Commerce Week 09.03.2021, 07:45 Uhr

Von WhatsApp bis Pinterest: Die Trends im Social Commerce

Shoppable Video Ads, Live-Shopping, Augmented Reality: Social Commerce bietet immer neue Varianten - drei Experten verraten ihre Favoriten.
(Quelle: Shutterstock/13 Phunkod)
Von Alessa Kästner
Social Commerce ist längst keine Randerscheinung mehr: Immer mehr Kunden kaufen über die sozialen Netzwerke ein. Doch wie nutze ich Social Media für den Online-Handel richtig? Welche Möglichkeiten gibt es - und welche Fehler sollte man vermeiden? Helmut van Rinsum (Internet World), Kevin Ziegler (Orsay), Pinterest-Expertin Claudia Mellein und Erik Reintjes (MissPompadour) haben am ersten Tag der Commerce Week über die neuesten Trends gesprochen.

Seamless Journey - Hürden abbauen

"Als Inspirationskanal ist Social Media nicht mehr Wegzudenken. Die Inspiration findet digital statt und dann bahnt sich der Kunde seinen Weg zum Store. Insbesondere in der Modebranche wäre es fatal, diese Brücke nicht zu schlagen. Beim Switchen zwischen den Kanälen müssen jedoch sämtliche Hürden abgebaut werden - Stichwort Seamless Journey. Im besten Fall sollte jeder Kanal einen direkten Vertriebsbezug haben. Wir setzen vor allem auf Facebook und Instagram. Der Erstkontakt ist dabei sehr entscheidend, das Setup muss stimmen. Wir schauen ganz gezielt welche Target Groups hier konvertieren und warum, das ist sehr spannend", Kevin Ziegler, Chief Sales Officer & Chief Customer Officer bei Orsay.

WhatsApp - der schnelle Kommunikationskanal

"Wir verkaufen eigentlich ein Produkt, was online unverkäuflich ist: Farbe. Es ist zudem ein sehr emotionales Produkt. Der Wechsel von stationär auf E-Commerce läuft bei uns über ein Handyfoto via WhatsApp. Das ist für uns das perfekte Tool um mit den Kunden direkt und schnell zu kommunizieren. Man sollte jedoch auf eine relativ schnelle Kommunikation mit seinen Kunden achten, da man dies inzwischen über WhatsApp gewöhnt ist. Das heißt, wenn man eine Kundenanfrage hat und erst am Abend reagiert, könnte es passieren, dass der Kunde abspringt", Erik Reintjes, Geschäftsführung/Leitung Marketing Vertrieb MissPompadour GmbH.

Pinterest - der inspirierende Kommunikationskanal

"Pinterest spielt im Social Commerce auch eine wichtige Rolle. Viele denken noch, Pinterest gehört zu Social Media, es ist jedoch eigentlich eine visuelle Suchmaschine. User kommen auf die Plattform, um Inspiration zu finden. Dort suchen sie dann auch gezielt Produkte und kaufen auch. Blanke Produktfotos mit weißem Hintergrund funktionieren dort jedoch nicht, man muss Inspiration bieten, denn die User reagieren eher auf Content als auf reine Produkte. Hilfreich sind zudem Tools, wie zum Beispiel Pinterest Shopping. Da gibt die Plattform auch Gas - da wird in Zukunft noch viel kommen. Ich denke, es geht alles in Richtung Suchmaschine für Online-Shops, da sollte man auf jeden Fall im Blick behalten", Claudia Mellein, Pinterest Marketing für E-Commerce Brands.
 
"Der große Vorteil: Pinterest ist im Vergleich zu Instagram, wo man jeden Tag Content bringen muss, ein recht langsames Netzwerk. Der Content arbeitet dort praktisch für sich selber. Ein Posting bei Instagram verschwindet dagegen mit der Zeit. Natürlich ist es vor allem eine Plattform für visuelle Produkte. Mit Google oder Facebook Ads kann Pinterest-Werbung es jedoch noch nicht aufnehmen", Erik Reintjes, Geschäftsführung/Leitung Marketing Vertrieb MissPompadour GmbH.

Social Live Commerce - der direkte Kunden-Draht

"Was als Hype in Asien begann, ist nun auch hier - gerade in Zeiten von Corona - im Kommen. Wenn man es richtig macht, ist das natürlich relativ aufwendig. Aber die Resonanz war bei uns sehr positiv. Im ersten Moment ist es zwar kein direkter Umsatzschieber, aber gerade für Stammkunden ist es ein guter Weg, um eine Interaktion stattfinden zu lassen. Das klassische One-to-many-Konstrukt kann auch One-to-One funktionieren - auf jeden Fall ist es eine spannende Art, ins Wohnzimmer der Kundin oder des Kunden zu kommen und andersherum", Kevin Ziegler, Chief Sales Officer & Chief Customer Officer.
 
Vom 08. bis zum 12. März 2021 diskutieren auf der Commerce Week Handels-Experten, die (digitale) Kommunikationsbranche, Online-Service-Anbieter und Unternehmen Lösungen und Themen entlang der Wertschöpfungskette des Handels - von der IT-Infrastruktur über die Produktentwicklung, das Marketing und bis hin zu den Bereichen Transaktion und Distribution.
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