Ende einer Ära beim Jetzendorfer Outdoor-Schuster 19.01.2024, 10:50 Uhr

Werner Riethmann verlässt die Geschäftsführung von Lowa

Nach einer über 30-jährigen Tätigkeit in der Geschäftsführung hat Werner Riethmann im Dezember 2023 seine aktive Rolle im Management des bayerischen Outdoor-Schusters Lowa beendet. Riethmann bleibt der Tecnica-Tochter jedoch als Gesellschafter erhalten.
Werner Riethmann hat das Outdoor-Unternehmen Lowa seit den 1990er-Jahren geprägt wie kein anderer.
(Quelle: Lowa)
Der Aufstieg von Lowa zu einem der international führenden Hersteller von Berg- und Wanderschuhen ist seit Beginn der 1990er-Jahre eng mit der Persönlichkeit von Werner Riethmann verbunden. Im Dezember 2023 hat der 75-Jährige Schweizer seinen Abschied aus dem Management des Jetzendorfer Unternehmens genommen.
Werner Riethmann hatte 1992 die Geschäftsführung des damals in finanziellen Schwierigkeiten steckenden Unternehmens übernommen. Zuvor war er 27 Jahre lang bei Alpinschuh-Spezialisten Raichle tätig. Gemeinsam mit dem neuen Eigentümer von Lowa (seit 1993), der italienischen Tecnica-Gruppe unter der Leitung von Giancarlo Zanatta, die heute noch 80 Prozent der Anteile hält, leitete Werner Riethmann die Neuausrichtung des Unternehmens ein. Dazu gehörte die Entscheidung, sich ausschließlich auf den Berg- und Trekkingbereich zu konzentrieren und die Produktion von Skischuhen an Tecnica zu übertragen. Ein wichtiger Meilenstein in der Unternehmensentwicklung war die Markteinführung des "Renegade" im Jahr 1997, der bis heute über 12 Millionen Mal verkauft wurde und damit zu den erfolgreichsten Outdoor-Produkten Europas zählt. Riethmann führte damals die innovative Herstellungsmethode ein, bei der die Sohle nicht mehr geklebt, sondern direkt angespritzt wurde - ein wegweisender Schritt für die Entstehung einer neuen Generation von "leichteren" Outdoor-Schuhen.
Unter der Leitung von Werner Riethmann erlebte Lowa ein beeindruckendes Wachstum. Die Produktion stieg von etwa 300.000 Paar Schuhen im Jahr 1993 auf über 3 Millionen Paar zuletzt an. Diese werden mittlerweile in rund 80 Ländern weltweit verkauft. Ein bedeutender Schritt unter Riethmanns Führung war zudem die Übernahme des Produktionspartners in der Slowakei im Jahr 2019. Dies ermöglichte Lowa, neben der Produktion im oberbayerischen Jetzendorf, eine eigene Fertigung nach dem Prinzip "Made in Europe" zu etablieren.
„Nach mehr als 30 Jahren als Gesellschafter und Geschäftsführer steckt, wie könnte es anders sein, viel von meinem Herzblut in Lowa. Ich bin dankbar, dass ich die stolze Geschichte dieses Unternehmens, dessen Fundamente die Familien Wagner und Lederer gelegt haben, über so einen langen Zeitraum mitbestimmen
konnte. Herzlichen Dank an alle, die mich in dieser Zeit begleitet und unterstützt haben", sagt Werner Riethmann. Der Erfolg der vergangenen Jahrzehnte sei aber nicht das Werk eines Einzelnen, sondern immer die Leistung guter Teams, die das Streben nach höchster Produktqualität eint, so der scheidende Riethmann weiter. Mit Alexander Nicolai und dem Managementteam sei Lowa für die Zukunft optimal aufgestellt.
Alexander Nicolai, der seit Anfang 2019 in der Geschäftsführung ist, leitet Lowa seit Anfang 2024 als Alleingeschäftsführer. Die erweiterte Geschäftsleitung umfasst zudem Rudolf Limmer als kaufmännischen Leiter und Matthias Wanner als internationalen Vertriebsleiter.




Das könnte Sie auch interessieren