Vorwurf unzulässiger Preisabsprachen 24.10.2018, 12:11 Uhr

WEKO nimmt Stöckli ins Visier

Die Schweizer Wettbewerbskommission WEKO hat eine Untersuchung gegen den Schweizer Sportartikelhersteller Stöckli eröffnet. Das Familienunternehmen habe unzulässige Preisabsprachen mit Händlern getroffen sowie den Online-Handel und Querlieferungen von Stöckli-Produkten verboten.
Stöckli, die letzte Schweizer Skimanufaktur, soll mit seinen Handelspartnern unzulässige Preisabsprachen getroffen haben.
(Quelle: Stöckli)
Die Schweizer Wettbewerbskommission WEKO gab am 23. Oktober bekannt, dass sie eine Untersuchung gegen die Stöckli Swiss Sports AG eröffnet hat. Die unabhängige Bundesbehörde zum Schutz des Wettbewerbs wirft dem Hersteller von Ski- und Skibekleidung gleich drei Vergehen vor: Zum einen soll das Unternehmen aus der luzernischen Gemeinde Malters unzulässige Preisabsprachen mit seinen Handelspartnern getroffen haben. Zum anderen gebe es Anhaltspunkte, dass das Unternehmen Händlern verbiete, Stöckli-Produkte online zu verkaufen sowie auch Querlieferungen zwischen ihnen untersage.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Schweizer Wettbewerbskommission den Skihandel ins Visier nimmt: Im November 2015 hatte die WEKO eine Untersuchung gegen die Skimarken Fischer und Völkl eingeleitet. Sie sollen Händlern im Ausland verboten haben, den Schweizer Billig-Discounter Otto’s mit günstigeren Ski zu beliefern, lautete damals der Verdacht. Allerdings musste die WEKO das Verfahren gegen die Unternehmen einstellen, da sich die Vorwürfe nicht erhärteten.
Die Skimanufaktur Stöckli wurde 1935 von Josef Stöckli gegründet, der in seinen Anfängen zunächst Holzski für den Eigenbedarf hergestellt hatte. Laut eigenen Angaben produziert der heute einzige noch bestehende Schweizer Skifabrikant pro Jahr 50.000 Paar Ski. Im Heimatland führt das Unternehmen neun Filialen sowie fünf Miet- & Servicecenter und hat mehr als 40 Partnergeschäfte. Auf der Homepage propagiert der Skihersteller, dass er die Strategie des selektiven Vertriebs verfolge: „Diese Maxime verschaffe die Gewissheit, dass auch in den Partnergeschäften der Kunde die beim Skikauf so wichtige Beratung beanspruchen kann“.



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