Skimarktzahlen 2021/22 02.01.2023, 10:59 Uhr

VSSÖ: Absatzzahlen haben sich durch Corona-Pandemie halbiert

Seit der Coronapandemie ist der Absatz der Skiindustrie in Österreich um 48 Prozent eingebrochen. Damit ist Österreich vom ehemals zweitgrößten Absatzmarkt für Ski weltweit auf Platz 4 abgerutscht und liegt nun hinter den USA, Frankreich und Kanada.
(Quelle: VSSÖ)
Die Absatzzahlen der Skiindustrie in Österreich sind 2021/22 enorm eingebrochen. Damit hängt das Image von Österreich als Skination und -destination am seidenen Faden. Eine Blitzumfrage unter Experten der österreichischen Skiindustrie lässt jedoch hoffen, dass sich der Markt in der laufenden Saison wieder stabilisiert.

Bereits in der Saison 2020/21 hat sich abgezeichnet, dass der Markt mit Skiverkäufen um rund ein Drittel eingebrochen ist. Dieser Negativtrend hat sich leider auch in der Wintersaison 2021/22 fortgesetzt, so hat die Skiindustrie an den österreichischen Handel 233.438 Paar Ski (Alpin & Touring) verkauft. Das ist ein Minus von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Demgegenüber steht ein weltweiter Aufwärtstrend: Mit etwa 2,8 Millionen Paar (2.859.169) verkauften Ski ist der Weltmarkt um rund acht Prozent gewachsen. Die geringeren Absatzzahlen haben auch Einfluss auf dem Umsatz: Mit Skiset- und Skischuhverkäufen wurden in Österreich 2021/22 rund 185 Millionen EUR (185.733.09) umgesetzt. Das sind knapp zehn Prozent weniger als im Vorjahr. Die österreichische Skiindustrie konnte die Verluste im österreichischen Markt mit internationalen Verkäufen gut abfedern, da etwa 80 bis 90 Prozent der Produkte weltweit verkauft werden. Damit bleibt jeder zweite, weltweit verkaufte Ski ein österreichisches Produkt. „Wir sehen in der aktuellen Saison 2022/23 eine deutliche Erholung des Marktes. Grund dafür ist die gute Buchungslage der Skigebiete über Weihnachten“, so Dr. Michael Schineis, President Winter Sports Equipment bei Amer Sports und Präsidiumsmitglied des VSSÖ. Zu erklären ist der Abwärtstrend der österreichischen Verkaufszahlen mit der Entwicklung im touristischen Sportfachhandel. Durch das Ausbleiben der internationalen Wintergäste während der Coronapandemie wurden jedoch weniger Ski ausgeliehen und gekauft. Das führte zu Umsatzverlusten im touristischen Sportfachhandel von bis zu 95 Prozent.

Eine Umfrage zeigt zwar auch, dass sich die Marktzahlen in der laufenden Saison 2022/23 wieder stabilisieren, die Lage bleibt dennoch angespannt. „Die Teuerungen belasten die Unternehmen auf zwei Ebenen: Einerseits steigen die Ausgaben für den laufenden Betrieb und andererseits sinken die Einnahmen durch die geringere Kaufkraft der Kund:innen“, warnt Michael Nendwich, Sprecher des Sportartikelhandels in der Wirtschaftskammer Österreich und Geschäftsführer des VSSÖ. „Viele unserer Mitglieder fürchten sich schon jetzt vor den Auswirkungen im kommenden Jahr. Ohne weitere Unterstützungsleistungen für Unternehmen müssten die Preise für Ski schätzungsweise um zehn Prozent steigen.“ In Tourismusregionen sind 94 Prozent der Sportgeschäfte familiengeführte Unternehmen. Eine schnelle und unbürokratische Auszahlung von Unterstützungsleistungen im kommenden Jahr sind für viele davon entscheidend.
Immer weniger Österreicher fahren Ski, da sie es im Kindesalter nicht lernen. Auch die Industrie spricht von einer Zielgruppenverschiebung auf Grund der Teuerungen. Deshalb kann der österreichische Skiabsatzmarkt durch die heimische Nachfrage nicht stabilisiert werden. Zu beobachten ist aber auch, dass immer mehr Österreicher andere Outdooraktivitäten im Winter für sich entdecken. So sind Skitouren und Langlauf extrem beliebt: In der Saison 21/22 wurden knapp 37.000 Langlaufski (36.943) verkauft. Das ist ein Drittel mehr als im Vorjahr. Der Absatz bei Langlaufbindungen ist sogar um 47 Prozent gestiegen. Mit rund 65.000 verkauften Paar Tourenski und knapp 62.000 verkauften Paar Tourenskischuhen ist der Markt im Vergleich zur Vor-Corona-Saison 2019/20 um 30 Prozent gewachsen.






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