Umweltbewusste Logistik 27.09.2024, 18:00 Uhr

1,5 Millionen Pakete! Wie Bergzeit seinen CO2-Fußabdruck trotzdem kleinhält

Die Logistikkette ist die bestimmende Größe im E-Commerce. Ihr gilt bei Bergzeit besondere Aufmerksamkeit, um dem eigenen, hohen Anspruch auf Nachhaltigkeit gerecht zu werden.
Bergzeit kooperiert mit der DHL, um CO2e-Emissionen auch auf dem Weg zum Kunden
zu reduzieren.
(Quelle: Bergzeit)
1,5 Millionen Pakete im Jahr, in die im Schnitt 2,5 Artikel gepackt werden – ein gewaltiges Volumen mit einem ebenso gewaltigen Gewicht errechnet sich daraus. Hinzu kommt die hohe Quote an Retouren, die im Online-Handel bei 60 Prozent liegen soll. Deutschland ist auf diesem Gebiet fragwürdiger Spitzenreiter. „Bergzeit liegt mit 30 bis 40 Prozent weit darunter“, wirft Jule Schneider, CSR-Managerin von Bergzeit, ein.
Das Unternehmen aus Otterfing macht vor, wie die so entscheidende E-Commerce-Komponente, die Logistik, deutlich umweltfreundlicher aussehen kann: etwa indem man eine hochmoderne Shuttle-Lager-Technologie mit Energierückgewinnungs-Anlagen integriert, die bei Bergzeit helfen soll, 70 Prozent der Emissionen einzusparen. Hinzu kommt eine mitdenkende Verpackungssoftware, die Kartons an die tatsächliche Füllhöhe anpasst. Darüber hinaus ist man bemüht, möglichst viele Kartons durch die umweltgünstigere Variante von Recyclingpapier-Versandtaschen zu ersetzen.
Überdurchschnittliches Umweltbewusstsein
Nachhaltig zu denken und zu handeln ist in der Branche durchaus verbreitet. „Es fällt mehr auf, wenn jemand nichts tut, als wenn er sich über das Normalmaß hinaus engagiert“, beschreibt es Martin Stolzenberger, Geschäftsführer der Bergzeit GmbH. Dass man sich längst deutlich über dem Normalmaß befindet, ist dem Bergzeit-Team klar, ist es doch auch täglich Zeuge der energieschonenden Maßnahmen: Über die eigene Photovoltaik-Anlage produziert Bergzeit jährlich bis zu 526.000 Kilowattstunden Strom, betreibt 20 kostenfreie Ladestationen für E-Autos und speist den übrigen Ertrag, rund 40 Prozent, ins Ökostrom-Netz ein. Durch die Zusammenarbeit mit dem Elektrizitätswerk Schönau ist Bergzeit auditierter Ökostromanbieter.
Und die Maßnahmen hören nicht an den eigenen Werkstoren auf. Auch die indirekten Emissionen müssen interessieren, die sich auf dem Weg der Pakete zum Kunden ergeben. Bergzeit hat die Versandart verändert, ist von GoGreen auf GoGreen Plus bei DHL gewechselt. Damit investiert Bergzeit zusammen mit dem Versanddienstleister in die Reduktion von CO2e-Emissionen im Logistiknetzwerk der DHL. Dort seien beispielsweise bereits 44 Prozent des 68.000-Fahrzeuge-Fuhrparks elektrifiziert. „Unser Ziel ist es, bis 2030 80 bis 90 Prozent der Zustellfahrzeuge auf Elektro umzustellen“, sagt Felix Friemelt, Teamleiter Nachhaltigkeit Post & Paket​ Deutschland. „Zudem stellen wir sicher, dass alle Neubauten im operativen Geschäftsbetrieb standardmäßig CO2-frei sind.“ Somit gewinnt Bergzeit einen Partner, der mit ähnlich hohen Veränderungsquoten plant.

Stefan Brunner
Autor(in) Stefan Brunner



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