Retouren ab Mai 2023 kostenpflichtig
17.04.2023, 11:55 Uhr
Armedangels distanziert sich von Greenwashing
Das nachhaltige Modellabel Armedangels will laut eigenen Angaben künftig „radikal ehrlich“ sein, was das Thema Greenwashing betrifft. Man will auf irreführende Behauptungen verzichten und ändert die gesamte Kommunikation auf allen Kanälen.
Um nach außen hin nachhaltig und umweltbewusst zu wirken, betreiben immer mehr Modeunternehmen Greenwashing, sprich sie versuchen, ein nachhaltiges Image zu präsentieren, ohne wirklich nachhaltig zu sein. Aus diesem Grund will das Kölner Modelabel Armedangles, welches sich seit seiner Gründung im Jahr 2007 das Thema Nachhaltigkeit auf die Fahne geschrieben hat, in Zukunft „radikal ehrlich“ werden und „Lügenmärchen“ in der Modeindustrie aufdecken.
„Nachhaltige Produkte existieren nicht. Nachhaltigkeit ist zu einem Synonym für das Gute geworden, um Wunschdenken und ein gutes Gewissen zu suggerieren. Unabhängig davon, wie nachhaltig und umweltfreundlich Produkte hergestellt werden, als Teil eines linearen globalen Wirtschaftssystems, das auf fossile Brennstoffe angewiesen ist, kann von Nachhaltigkeit keine Rede sein. Jedes neu produzierte Produkt hinterlässt einen ökologischen Fußabdruck und belastet die Umwelt, egal wie bewusst und ressourcenschonend die Herstellung ist“, heißt es in einer Pressemitteilung der Kölner.
Mit einer neuen Strategie will sich Armedangels künftig ausdrücklich vor Missverständnissen und möglichen Greenwashing-Vorwürfen schützen. So will man auf irreführende Behauptungen verzichten und ändert die gesamte Kommunikation auf allen Kanälen, um so transparent und präzise wie möglich zu sein. "Wir alle wollen unsere Umwelt schützen. Dabei müssen wir klarstellen, dass jedes hergestellte und gekaufte Produkt unsere Natur belastet. Auf Versprechungen, dass durch den Kauf eines Produktes Gutes für unsere Erde getan wird, sollte man nicht reinfallen, sondern hellhörig werden. Weniger konsumieren und auf höhere Qualität zu setzen ist das Beste, was für die Umwelt getan werden kann“, erklärt Katya Kruk, Impact & Innovation Director bei Armedangels.
Um die Konsumenten dazu zu sensibilisieren, ihr Konsumverhalten in puncto Nachhaltigkeit zu überdenken, sollen Retouren aus dem Armedangels-Onlineshop ab Mai 2023 kostenpflichtig sein. So will man einen bewussteren Konsum fördern und sicherstellen, dass nur solche Artikel zurückgesendet werden, die tatsächlich unerwünscht oder defekt sind.
Am 18. April 2023 steht übrigens auch im Europäischen Parlament eine wegweisende Entscheidung an: Zur Abstimmung stehen die Anpassung der EU-Richtlinien über unlautere Geschäftspraktiken (UGP) und Verbraucherrechte (VRR) im Rahmen der Initiative „Empowering Consumers for the Green Transition“. Diese soll Vorgaben für Unternehmen bei der Bewerbung ihrer Produkte und Dienstleistungen als „klimaneutral“ festschreiben.