Handel im Fokus 26.04.2021, 12:18 Uhr

Schöffel veröffentlicht Nachhaltigkeitsbericht für 2020

Sichere und faire Arbeitsbedingungen haben im Corona-Jahr 2020 einen neuen Stellenwert bekommen. Daher hat auch Schöffel im vergangenen Jahr insbesondere bei der Zusammenarbeit mit asiatischen Zulieferern einen besonderen Fokus auf dieses Thema gelegt.
Faire und sichere Arbeitsbedigungen standen 2020 im Fokus der Nachhaltigkeitsmßnahmen von Schöffel.
(Quelle: Schöffel)
Der Sport- und Outdoor-Bekleidungshersteller Schöffel (Schwabmünchen) hat seinen Nachhaltigkeitsbericht für das Jahr 2020 veröffentlicht. Darin legt das Unternehmen offen, welche Maßnahmen hinsichtlich Umweltschutz, Ressourcenschonung, aber insbesondere auch in Bezug auf faire und sichere Arbeitsbedingungen im zurückliegenden Jahr ergriffen wurden.
„Nachhaltigkeit ist kein Hobby – es ist eine Lebenseinstellung und eine Frage der Haltung“, erklärt Schöffel online im Rahmen seines Sustainability Reports. Dabei basiert die Nachhaltigkeitsstrategie des Sportbekleidungsherstellers auf vier Säulen: Soziales, Umwelt, Produkt und nachhaltige Dienstleistungen.

Vier Standbeine nachhaltigen Handelns

Der Bereich Soziales betrifft die Umsetzung fairer Arbeitsbedingungen in den Produktionsbetrieben und umfasst die Zusammenarbeit mit der unabhängigen Nichtregierungsorganisation Fair Wear Foundation. So arbeitet Schöffel bereits seit zehn Jahren mit der Fair Wear zusammen und hat im vergangenen Jahr zum sechsten Mal in Folge den Leader-Status der Organisation erreicht. Mit seinen Produktionspartnern in Asien und auf weiteren Kontinenten steht Schöffel seit einem Jahr verstärkt im Austausch, um die Sicherheit in den Betrieben und die Gesundheit der Mitarbeiter zu gewährleisten. Doch bereits 2018 wurde ein Repräsentanz-Büro in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi aufgebaut, um einen noch engeren Austausch zu ermöglichen – in Zeiten von Corona ein absoluter Vorteil.
Der Bereiche Umwelt und Produkt spielen eng zusammen und zielen auf möglichst langlebige Produkte aus nachhaltigen Materialien. Bei den Fasern setzt Schöffel beispielsweise auf Lyocell, eine Holzfaser aus nachhaltiger Forstwirtschaft, und S.Cafe, dem Kaffeesatz als Geruchsneutralisierer beigemischt wird. Die Merinowolle und Daunen sind unter erhöhten Tierschutz-Kriterien gewonnen worden: Wolle aus Mulesing-Produktion wird kategorisch ausgeschlossen, die verwendeten Daunen sind RDS-zertifiziert (Responsible Down Standard) und wurden somit nicht aus Tierhaltung mit Lebendrupf und Stopfmast gewonnen.
Der Bereich nachhaltige Dienstleistungen betrifft unter anderem die Arbeit der Schöffel Service Factory, die gebrauchte oder beschädigte Kleidungsstücke aufarbeitet und deren Lebensdauer somit nochmals erhöht. So wurden 2020 rund 4.500 Reparaturen in der Service Factory erledigt. Die älteste Jacke, die dabei bearbeitet wurde, war bereits 35 Jahre alt. Außerdem verfügt Schöffel in seiner Service Factory eine Heißluftschweißmaschine und ist damit deutschlandweit eine der wenigen Firmen, die Produkte wieder völlig wasserdicht verschweißen können. Im Durchschnitt dauert es etwa fünf Tage, bis ein Verbraucher sein bei Schöffel repariertes Produkt zurückerhält.
„Krisen bringen Veränderung – oder beschleunigen sie vielmehr. Das erleben wir seit einem Jahr insbesondere im Bereich der Nachhaltigkeit. Unsere Erfahrung ist, dass an die Stelle eines ‚Höher, schneller-, weiter“-Gedankens ein neues Wertgefühl der Menschen getreten ist: Begriffe wie Nachhaltigkeit und Wertschätzung haben eine neue Bedeutung erhalten. Das gilt aber nicht nur in eine Richtung, umso mehr sehen wir uns in der Pflicht, den Kontakt zu unseren Partnern zu halten und sie auch in der Krise zu unterstützen“, erklärt der geschäftsführende Gesellschafter Peter Schöffel.

Stationärer Handel bleibt Hauptvertriebskanal

Verändert beziehungsweise beschleunigt hat die Corona-Pandemie auch den Trend hin zum Online-Handel. Doch eine Umfrage unter Konsumenten, die Schöffel gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut YouGov durchgeführt hat, zeigt, dass insbesondere an Outdoor interessierte Verbraucher dem stationären Handel die Treue halten wollen. Die Umfrage hat ergeben, dass Outdoor-Begeisterte unverändert stark auf die Vorzüge des stationären Handels setzen und insbesondere die Möglichkeit, Produkte anprobieren zu können, sowie die Fachberatung schätzen.
Schöffel ließ in der Umfrage gut 2.000 Personen, die Outdoor-Aktivitäten betreiben, in einer repräsentativen Auswahl zu ihren Shopping-Präferenzen befragen. Demnach bevorzugen 45 Prozent der Befragten lieber den Einkauf im Geschäft. 35 Prozent gaben an, beide Kanäle – Shop und Online – gleichermaßen zu nutzen, und 19 Prozent bevorzugen den Online-Kauf. Auf die Frage, wie sie sich nach dem Ende der Corona-Pandemie verhalten werden, gaben 40 Prozent der Befragten an, eher stationär einzukaufen. 31 Prozent wollen beide Kanäle nutzen, 18 Prozent bevorzugen eher den Online-Handel, elf Prozent machten keine Angaben.
„Die Umfrageergebnisse bestätigen unsere Einschätzung, dass der stationäre Fachhandel weiterhin der wichtigste Vertriebskanal für Outdoor-Bekleidung in Deutschland bleiben wird, auch wenn sich die Gewichte während der Pandemie natürlich in Richtung Online verschieben“, erklärt Peter Schöffel. „Deshalb werden wir unsere stationären Handelspartner auch weiterhin als unseren Hauptvertriebsweg pflegen. Stationär und Online sind im Übrigen kein Widerspruch, sondern sich ergänzende Kanäle mit jeweils ihren eigenen Stärken.“



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