PwC-Studie
09.08.2022, 11:18 Uhr
Deutsche setzen auf made in Germany und Secondhand
Laut einer aktuellen PwC-Konsumentenumfrage ist die Kauflaune der Bundesbürger durch die Lieferengpässe für bestimmte Produkte getrübt – dadurch steigt das Interesse an hierzulande hergestellten sowie gebrauchten Artikeln.
Die Geduld der deutschen Verbraucher wird zurzeit auf eine harte Probe gestellt, denn aufgrund des Ukraine-Kriegs und den Folgen der Corona-Maßnahmen kommt es immer noch zu Lieferengpässen. Bei der halbjährigen Verbraucherumfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC gab jeder Vierte an, dass bestimmte Produkte sowohl online als auch im stationären Handel nicht verfügbar seien. Der Kaufspaß ist dadurch also schon getrübt, die langen Wartezeiten beim Online-Shopping und Warteschlangen am PoS kommen erschwerend hinzu. Daher ist es nicht verwunderlich, dass das Interesse der Bundesbürger an lokal hergestellten Produkten sowie Secondhand-Artikeln steigt.
Made in Germany liegt im Trend
Beim Kauf von deutschen Produkten erhoffen sich die Verbraucher jedoch nicht nur kürzere Lieferzeiten: Jeder Zweite gab an, dass er dadurch die hiesige Wirtschaft unterstützen will. Zudem wollen 42 Prozent der Befragten gerne wissen, wo und unter welchen Bedingungen Waren produziert werden und greifen daher auf deutsche Produkte zurück. Auch die Aspekte Umwelt sowie sozial verantwortungsvolle Unternehmensführung spielen eine nicht unerhebliche Rolle: Zwei Drittel der Befragten gab zu, dass es sich auf ihre Kaufentscheidung auswirkt, wie nachhaltig ein Unternehmen produziert. Und sogar 71 Prozent der Befragten war es wichtig zu wissen, inwieweit sich die Hersteller bei der Produktion an die Menschenrechte halten. „Verbraucher belohnen diejenigen Unternehmen mit einem Vertrauensvorschuss, die glaubhaft vermitteln können, dass sie sich um einen verminderten CO2-Ausstoß, die Einhaltung von Menschenrechten oder hohe Datenschutzstandards bemühen. Neben der Kaufwahrscheinlichkeit steigt dann auch die Weiterempfehlungsrate“, erklärt Dr. Christian Wulff, Leiter des Geschäftsbereichs Handel und Konsumgüter bei PwC Deutschland und EMEA.
Jugend setzt auf Secondhand
Um Müll zu vermeiden und die natürlichen Ressourcen zu schonen, greifen immer mehr Verbraucher auch auf bereits gebrauchte Waren zurück: Die Mehrheit der befragen Verbraucher hat bereits gebrauchte Artikel gekauft oder könnte sich dies vorstellen: 56 Prozent gab an, schon Secondhand-Bekleidung geshoppt zu haben, bei der Generation Z, also den 18- bis 27-Jährigen, sind es sogar 64 Prozent.
Welche Händlermaßnahmen sind nun gefragt?
Und wie sollte nun der Handel auf diese Erkenntnisse der PwC-Umfrage reagieren? Nachfolgend drei Tipps:
1. Die eigene ESG-Positionierung ausbauen
ESG steht für "Environmental Social Governance"; zu Deutsch: Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Es soll die soziale Verantwortung des Unternehmens umfassend analysiert werden, um geeignete Maßnahmen abzuleiten, die auch über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen. Den CO₂-Fußabdruck zu reduzieren, auf Plastik in Verpackungen zu verzichten oder darauf zu achten, dass in der gesamten Wertschöpfungskette die Menschenrechte eingehalten werden, bringt Pluspunkte bei den Verbrauchern.
ESG steht für "Environmental Social Governance"; zu Deutsch: Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Es soll die soziale Verantwortung des Unternehmens umfassend analysiert werden, um geeignete Maßnahmen abzuleiten, die auch über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen. Den CO₂-Fußabdruck zu reduzieren, auf Plastik in Verpackungen zu verzichten oder darauf zu achten, dass in der gesamten Wertschöpfungskette die Menschenrechte eingehalten werden, bringt Pluspunkte bei den Verbrauchern.
2. Keine Scheu vor neuen Technologien
Händler, die Virtual Reality als zusätzlichen Kanal entdecken, können sich von der Masse abgeben und neue Expertisen entwickeln. Es lohnt sich, denn laut der Studie nutzen 23 Prozent der Deutschen bereits aktiv VR und beschäftigen sich mit den entsprechenden Produkten. Sie testen Produkte im digitalen Raum, nehmen an Veranstaltungen teil und kaufen dort auch virtuelle Artikel. Die Zielgruppe für diese Angebote ist bislang die Gen Z; diese könnte jedoch noch ausgebaut werden.
Händler, die Virtual Reality als zusätzlichen Kanal entdecken, können sich von der Masse abgeben und neue Expertisen entwickeln. Es lohnt sich, denn laut der Studie nutzen 23 Prozent der Deutschen bereits aktiv VR und beschäftigen sich mit den entsprechenden Produkten. Sie testen Produkte im digitalen Raum, nehmen an Veranstaltungen teil und kaufen dort auch virtuelle Artikel. Die Zielgruppe für diese Angebote ist bislang die Gen Z; diese könnte jedoch noch ausgebaut werden.
3. Zielgerichtet kommunizieren
Auch wenn der Einsatz von Cookies noch etwas länger als zunächst angekündigt erlaubt sein wird, ist es für Online-Händler zu empfehlen, sich bereits jetzt mit ihrer Kundenansprache zu beschäftigen und sicherzustellen, dass sie zielgerichtet und effektiv mit Kunden kommunizieren. Um auf den Tag X gut vorbereitet zu sein, kann es sinnvoll sein, nun anzufangen, alternative Targeting-Methoden auszuprobieren, etwa kontextuelles Targeting. Dabei werden Besucher auf Basis ihrer aktuellen Interessenlage und Suchhistorie auf der Website angesprochen und zu passenden Angeboten weitergeleitet.
Auch wenn der Einsatz von Cookies noch etwas länger als zunächst angekündigt erlaubt sein wird, ist es für Online-Händler zu empfehlen, sich bereits jetzt mit ihrer Kundenansprache zu beschäftigen und sicherzustellen, dass sie zielgerichtet und effektiv mit Kunden kommunizieren. Um auf den Tag X gut vorbereitet zu sein, kann es sinnvoll sein, nun anzufangen, alternative Targeting-Methoden auszuprobieren, etwa kontextuelles Targeting. Dabei werden Besucher auf Basis ihrer aktuellen Interessenlage und Suchhistorie auf der Website angesprochen und zu passenden Angeboten weitergeleitet.