Eigener Dienstleister
02.09.2020, 08:13 Uhr
Otto steigt ins Payment ein
Otto will künftig das Payment auf seinem Marktplatz selbst in die Hand nehmen und baut dazu einen eigenen Payment-Dienstleister mit BaFin-Lizenz auf.
Otto geht konsequent einen weiteren Schritt in Richtung Plattform: Nach der Öffnung von Otto.de für Drittanbieter und dem Ausbau zum Online-Marktplatz will der Hamburger Handelskonzern nun auch die Zahlungsabwicklung selbst übernehmen. Bisher hat Otto die bereitgestellten Bezahlverfahren - von Rechnungs- und Ratenkauf, über die Kreditkarte und Lastschrift bis hin zu PayPal und Paydirekt - technisch teils selbst eingebunden, teils über externe Dienstleister angeboten.
Jetzt soll ein eigener Payment-Dienstleister mit rund 150 Mitarbeitern dies komplett übernehmen. Dazu will Otto noch in diesem Herbst eine eigene Payment-Gesellschaft gründen, die künftig von der Produktplanung, über den operativen Betrieb bis hin zum Risikomanagement alles abdecken soll.
Anfang kommenden Jahres will Otto dann ein Antrag für eine Lizenz zur Erbringung von Payment-Dienstleistungen bei der Finanzaufsichtsbehörde BaFin stellen. Anschließend soll die neue Gesellschaft sukzessive die ersten Aufgaben übernehmen. Der Go-Live ist für Frühjahr 2022 geplant, vorausgesetzt, die BaFin erteilt bis dahin die nötige Lizenz.
Einheitlicher Checkout für Kunden, einheitlicher Prozess für Händler
Ziel von Otto ist, alle Payment-Services einheitlich in einem Unternehmen zu bündeln, um den Händlern und Marktplatz-Partnern ein komplettes Payment-Paket inklusive Rechnungs- und Ratenkauf anbieten zu können. Außerdem soll dies künftig einen einheitlichen Checkout-Prozess für die Kunden gewährleisten - unabhängig davon, ob sie direkt bei Otto oder bei einem Marktplatz-Händler einkaufen.
Mit dem Schritt will der Konzern außerdem die Digitalisierung der Bezahlprozesse weiter vorantreiben, um unter anderem einen vereinfachten Überblick bei Retouren oder Ratenzahlungen zu bekommen. Zu guter Letzt will Otto mit dem eigenen Payment-Unternehmen schneller neue Bezahl-Services und vereinfachte Prozesse entwickeln können.
Derzeit verkaufen mehr als 500 Händler als Marktplatz-Partner ihre Waren über die Plattform Otto.de. Seit April dieses Jahres erfolgt die Anbindung neuer Partner automatisch, so dass sie binnen weniger Tage starten können sollen. Bis zum Jahresende sollen auf diese Weise mindestens 1.000 neue Partner auf der Plattform vertreten sein.
Autor(in)
Christiane
Fröhlich