Digital und anonym
31.01.2025, 09:42 Uhr
Deuter und Ortovox testen neue Beschwerdemechanismen in Fabriken in Vietnam
In acht Zuliefererfabriken in Vietnam führen Deuter und Ortovox ein Projekt zur anonymen Meldung von Missständen mit dem digitalen System von Atlat durch. Unterstützt wird es vom Bündnis für nachhaltige Textilien, NGOs helfen bei der Umsetzung vor Ort.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Betrieben in Vietnam werden zu arbeitsrechtlichen Themen sowie zur Nutzung des digitalen Systems von Atlat geschult.
(Quelle: Deuter)
In vielen Lieferketten sind die Menschenrechte der Mitarbeitenden unzureichend geschützt. In Vietnam gibt es beispielsweise überdurchschnittlich viele Verstöße gegen Überstundenregelungen. Hier setzen Beschwerdemechanismen an: Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) und die EU-Richtlinie zur unternehmerischen Sorgfaltspflicht (CSDDD) verpflichten Unternehmen zur Einführung entsprechender Verfahren.
Das digitale System des Münchener Softwareanbieters Atlat ermöglicht es Mitarbeiterinnen und MItarbeitern, Beschwerden anonym und unkompliziert über Messenger-Chats zu melden, während Unternehmen eine Plattform zur Dokumentation und Bearbeitung erhalten.
Europas größter Rucksack- und Schlafsackhersteller Deuter startete 2022 ein Pilotprojekt mit Atlat in einer Zuliefererfabrik in Vietnam. In Zusammenarbeit mit Ortovox, der Schwester-Outdoormarke aus der Schwan-Stabilo-Gruppe, wurde das Projekt auf acht weitere Fabriken in der Lieferkette ausgeweitet. Unterstützt wird es vom Bündnis für nachhaltige Textilien, CARE Deutschland und der vietnamesischen gemeinnützigen Organisation Center for Development and Integration (CDI).
Ziel des Projekts ist es, Beschwerden zu ermöglichen und durch gezielte Schulungen das Bewusstsein für Arbeitnehmerrechte sowie den Umgang mit Missständen bei Belegschaft und Management nachhaltig zu stärken. Zu Beginn wurde eine Bestandsaufnahme mit dem Umfragetool von Atlat durchgeführt, um den bisherigen Umgang mit Problemen in den Fabriken zu analysieren. Auf dieser Basis organisierte CDI gezielte Trainings. Die Schulungen umfassten Themen wie Arbeitsrechte, Prävention geschlechtsspezifischer Gewalt, interne Beschwerdemöglichkeiten und die Nutzung des digitalen Beschwerdesystems von Atlat. Teilnehmende wurden zu Multiplikatoren ausgebildet, um ihr Wissen innerhalb der Fabriken weiterzugeben. Zudem entwickelte das Atlat-Team eine digitale Dokumentationsplattform, die eine effiziente Nachverfolgung und transparente Einsicht in den Fortschritt der Schulungen ermöglicht.
An einer ersten Umfrage zur Bedarfsermittlung der teilnehmenden Fabriken nahmen 379 Beschäftigte und 78 Managementmitglieder teil. Insgesamt wurden 52 Testbeschwerden zu Übungszwecken erfasst und bearbeitet. Die ersten Beschwerden befinden sich derzeit in Bearbeitung. Nach Bedarf werden weitere Schulungen durchgeführt, um mögliche Lücken zu schließen.
Robert Hellwig, CSR- und Supply Chain Manager bei Ortovox, sagt: „Dieses Projekt zeigt eindrucksvoll, dass regulatorische Vorgaben zur Weiterentwicklung unternehmerischer Verantwortung in der gesamten Lieferkette beitragen können.“ Deuter- CSR-Managerin Natalie Birke ergänzt: „Das Beschwerdemanagement gibt uns die Möglichkeit, Risiken frühzeitig zu erkennen und unsere Beziehungen zu den Lieferanten weiterzuentwickeln. Auf diese Weise können wir unsere Verantwortung als Unternehmen in der Lieferkette besser wahrnehmen und gezielt die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer stärken.“
Bettina Ernst, Corporate Partnership Manager bei CARE Deutschland e.V., betont: „Wir schätzen den sehr offenen und direkten Austausch mit den Unternehmen im Projekt und die Anerkennung unserer Expertise bei Lieferketten in Südostasien. Diese Partnerschaft auf Augenhöhe zeichnet sich durch gegenseitiges Vertrauen und Lernbereitschaft aus.“
Das digitale System des Münchener Softwareanbieters Atlat ermöglicht es Mitarbeiterinnen und MItarbeitern, Beschwerden anonym und unkompliziert über Messenger-Chats zu melden, während Unternehmen eine Plattform zur Dokumentation und Bearbeitung erhalten.
Europas größter Rucksack- und Schlafsackhersteller Deuter startete 2022 ein Pilotprojekt mit Atlat in einer Zuliefererfabrik in Vietnam. In Zusammenarbeit mit Ortovox, der Schwester-Outdoormarke aus der Schwan-Stabilo-Gruppe, wurde das Projekt auf acht weitere Fabriken in der Lieferkette ausgeweitet. Unterstützt wird es vom Bündnis für nachhaltige Textilien, CARE Deutschland und der vietnamesischen gemeinnützigen Organisation Center for Development and Integration (CDI).
Ziel des Projekts ist es, Beschwerden zu ermöglichen und durch gezielte Schulungen das Bewusstsein für Arbeitnehmerrechte sowie den Umgang mit Missständen bei Belegschaft und Management nachhaltig zu stärken. Zu Beginn wurde eine Bestandsaufnahme mit dem Umfragetool von Atlat durchgeführt, um den bisherigen Umgang mit Problemen in den Fabriken zu analysieren. Auf dieser Basis organisierte CDI gezielte Trainings. Die Schulungen umfassten Themen wie Arbeitsrechte, Prävention geschlechtsspezifischer Gewalt, interne Beschwerdemöglichkeiten und die Nutzung des digitalen Beschwerdesystems von Atlat. Teilnehmende wurden zu Multiplikatoren ausgebildet, um ihr Wissen innerhalb der Fabriken weiterzugeben. Zudem entwickelte das Atlat-Team eine digitale Dokumentationsplattform, die eine effiziente Nachverfolgung und transparente Einsicht in den Fortschritt der Schulungen ermöglicht.
An einer ersten Umfrage zur Bedarfsermittlung der teilnehmenden Fabriken nahmen 379 Beschäftigte und 78 Managementmitglieder teil. Insgesamt wurden 52 Testbeschwerden zu Übungszwecken erfasst und bearbeitet. Die ersten Beschwerden befinden sich derzeit in Bearbeitung. Nach Bedarf werden weitere Schulungen durchgeführt, um mögliche Lücken zu schließen.
Robert Hellwig, CSR- und Supply Chain Manager bei Ortovox, sagt: „Dieses Projekt zeigt eindrucksvoll, dass regulatorische Vorgaben zur Weiterentwicklung unternehmerischer Verantwortung in der gesamten Lieferkette beitragen können.“ Deuter- CSR-Managerin Natalie Birke ergänzt: „Das Beschwerdemanagement gibt uns die Möglichkeit, Risiken frühzeitig zu erkennen und unsere Beziehungen zu den Lieferanten weiterzuentwickeln. Auf diese Weise können wir unsere Verantwortung als Unternehmen in der Lieferkette besser wahrnehmen und gezielt die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer stärken.“
Bettina Ernst, Corporate Partnership Manager bei CARE Deutschland e.V., betont: „Wir schätzen den sehr offenen und direkten Austausch mit den Unternehmen im Projekt und die Anerkennung unserer Expertise bei Lieferketten in Südostasien. Diese Partnerschaft auf Augenhöhe zeichnet sich durch gegenseitiges Vertrauen und Lernbereitschaft aus.“