Bayerischer Sporthändler wird „Digitaler Champion“

Das Bayerische Wirtschaftsministerium hat 2021 fünf kleine und mittlere Unternehmen (KMU) aus den Branchen Handwerk, Lebensmittel, Möbel, Spielwaren und Sport als „Digitale Champions im bayerischen Einzelhandel 2021“ ausgezeichnet.​ Im Zeitraum vom 13. September bis 31. Oktober 2021 konnten sich Unternehmen für diesen Preis bewerben, der 2020 das erste Mal vergeben wurde. Die eingereichten Bewerbungen wurden von einer fachkundigen Jury aus Handelsexperten des Bayerischen Handelsverbandes, der Industrie- und Handelskammer, des Bayerischen Wirtschaftsministeriums, Vertretern des Projektpartners Datev und ibi research, sowie Gewinnern der „Digitalen Champions 2020“ gewählt.

Zu den Gewinnern gehört das Familienunternehmen Sport Lang aus der oberpfälzischen Gemeinde Vohenstrauß. Seit über 100 Jahren besteht die Firma Lang bereits und wird in der vierten Generation geführt. Schon vor etwa zehn Jahren hatte sich der Händler, der im Jahr 1905 zunächst als Sattlerei gegründet wurde, als weiteres Standbein einen Online-Vertrieb aufgebaut, wobei der Vertrieb zunächst über Amazon erfolgte. Später kamen weitere Marktplätze wie Otto, Zalando und Intersport hinzu. Darüber hinaus gründete das Unternehmen ein eigenes Modelabel „Drassn“, welches sich durch Nachhaltigkeit und die Nähe zum Produktionsstandort Deutschland auszeichnet. Die „Drassn“-Produkte – darunter Mützen und Socken – werden im Sportgeschäft verkauft, sind aber zusätzlich auch über einen Marktplatz sowie einen eigenen Online-Shop erhältlich.

Ein großes Digitalisierungsprojekt wurde mit der Integration und dem Einsatz des Telepräsenzroboters „Thorsten“ im Sportgeschäft umgesetzt. Mithilfe von „Thorsten“ haben Kunden die Möglichkeit, Sport Lang online von zu Hause aus zu besuchen. Der Roboter kann durch den gesamten Laden gesteuert werden, wobei sich die Kunden dort umsehen und dabei auch den Mitarbeitern beraten werden können. Die gekauften Waren werden dann nach Hause geliefert. Dieses Konzept funktionierte insbesondere während der Corona-Pandemie ausgezeichnet. „Wenn die Kunden nicht physisch zur Ware kommen können, dann eben über den digitalen Weg“, erklärt Junior-Chefin Juliane Lang. Das Unternehmen habe durch die Einführung des Roboters an Aufmerksamkeit und damit an Ansehen und Reichweite gewonnen. Während der Lockdowns konnten so auch Kunden erreicht werden, die nicht in der Region ansässig sind und bisher keinen Bezug zum stationären Geschäft hatten. „Zudem hat das Projekt Freude gemacht und Begeisterung bei den Mitarbeitern geweckt, was auch bei der Kundschaft ankam und ankommt”, so Lang weiter.