H&M Pre-loved
31.08.2022, 09:35 Uhr
Warum H&M jetzt auch Second-Hand-Mode verkauft
Deutschland ist nach Schweden der zweite Markt, in dem das Reseller-Modell "H&M Pre-loved" eingeführt wird. Der Schritt zeigt: Der Konzern bemüht sich, das "Fast-Fashion"-Image abzulegen und die junge Zielgruppe mit Preis und Purpose zu überzeugen.
Weniger Kleidungsstücke wegwerfen: Ausgerechnet H&M, eine der größten Fast-Fashion-Brands, springt nun auf den Reseller-Zug auf und bietet in seinem Online-Shop Second-Hand-Mode an. "H&M Pre-loved" heißt das Konzept, das im Heimatland Schweden bereits getestet wurde und nach Angaben des Unternehmens großen Anklang gefunden hat.
Deutschland ist nach Schweden der zweite Markt, in dem das Reseller-Modell eingeführt wird. Neben den altbekannten Kategorien findet sich nun auch auf der Webseite der Bereich "Second Hand". Unter dem Button "Das ist Pre-Loved" wird die neue Shopping-Möglichkeit erklärt. Das Pre-loved-Angebot enthält dabei nicht nur Kleidungsstücke von H&M und seinen Subbrands wie Weekday, Monki oder Arket, sondern auch unternehmensfremde Modelabels.
Kuratiert werden die Stücke von dem Partnerunternehmen Sellpy. Im Gegensatz zu vielen anderen Resell-Plattformen, die eher auf Designer- und Vintage-Kleidung spezialisiert sind, findet sich hier also auch ganz "normale" Kleidung. H&M belohnt Mitglieder des Memberclubs beim Kauf von "schon einmal geliebten" Teilen außerdem mit Conscious-Punkten und versendet sie kostenlos.
Mehr Zugänglichkeit durch große Plattformen
Um fair zu sein, bemüht sich der Textilhersteller schon seit einiger Zeit mit verschiedenen Neueinführungen um eine nachhaltigere Wertschöpfungskette und mehr Zirkularität, wie etwa mit der Initiative Conscious-Choice oder der Möglichkeit, Outfits zu mieten. Außerdem bestehen nach eigenen Angaben bereits 80 Prozent der Produkte aus recycelten oder nachhaltiger gewonnenen Materialien. So auch die jüngst gelaunchten Linien "Move" und "Studio".
Dass so ein Riese wie die schwedische Kette nun Second-Hand-Mode anbietet, gibt dem Thema eine ganz andere Zugänglichkeit, urteilt das Mode-Magazin Glamour. Da außerdem die Consciouspunkte beim nächsten Shopping eingelöst werden, sei es "quasi ein Belohnungssystem für Second-Hand-Shopping, das sich wirklich an alle richtet." Nicht ganz, denn bisher gibt es Pre-loved sowohl in Deutschland als auch in Schweden nur für Frauen und Kinder, nicht jedoch für Männer, Babys oder die Home-Kollektionen.
Bereits vor gut einem Jahr startet Hennes & Mauritz bereits in Kanada mit H&M Rewear eine neue C2C-Resell-Plattform, über die getragene Kleidungsstücke angeboten und erworben werden können.
Text: Marina Rößer