Globale Lieferketten-Probleme 01.09.2021, 10:08 Uhr

EOG fordert Outdoor-Branche zu Toleranz und Einigkeit auf

Mark Held, Präsident der European Outdoor Group, ruft die Outdoor-Branche angesichts der anhaltenden globalen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Lieferketten zu Einigkeit und Toleranz auf. Die aktuelle Situation bedrohe Unternehmen auf der ganzen Welt.
Mark Held, Präsident der European Outdoor Group.
(Quelle: EOG)
Die Covid-19-Pandemie beeinträchtigt auch weiterhin die weltweiten Lieferketten. Aus diesem Grund hat Mark Held, Präsident der European Outdoor Group (EOG), im Namen des Verbandes eine öffentliche Erklärung abgegeben, in der er die Branche auffordert, sich an ständig neue Situationen anzupassen und gegenseitig tolerant zu sein.
„Die Auswirkungen der wiederholten Lockdowns, der Anstieg der Transportpreise und die immer teurer werdenden Rohstoffe üben einen immensen Druck auf die Integrität der normalerweise robusten Lieferketten aus“, so Held. EOG-Mitglieder und Unternehmen in anderen Sektoren berichten von sehr großen Problemen in Asien, so der EOG-Präsident weiter. Da fast 50 Prozent der Fabriken wegen der Pandemie geschlossen seien, bedeute dies einen besonders besorgniserregenden Zustand für alle an der Wertschöpfungskette der Textilindustrie Beteiligten. Auch vorübergehende Fabrikschließungen in Malaysia, Thailand, Indonesien und Vietnam sowie die Schließung von Häfen wirken sich negativ auf die globalen Lieferketten aus.
Als noch besorgniserregender empfindet Held jedoch das wachsende Gefühl, dass die politischen Maßnahmen der meisten asiatischen Länder nicht ausgereicht haben, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern. Eine anhaltende Periode von zeitweiligen und weit verbreiteten Fabrikschließungen sei weiterhin wahrscheinlich, was für jeden, der die Logistik eines Unternehmens verwaltet, ein „Alptraumszenario“ darstelle. „Marken haben Schwierigkeiten, Waren herzustellen, zu transportieren und zu liefern, während Einzelhändler nicht garantieren können, dass sie für die Verbraucher vorrätig sein werden. In einer Zeit, in der ‚just in time‘ für viele ein Mantra ist, offenbart die aktuelle Situation einige sehr große, gefährliche Schwachstellen und bedroht Unternehmen auf der ganzen Welt“, zeichnet Held ein düsteres Szenario.
Daher sei es von entscheidender Bedeutung zu akzeptieren, dass diese Faktoren unvermeidlich zu Störungen führen, egal ob es sich um eine Marke oder einen Einzelhändler handle. „Es ist eine Tatsache, dass kein einziges Unternehmen für diese Situation verantwortlich ist. Das wiederum bedeutet, dass wir alle tolerant sein und zusammenarbeiten müssen, um die bestmöglichen Lösungen zu finden“, so Held.
Der EOG-Präsident ruft daher die Outdoor-Unternehmen auf, sich weiterhin an neue Situationen anpassen und die zuweilen sehr schwierigen Herausforderungen zu meistern. „Die Outdoor-Branche ist in den letzten Jahrzehnten gereift und gewachsen und hat in diesem Prozess eine wirklich globale Lieferkette aufgebaut. Dies ist zwar zu einer der großen Stärken unseres Sektors geworden, aber wie in vielen anderen Branchen auch, wird die Widerstandsfähigkeit dieser Kette derzeit auf eine harte Probe gestellt."
Es gebe jedoch keine einfachen Lösungen für diese Problematik. "Diejenigen Unternehmen, die über gut etablierte und robuste Pläne zur Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs verfügen, sind wahrscheinlich am besten dafür gerüstet, mit diesen Problemen umzugehen, aber selbst einige von ihnen haben im Moment Schwierigkeiten“, erklärt Held. Die EOG habe seit Beginn der Pandemie hart daran gearbeitet, ihre Mitglieder im gesamten Outdoor-Sektor so gut wie möglich zu unterstützen. Eine effektive Zusammenarbeit zum Wohle der gesamten Branche war die Grundlage, auf der die EOG aufgebaut wurde, und sie sei der Grund, warum der Verband gewachsen und gediehen ist. Dies im Auge zu behalten, sei jetzt wichtiger denn je. „Wir bieten unseren Mitgliedern weiterhin die unmittelbare Unterstützung und die Informationen, die sie benötigen, während unser Führungsteam mit voller Unterstützung des Vorstands untersucht, wie die Lieferkette der Outdoor-Branche für Material und Dienstleistungen widerstandsfähiger gemacht werden kann“, lautet Helds Versprechen.
 



Das könnte Sie auch interessieren