München bleibt Spitzenreiter 29.03.2021, 12:28 Uhr

Passantenfrequenz in deutschen Einkaufsstraßen stark rückläufig

Zwischen 20 und 50 Prozent an Passantenfrequenz haben die wichtigsten Einkaufsstraßen in Deutschland im vergangenen Jahr verloren. Zu diesem Ergebnis kam eine gemeinsame Studie von Imtargis und Hystreet.com.
Aufgrund der Corona-Pandemie war die Kaufinger Straße in München im vergangenen Jahr zeitweise fast menschenleer.
(Quelle: Shutterstock / Chris Redan)
Imtargis, Beratungsunternehmen für Handelsimmobilien, hat in Zusammenarbeit mit Hystreet.com, einem auf Passantenzählung spezialisierten Start-up, den „Passantenfrequenzreport Deutschland 2019/20 veröffentlicht. In diesem wurden die Haupteinkaufslagen von 60 deutschen Städten untersucht. Das Ergebnis: Im vergangenen Jahr ging die Passantenfrequenz in deutschen Städten im Vergleich zum Vorjahr im Durchschnitt um 32 Prozent zurück. Negativ-Spitzenreiter bei der Untersuchung war München mit einem Frequenzrückgang von 50 Prozent. Dennoch konnte sich die bayerische Landeshauptstadt hinsichtlich der Passantenfrequenz an der Spitze der Haupteinkaufslagen behaupten.
Hystreet arbeitet wie der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) mit einer Klassifizierung der Städte von A bis D. Als A-Städte zählen dabei Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart. Wie die Untersuchung zeigt, haben die A-Städte unter der Corona-Krise mehr zu leiden als Städte der anderen Kategorien: In A-Städten ging die Passantenfrequenz im Durchschnitt um 35 Prozent zurück, in den übrigen Städten durchschnittlich „nur“ um 31 Prozent.
In München lag die Passantenfrequenz pro Stunde im Jahr 2020 bei 4.501; 2019 wurden hier noch 8.921 Passanten erreicht. Gezählt wurde in der Kaufinger Straße. Auf den Plätzen zwei bis fünf folgen Hannover, Frankfurt, Köln und Stuttgart. Am geringsten war der Frequenzverlust in Ingolstadt (Ludwigstraße), einer D-Stadt. Dort kam die Zählung auf 1.016 Passanten pro Stunde, was ein Minus von 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet.
Bis zu 50 Prozent Frequenzrückgang verzeichneten deutsche Einkaufsstraßen im vergangenen Jahr.
Quelle: Imtargis, Hystreet.com
Die Passantenfrequenz in den untersuchten Einkaufsstraßen wird live und rund um die Uhr mithilfe von Lasermessgeräten erhoben; die Daten bieten somit laut Hystreet.com ein höchstmögliches Maß an Zuverlässigkeit und Transparenz. Für den aktuellen Bericht wurde die einzel-handelsrelevante Passantenfrequenz für das Jahr 2020 als Bezugsbasis herangezogen. Sie drückt die durchschnittliche Frequenz pro Stunde zu typischen Öffnungszeiten des Einzelhandels aus (Montag bis Samstag in der Zeit von 10 bis 20 Uhr, ohne Feiertage). Die Jahreswerte wurden dabei methodisch aus mindestens 750 Einzelhandelsöffnungsstunden berechnet. Insgesamt wurden die Haupteinkaufslagen von 60 deutschen Städten untersucht. Da das Netzwerk an Hystreet-Zählern nach und nach wächst, konnte noch nicht für alle Zählstandorte ein Vergleich zu 2019 hergestellt werden.



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