Umsatzsteuerbetrug
14.06.2018, 05:44 Uhr
Amazon sperrt 500 chinesische Händler
Amazon hat 500 Verkäuferkonten chinesischer Marktplatz-Partner gesperrt, weil sie die Plattform ohne Steuernummer nutzen. Doch so kooperativ, wie sich das Unternehmen nach außen gibt, ist Amazon nach Einschätzung des Berliner Finanzsenators Matthias Kollatz-Ahnen in Wahrheit gar nicht.
Mindestens 3.000 chinesische Verkäufer ohne Steuernummer nutzen den Amazon-Marktplatz, um in Deutschland Produkte zu verkaufen. Das ergaben Recherchen der "Süddeutschen Zeitung" und des WDR bereits im März. Durch die Unterschlagung von Umsatzsteuer konnten sie ihre Produkte günstiger anbieten als steuerehrliche Unternehmen.
Doch nach den Medienberichten kommt offensichtlich Bewegung in den Markt. Nach sogenannten "Auskunftsersuchen" von Beamten des Finanzamts Berlin-Neukölln, bei dem sich eigentlich alle chinesischen Unternehmen registrieren müssen, die auf dem deutschen Markt Geschäfte treiben wollen, hat Amazon mehr als 500 verdächtige Händler aus China von seinem Marktplatz ausgeschlossen. Laut eines neuen Berichts der "Süddeutschen Zeitung" wurden ihre Waren in Quarantäne genommen, so dass die Verkäufer keinen Zugriff mehr auf die Produkte haben, die noch in den Lagern und Verteilzentren von Amazon liegen.
Darüber hinaus zeigen aktuelle Zahlen der Berliner Finanzverwaltung, dass sich die Zahl der in Berlin-Neukölln registrierten chinesischen Online-Händler seit März 2017 auf über 1.900 verdoppelt hat. Doch auch wenn der Druck der Steuerbehörden offenbar Wirkung zeigt - die Ermittler gehen noch immer davon aus, dass Tausende Händler unentdeckt bleiben. Gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" sagte der zuständige Berliner Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen: "Wir haben vielleicht zehn Prozent der Arbeit hinter uns und 90 % vor uns."
Marktplatz-Betreiber Amazon betont öffentlich seine Kooperationsbereitschaft. Man würde Verkäufer mit Informationen und Trainings unterstützen und Verkäufer-Konten, die ihren steuerlichen Verpflichtungen nicht nachkommen, umgehend sperren, heißt es von Unternehmensseite. Kollatz-Ahnen hingegen sieht den E-Commerce-Riesen kritischer: Amazon biete den China-Händlern mit Amazon Fulfillment ein Rundum-sorglos-Paket. Nur bei der Umsatzsteuer unterstütze das Unternehmen seine Händler nicht. "Wir glauben nicht, dass dies Zufall ist", so der Finanzsenator.
Doch nach den Medienberichten kommt offensichtlich Bewegung in den Markt. Nach sogenannten "Auskunftsersuchen" von Beamten des Finanzamts Berlin-Neukölln, bei dem sich eigentlich alle chinesischen Unternehmen registrieren müssen, die auf dem deutschen Markt Geschäfte treiben wollen, hat Amazon mehr als 500 verdächtige Händler aus China von seinem Marktplatz ausgeschlossen. Laut eines neuen Berichts der "Süddeutschen Zeitung" wurden ihre Waren in Quarantäne genommen, so dass die Verkäufer keinen Zugriff mehr auf die Produkte haben, die noch in den Lagern und Verteilzentren von Amazon liegen.
Darüber hinaus zeigen aktuelle Zahlen der Berliner Finanzverwaltung, dass sich die Zahl der in Berlin-Neukölln registrierten chinesischen Online-Händler seit März 2017 auf über 1.900 verdoppelt hat. Doch auch wenn der Druck der Steuerbehörden offenbar Wirkung zeigt - die Ermittler gehen noch immer davon aus, dass Tausende Händler unentdeckt bleiben. Gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" sagte der zuständige Berliner Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen: "Wir haben vielleicht zehn Prozent der Arbeit hinter uns und 90 % vor uns."
Marktplatz-Betreiber Amazon betont öffentlich seine Kooperationsbereitschaft. Man würde Verkäufer mit Informationen und Trainings unterstützen und Verkäufer-Konten, die ihren steuerlichen Verpflichtungen nicht nachkommen, umgehend sperren, heißt es von Unternehmensseite. Kollatz-Ahnen hingegen sieht den E-Commerce-Riesen kritischer: Amazon biete den China-Händlern mit Amazon Fulfillment ein Rundum-sorglos-Paket. Nur bei der Umsatzsteuer unterstütze das Unternehmen seine Händler nicht. "Wir glauben nicht, dass dies Zufall ist", so der Finanzsenator.