Rote Zahlen für Fitnessgeräte-Spezialist
27.08.2021, 10:46 Uhr
Peloton: Höhere Kosten, starke Preissenkungen - und ein Buchhaltungsproblem
Die DtC-Brand Peloton muss ein Buchhaltungsproblem einräumen - und aufgrund von höheren Kosten und starken Preissenkungen bei einigen Produkten eine Flaute beim Wachstum hinnehmen. Geld verdiente der Fitnessgeräte-Spezialist im vergangenen Quartal nicht.
Nach dem Boom in der Corona-Krise flaut das Wachstum beim Fitnessgeräte-Spezialisten Peloton deutlich ab. Im jüngsten Geschäftsquartal bis Ende Juli steigerte das Unternehmen die Erlöse im Jahresvergleich zwar um kräftige 54 Prozent auf 936,9 Mio. USD (797,0 Mio. Euro), wie es am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Im vorherigen Quartal hatte der Umsatz jedoch noch um mehr als das Doppelte zugelegt und über 1 Mrd. USD betragen.
Zudem warnte Peloton, dass höhere Kosten und starke Preissenkungen bei einigen Produkten die Bilanz im laufenden Vierteljahr belasten dürften. Das kam bei Anlegern nicht gut an - die Aktie stürzte nachbörslich zunächst um 15 Prozent ab. Für Nervosität sorgte auch, dass Peloton ein nicht näher definiertes Buchhaltungsproblem einräumte. Dennoch erholte sich der Aktienkurs rasch wieder etwas.
313 Mio. USD Verlust
Geld verdiente das Unternehmen im vergangenen Quartal nicht - der Verlust betrug 313 Mio. USD. Peloton macht neben dem Verkauf von teuren Fitness-Bikes und -Laufbändern Umsatz durch Abo-Gebühren für digitale Angebote wie Trainingskurse. In der Pandemie erlebte die Firma einen Ansturm von Kunden. Doch nicht zuletzt, weil mittlerweile viele Fitnessstudios wieder geöffnet haben, lässt das Wachstum nach.
Außerdem ist Peloton mit zunehmender Konkurrenz im Markt für Fitnessgeräte für den heimischen Gebrauch konfrontiert, was nun auch ein Grund für die starken Preisnachlässe für Workout-Bikes gewesen sein dürfte. Darüber hinaus litten die Geschäfte zuletzt unter einem vorübergehenden Verkaufsstopp der Peloton-Laufbänder vom Typ "Tread+", die im Mai wegen einer Reihe von Unfällen zurückgerufen werden mussten.