Hoffen auf bessere Geschäfte
10.04.2017, 08:15 Uhr
Wie Ostern den Fach- und Online-Handel beflügeln kann
Dem Fach- und Online-Handel beschert der schon seit Jahren anhaltende Bastel-Boom zu Ostern gute Geschäfte. Aber auch andere Branchen profitieren von den Festtagen. Die Osterwoche ist für den Süßwarenhandel etwa wichtiger als Weihnachten.
Selbermachen ist in - das zeigt sich gerade an Ostern: Ob frühlingshafte Tisch- und Fensterdekorationen, bunte Osternester oder kleine Präsente für die Verwandtschaft, im ganzen Land wird derzeit auf Hochtouren ausgeschnitten und geklebt, bemalt, gefilzt und verziert. Dem Fach- und Online-Handel beschert der schon seit Jahren anhaltende Bastel-Boom gute Geschäfte, wie Gerlinde Karg vom Verband Hobby-Kreativ in Neumarkt/Oberpfalz sagte. Auch für dieses Jahr seien gute Zuwächse zu erwarten.
Auf rund 1,2 Milliarden Euro wurden die Umsätze der Branche im Jahr 2014 geschätzt, neuere Umsatzzahlen lägen derzeit nicht vor, sagte Karg. Die Branche ist zum einen durch zumeist familiär geführte Fachgeschäfte geprägt, aber auch zunehmend durch Online-Händler. Auch Schreibwarenanbieter, Drogerien und Discounter bieten Kreativ-Sortimente, daher sind Einschätzungen zum Marktvolumen schwierig.
Auf rund 1,2 Milliarden Euro wurden die Umsätze der Branche im Jahr 2014 geschätzt, neuere Umsatzzahlen lägen derzeit nicht vor, sagte Karg. Die Branche ist zum einen durch zumeist familiär geführte Fachgeschäfte geprägt, aber auch zunehmend durch Online-Händler. Auch Schreibwarenanbieter, Drogerien und Discounter bieten Kreativ-Sortimente, daher sind Einschätzungen zum Marktvolumen schwierig.
Digitalisierung fördert Self-Made-Trend
Im Trend sieht Karg derzeit vor allem kreative Ideen rund um Beton, der in vielfältige Formen gegossen und verziert werden kann. Auch selbst gemachte Seifen oder Badekugeln in unterschiedlichen Duftnoten seien als kleine Aufmerksamkeiten sehr beliebt. Als Stil hält sich seit einiger Zeit der sogenannte Shabby Chic: Dazu gehören Möbel mit sichtbaren Gebrauchsspuren und weiche, pastellige Farben.
Gerade in Zeiten der Digitalisierung suchten die Menschen nach Möglichkeiten, Dinge selbst zu machen, sich besonders zu kleiden oder individuell einzurichten, sagte Karg. Auch jüngere Leute hätten nach dem Häkeln und Stricken auch das kreative Gestalten für sich entdeckt. Damit hätten sie das Thema "aus der verstaubten Bastel- und Pfriemel-Ecke" herausgeholt. Von dem Boom profitiert beispielsweise auch das schwäbische Familienunternehmen Rayher mit Sitz in Laupheim bei Ulm, das mit rund 300 Beschäftigten zu den großen Anbietern der Branche gehört.
Gerade in Zeiten der Digitalisierung suchten die Menschen nach Möglichkeiten, Dinge selbst zu machen, sich besonders zu kleiden oder individuell einzurichten, sagte Karg. Auch jüngere Leute hätten nach dem Häkeln und Stricken auch das kreative Gestalten für sich entdeckt. Damit hätten sie das Thema "aus der verstaubten Bastel- und Pfriemel-Ecke" herausgeholt. Von dem Boom profitiert beispielsweise auch das schwäbische Familienunternehmen Rayher mit Sitz in Laupheim bei Ulm, das mit rund 300 Beschäftigten zu den großen Anbietern der Branche gehört.
447 Millionen Euro für Osterhasen, Schokoeier und andere Osterartikel
Neben Basteln ist bei den Verbrauchern im Moment aber vor allem ein Thema relevant: Ostern ist Süßigkeitenzeit. "In keiner anderen Woche haben die Deutschen im vergangenen Jahr so viel Geld für Süßigkeiten ausgegeben wie in der Osterwoche", berichtete Michael Greiss vom Marktforschungsunternehmen Nielsen.
Nicht einmal die Woche vor Weihnachten konnte da mithalten. Insgesamt gaben die Bundesbürger im vergangenen Jahr laut Nielsen rund 447 Millionen Euro für Osterhasen, Schokoeier und andere saisonale Osterartikel aus. Das entspricht rund 5,60 Euro pro Kopf. Dabei ist das Schokoladen-Osterei nach wie vor die liebste Osternascherei. Fast 40 Prozent ihres Budgets für Ostersüßigkeiten geben die Bundesbürger allein dafür aus. Erst auf an zweiter Stelle in der Beliebtheitsrangliste folgt demnach der Schokoladen-Osterhase.
Neben den klassischen Produkten finden sich inzwischen nach Angaben des Süßwarenhandelsverband Sweets Global Network auch immer mehr Nischenprodukte im Osterangebot. Die Bandbreite reicht von Bio-Osterprodukten über vegane und fair gehandelte Süßigkeiten bis zu laktose- und glutenfreien Varianten.
Nach der eher enttäuschenden Ostersaison 2016 hofft die Branche in diesem Jahr wieder auf bessere Geschäfte. Immerhin dauert die Saison wegen des späteren Ostertermins zwei Wochen länger als im vergangenen Jahr.
Eine wichtige Rolle spielt dabei allerdings auch das Wetter. Die Grundregel sei: Bei kühlem Regenwetter greifen die Kunden lieber zu Schokolade und anderem Naschwerk, als bei sommerlichen Temperaturen. Auch wenn die vergangenen Wochen ungewöhnlich warm waren, hat die Branche die Hoffnung aber noch nicht aufgegeben. "Die Umsätze werden vor allem in der letzten Osterwoche entschieden, in der der Abverkauf massiv anzieht", sagte Sweets-Global-Vorstandschef Hans Strohmaier.