Erstmals seit Jahren im Umsatzplus
16.04.2018, 10:35 Uhr
Schweizer Sportmarkt wächst wieder
Der gebeutelte Schweizer Sportmarkt konnte sich laut den Marktforschern der GfK zum ersten Mal seit Jahren wieder erholen: Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz um 3 % auf 1,8 Mrd. Schweizer Franken (ca. 1,5 Mrd. Euro).
Nach Einschätzung der GfK Schweiz hat sich der Sportmarkt in der Alpenrepublik in 2017 positiv entwickelt. „Ein wichtiger Grund war sicher, dass die Branche quasi von zwei Wintern profitierte. So waren die schneereichen, kalten Monate Januar 2017 und Dezember 2017 umsatzmäßig sehr stark. Im Dezember konnte schon vorab früh und bis Weihnachten zu regulären Preisen verkauft werden. Zudem hat auch das Tourismusgeschäft wieder angezogen und Wintersportorte waren stärker frequentiert“, erklärt Kurt Meister von der GfK.
Etwas weniger erfolgreich sei das Segment Sommer-/Ganzjahressport gewesen – auch aufgrund einer fehlenden Fussball-EM/WM. Wachstumstreiber war der Online-Vertriebskanal, der massiv zweistellig zulegte, während der stationäre Handel stagnierte.
Die GfK geht davon aus, dass sie mit ihrem Panel, bei dem Sporthändler durch ASMAS (Verband Schweizer Sportfachhandel) befragt werden, rund 65 % des Marktes abdecken; der Rest des Marktes mit Aldi, Lidl, Tchibo, Ottos, Bächli, Décathlon u.a., inkl. Online-Anbietern mit ch-Domain wie z.B. Zalando.ch wird geschätzt.
Die GfK erwartet für 2018 durch die Fußball-WM ein gutes Sportjahr mit einem sanften Wachstum, sollte das Preisniveau durch Discounter nicht zu stark nach unten rutschen und auch der Winter mitspielen. Der Online-Anteil von Anbietern mit ch-Domain ist in 2017 erstmals über die 10-%-Grenze geklettert. Mit Spannung wird auch die Wirkung von Amazon verfolgt, der zwar keine ch-Domain habe, aber durch den Vertrag mit der Schweizer Post schneller ausliefern und Abläufe transparenter werden würden. Auch die Partnerschaft von Athleticum mit Décathlon werde sich laut GfK „zweifelsfrei auf die Entwicklung im Schweizer Sportmarkt auswirken, es wird sich zeigen, in welcher Form“. Weitere ausländische Anbieter, wie zum Beispiel XXL, stehen zudem nach Informationen der Marktforscher „in den Startlöchern für einen Markteintritt in die Schweiz“.