IWA OutdoorClassics 19.02.2024, 11:25 Uhr

„Im Sporthandel muss eine Überprüfung des Portfolios stattfinden“

Die IWA OutdoorClassics sieht sich nicht als Konkurrenz zur ISPO, sondern als Ergänzung und möchte auf die Vielfältigkeit hinweisen und Sportfachhändler zu einem Besuch animieren. SAZsport hat mit PR &Social Media Manager Georg Loichinger über Synergien gesprochen.
(Quelle: IWA)
Am 29. Februar öffnet die IWA OutdoorClassics wieder ihre Messetore und feiert 50-jähriges Jubiläum. SAZsport gratuliert und hat mit Georg Loichinger, PR & Social Media Manager der IWA OutdoorClassics über Synergien von Jagd- und Outdoor-Sport gesprochen.
SAZsport: Herr Loichinger, was reizt Sie an der Waffen- und Outdoor-Branche am meisten?
Georg Loichinger: Die Jagdbranche bietet viele spannende Aspekte. An meinem Beruf gefällt mir vor allem die gesellschaftliche Herausforderung, alle Akteure an einen Tisch zu bringen beziehungsweise den Diskurs zwischen ihnen zu fördern. Ich hätte mir auch eine einfachere Branche aussuchen können (lacht). Ich hatte vorher keine Berührungspunkte, aber ich habe hier einfach viele Möglichkeiten gesehen, etwas zu bewegen und einen Mehrwert zu schaffen.
SAZSport: In diesem Jahr feiert die IWA OutdoorClassics bereits ihren 50. Geburtstag. Was hat sie bisher so reizvoll gemacht – und wie wird sie sich in Zukunft weiterentwickeln?
Loichinger: Das Besondere an der IWA OutdoorClassics ist, dass sie 1974 aus der Branche selbst heraus entstanden und seitdem mit ihr gewachsen ist. Die Unternehmen und Verbände der Branche haben damals aus eigenem Interesse heraus diese Plattform geschaffen. Das ist eines der wichtigsten Merkmale ihrer Erfolgsgeschichte. Hinzu kommt, dass wir die einzige Messe sind, die – wie die ISPO – ganz klar den Fachhandel im Fokus hat. Damit bietet sie der Jagdbranche einen ganz wichtigen Schutzraum. Hier werden Meinungen gebildet und Allianzen geschlossen. Für die Zukunft glaube ich, dass die Messe ihre Bedeutung für die gesamte Community noch stärker definieren wird. In der Vergangenheit waren die Endverbraucher nicht Teil unserer Kommunikation, aber wir wollen auch sie in Zukunft noch stärker ansprechen, ohne die Inhalte unserer Messe zu verwässern.
SAZSport: Wo sehen Sie die größten Synergien zwischen der Outdoor und der Jagd- und Waffenbranche? Und wie kann der stationäre Sporthandel davon profitieren?
Loichinger: Ich spreche oft mit Outdoor-Marken, die sich noch schwertun, in das Jagdsegment einzusteigen, weil sie einen Imageschaden befürchten. Aber diese Bedenken nehmen immer mehr ab und die Frage ist, ob es sich der Sportfachhandel überhaupt noch leisten kann, sich nicht auf Optik, Naturbeobachtung, Survival zu konzentrieren. Denn wenn diese Segmente weiter an Bedeutung gewinnen, sollten sich die Sporthändler gut überlegen, ob sie diese Monopolstellung weiterhin dem Jagdfachhandel überlassen wollen. Ich denke, im Sporthandel muss eine Überprüfung des Portfolios stattfinden.
SAZsport: Bitte nennen Sie uns drei gute Gründe, warum Sie Outdoor- und Sporthändlern den Besuch der IWA empfehlen!
Loichinger: Ich glaube, der Sportfachhandel weiß noch nicht, wie vielfältig die IWA OutdoorClassics ist. Wir sind keine Konkurrenz zur ISPO, sondern eine Ergänzung. Wir stellen uns mit einem zusätzlichen Programm auf die Besucher aus dem Sportfachhandel ein, wir präsentieren zum ersten Mal in Zusammenarbeit mit dem Team von SAZsport eine Bühne, wo der Sportfachhandel die Möglichkeit hat, sich den Themen Survival und Bushcraft zu nähern. Die Vorträge sind so gestaltet, dass auch Besucher, die noch Berührungsängste mit unserer Branche haben, die Chance bekommen, sich damit auseinanderzusetzen. So wollen wir Aufklärungsarbeit leisten, ganz transparent.
SAZsport goes IWA OutdoorClassics
Am ersten Messtag, 29.2.2024, von 14.30 Uhr bis 15.30 Uhr, gibt es zum Thema Imagewechsel bei der Jagdbranche ein einstündiges Panel auf der SAZsport-Bühne - zu finden in der Halle 4, Stand 4-237 & 4-343.
Lets talk image
Die Jagd- und Outdoorbranche hat viele Parallelen und teilt sich Zielgruppen. Dennoch können sich nicht alle Outdoor-Marken mit dem Jagdsektor anfreunden, zu groß ist die Angst vor Imageverlusten oder negativen Auswirkungen.  Dem gegenüber steht eine neue Lust auf Jagd! Die aktuellen Zahlen des Deutschen Jagdverbandes machen es deutlich: 2023 gab es 435.930 Jagdscheininhaber in Deutschland. Fast 30.000 mehr als im Jahr zuvor. Interessant ist ebenfalls, dass vor allem junge Menschen und hier junge Frauen sich für die Jagd interessieren - prominentes Beispiel, Moderatorin Victoria Swarovski.
Erleben wir hier einen Imagewechsel? Und wer profitiert davon? Ist diese neue Lust auf Jagd verbunden mit einer neuen, jungen Zielgruppe, die für frischen Wind sorgt und den Outdoor-Marken in die Hände spielt?
Viele Fragen, auf die SAZsport Chefredakteurin Susa Schreiner im einstündigen Panel antworten von ihren Gästen erbittet.
An der einstündigen Gesprächsrunde werden teilnehmen:
  • Christine Fischer: Akademische Jagdwirtin, Jägerin, freie Autorin, Bloggerin und Referentin & Lehrende in der jagdlichen Aus- und Fortbildung
  • Claudia Jahn: Chefredakteurin des B2B-Magazins „Waffenmarkt-intern“
  • Georg Loichinger: Manager PR & Social Media, bei der NürnbergMesse GmbH und hier unter anderem für die IWA OutdoorClassics
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Quelle: IWA


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