400 Mio. Euro im ersten Halbjahr). Das Betriebsergebnis des Unternehmens belief sich auf 682 Mio. Euro (2023: 236 Mio. Euro), was einer operativen Marge von 6,0 Prozent entspricht (2023: 2,2 Prozent).
Auf dem Weg, wieder ein gesundes Unternehmen zu werden“
Das Fazit von CEO Bjørn Gulden: „Q2 war ein weiteres Quartal, das bestätigt hat, dass wir besser werden und auf dem Weg sind, wieder ein gutes und gesundes Unternehmen zu werden. Die Konsument*innen reagieren positiv auf unser Marketing sowie auf unsere Produkteinführungen. Wir sehen weltweit eine verbesserte Wahrnehmung der Marke Adidas und weiterhin verbesserte Sell-out-Zahlen, sowohl für Lifestyle- als auch für Performance-Produkte. Neu in diesem Quartal war, dass wir auch eine positive Entwicklung bei Bekleidung gesehen haben. (…) Aufgrund der verbesserten Ergebnisse in Q2 heben wir unsere Erwartungen weiter an und gehen nun für das Gesamtjahr von einem Umsatzanstieg im hohen einstelligen Prozentbereich und einem Betriebsergebnis in Höhe von rund einer Mrd. Euro aus.“



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