Wiedereröffnung nach Umbau
01.02.2023, 11:25 Uhr
So hat sich Intersport Hübner in Dresden für die Zukunft aufgestellt
Intersport Hübner wird durch die Geschäftsführerin Franziska Schölzel erfolgreich geführt. Ende September 2022 eröffnete die Filiale im Elbepark Dresden nach einem Komplettumbau. Zeit für ein Gespräch.
Mit einer Gesamtfläche von mehr als 8.000 Quadratmetern zählt Intersport Hübner zu den Vorzeigeobjekten im Intersport-Verbund. 140 Mitarbeitende an neun Standorten in vier Bundesländern (Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen) sorgen für den reibungslosen Ablauf auf und hinter der Fläche. Der Omnichannel-Gedanke, sprich die nahtlose Verknüpfung zwischen Online und Offline, steht für Franziska Schölzel schon immer im Fokus. Was sie sich 2023 sonst noch für Ziele gesteckt hat, erklärt die Geschäftsführerin im SAZsport-Gespräch.
SAZsport: Frau Schölzel, wie lief das Weihnachtsgeschäft und wie ist die Lage jetzt?
Franziska Schölzel: Der Dezember war ein enorm guter Monat, aber vor allem aufgrund der Wettersituation. Es war winterlich kalt mit viel Schnee – ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wann wir das letzte Mal zu dieser Zeit in Mitteldeutschland so viel Schnee hatten. Dementsprechend hoch war die Nachfrage nach Winterartikeln. Dicke Jacken, Mützen, Winterboots, Handschuhe, ebenso wie Helme, Skischuhe und Goggles liefen enorm gut. Eben alles, was man benötigt, wenn es draußen winterlich kalt ist. Wetter schlägt fast alles! Jetzt, Anfang Januar bei 15 bis 20 Grad, brechen uns deswegen auch die Umsätze weg.
Die studierte Betriebswissenschaftlerin mit Fokus auf Handel ist seit 2011 Geschäftsführerin bei Intersport Hübner. Ihr Motto: "Sport und Bewegung bedeuten für mich Ausgleich und Lebensgefühl. Ich bewege mich unglaublich gerne draußen, und das möchte ich auch an die Kunden weitergeben."
Quelle: Intersport Hübner / Franziska Schötzel
SAZsport: Dennoch, wie ist die Nachfrage nach Wintersportprodukten?
Schölzel: Groß, aber mit Vorbehalt, denn viele Skihersteller kämpfen mit Lieferengpässen. Wir warten teilweise immer noch auf Ware, viele Marken sind mit der Vororder weiterhin im Verzug. Gerade im Bereich Ski Alpin, Freeride oder Touring haben die Hersteller immer noch mit großen Problemen zu kämpfen. Die Kunden wiederum agieren noch zurückhaltend, was den Kauf angeht, oft auch, weil die Wände im Laden noch nicht entsprechend bestückt und damit nicht aussagekräftig sind. Wir sind ja auch mit wenig Ware in die Saison gestartet. Das ist für uns jedoch kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Was Ski-Hartware betrifft, galt der Januar kurz vor dem großen Winterschlussverkauf immer schon als stärkster Monat. Umso mehr freue ich mich, dass wir schon im Dezember so gut vorlegen konnten. Jetzt hoffen wir auf die Kunden, die Equipment für den bevorstehenden Winterurlaub zu Beginn der Schulferien Ende Januar benötigen.
SAZsport: Wie sieht es zum Beispiel beim Thema Skibekleidung aus?
Schölzel: Wir sind sehr zufrieden mit den Umsätzen, vor allem von Oktober bis Dezember konnten wir gut Umsatz generieren. Wenn es das Wetter hergibt, dann geht alles gut über die Ladentheke. Aber generell gibt es hier schon eine Verschiebung – weg von der klassischen, wattierten Skikombi und hin zur Multifunktionsware.
SAZsport: Gibt es auch eine verstärkte Nachfrage nach Outdoor- und Running-Produkten?
Schölzel: Wir sind aufgrund unserer Lage in Dresden sehr outdoor-lastig unterwegs, deswegen ist Outdoor unser stärkstes Segment im FilialRanking. Textilien und auch Schuhe funktionieren unfassbar gut. Bestandsthema bleibt dieses Jahr die Produktgruppe Schuhe – einfach auch deswegen, weil die Marken recht spät geliefert haben. Der Running-Bereich stagniert teilweise beziehungsweise verliert stark an Umsatz. Hier ist momentan sehr viel Ware im Umlauf, und im Vergleich zu den letzten zwei Jahren ist die Nachfrage nach Schuhen und Textilien jedoch geringer.
SAZsport: Sie haben Ende September 2022 die Filiale in Dresden nach einem Komplettumbau neu eröffnet. Dazu kommt noch eine neue Filiale in Erfurt. Warum gerade jetzt eine Modernisierung?
Schölzel: Unsere Filiale im Elbepark hat, ganz klar gesprochen, ein Update benötigt. Wir sind 2009 auf die jetzige Fläche im Center gezogen und haben umgebaut. Letztes Jahr 2022 war es dann höchste Zeit, eine Modernisierung anzugehen und den Umbau in Angriff zu nehmen.
Warum gerade in dieser Zeit? Mir geht es darum, den Kunden und den Mitarbeitern einen positiven Ausblick zu bieten. Das Geschäftsleben geht schließlich weiter. Zudem wollte ich auch ein Signal setzen und zeigen, dass wir als Unternehmen stark sind und zudem gut aufgestellt, um auch die kommenden Krisen zu meistern.
SAZsport: Wie dankbar sind Sie in diesem Zuge über die Zusammenarbeit mit Intersport als Mitglied der Händlergemeinschaft, und wo sehen Sie letztendlich die Benefits?
Schölzel: Ich glaube ohne die Marke Intersport könnten wir nicht so gut arbeiten und langfristig auf dem Markt nicht überleben. Jeder hat seine Bereiche und seine Stärken, und mit dem neueren CI-Ansatz weiß jeder Intersport-Händler bereits im Vorfeld, was ihn an Guidelines im Ladenbau erwartet. So können wir dem Kunden gegenüber Kompetenz zeigen. Es gibt ganz viele Punkte, die für mich in dieser starken Gemeinschaft extrem wertvoll sind, schon allein, weil Intersport uns bei der Umsetzung in allen Bereichen unterstützt – sei es in puncto Intersport-Club, den verbindlichen CI-Kampagnen, im Bereich Datenanbindung oder eben bei den Guidelines im Ladenbau.
SAZsport: Wie können wir uns die Unterstützung von Intersport-Seite beim Umbau und der Realisierung moderner Flächen vorstellen?
Schölzel: Intersport empfiehlt uns entsprechende Dienstleister. Dabei können wir als Handelspartner aus einem umfangreichen Portfolio schöpfen. Am Ende ist es sogar möglich, das Abrechnungssystem der Intersport zu nutzen. Wir schätzen insbesondere das sogenannten Businesspartner-Konzept. Wenn wir Hilfe brauchen oder Fragen haben, steht uns immer ein Ansprechpartner zur Seite, der bei Problemen unterstützt und gemeinsam mit uns Lösungen sucht.
SAZsport: Die Fachhandelslandschaft hat sich in den letzten Jahren stark verändert, auch aufgrund von Corona und den damit verbundenen Lockdowns. Viele Kunden bestellen immer häufiger nur noch Online. Worauf kommt es an, um den Kunden stationär entsprechend an sich zu binden?
Schölzel: Für mich gibt es nicht mehr nur die Bereiche „das Geschäft“ und den „Online-Bereich“, für mich gibt es den Vertrieb. Am Ende geht es darum, dem Kunden den bestmöglichen Service zu bieten. Um dies möglich zu machen, bedienen wir uns verschiedener Kanäle. Das kann „Click & Collect“ sein, gerne aber auch der Service der Regalverlängerung. Die Beratung erfolgt stationär. Wenn die passende Größe nicht vorrätig sein sollte, wird das Produkt bestellt und den Kunden direkt nach Hause oder ins Geschäft geliefert.
SAZsport: Ihr Wunsch für 2023?
Schölzel: So wenig Ausfälle wie möglich. Gesundheit für meine Familie und meine Mitarbeiter. Die Weiterentwicklung von Intersport Hübner und dass wir alle Herausforderungen, die 2023 auf uns zukommen, gemeinsam gut meistern können.