Stellungnahme zu geplanten EU-Ökodesign-Richtlinien
12.12.2023, 07:32 Uhr

BTE: Entsorgung von Neu-Textilien muss ohne bürokratischen Aufwand möglich sein

Der Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren (BTE) nimmt Stellung zu den geplanten Ökodesign-Richtlinien der EU: Laut dem Verband ist der Anteil von neuen Textilien und Schuhen an der gesamten Entsorgungsmenge äußerst gering und deren Verwertung vielfach sogar geboten.
Laut dem BTE sind Alttextilien für die Müllberge verantwortlich - nicht Neuware.
(Quelle: Shutterstock/RymanStudio)
Der Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren (BTE) kommentiert in einer aktuellen Pressemitteilung die von der Europäischen Union geplante Ökodesign-Verordnung, nach der Händler unverkaufte Textilien und Schuhe nicht ohne Weiteres mehr vernichten dürfen.
Der Verband kritisiert zum einen, dass die in den Medien gezeigten Berichte über Textil- und Bekleidungsbergen in Chile oder Afrika nicht thematisierten, woher die gezeigten Waren im Detail kommen und ob es sich (auch) um Neuware handelt. Zum anderen unterschlage nach Ansicht des Verbands die Politik gerne, dass speziell die Neuware nur einen kleinen Bruchteil der entsorgten Ware ausmacht. Diese Aussage belegt der BTE durch eine Umfrage unter mehr als 200 Mode- und Schuhhändlern aus dem Jahr 2020. Hier kam man zu dem Ergebnis, dass die Vernichtung von unverkaufter Ware im Textil- und Schuhhandel extrem selten ist: Von 1.000 angebotenen Artikeln werden nur zwei bis drei entsorgt oder recycelt. Und dabei handle es sich oftmals um beschädigte, verschmutzte oder Ware mit anderweitigen Mängeln, die mitunter überhaupt nicht verkauft werden könne bzw. dürfe. Zudem dürfte die Entsorgung dieser Artikel logistisch keine Probleme bereiten. Bei einer Inlandsverfügbarkeit (Produktion plus Import minus Export) von 4,42 Milliarden Bekleidungsteilen in 2022 liegt die Zahl entsorgter Neu-Textilien aus dem Handel lediglich bei rund 4,4 Millionen Teilen pro Jahr. Die Zahl entsorgter Alttextilien dürfte dagegen um ein Vielfaches höher sein und damit für die Müllberge verantwortlich sein. Allein auf gestorbene Menschen entfallen im Durchschnitt jährlich mindestens 100 Mio. entsorgte Textilien Hinzu kommen hunderte Millionen Bekleidungsstücke, die jährlich wegen Beschädigung, Verschleiß oder Passformproblemen aussortiert werden müssen und mangels weiterer Verwendungsoptionen beim Entsorger landen.

Der BTE will sich daher in den anstehenden Verhandlungen dafür einsetzen, dass die Vernichtung von Textilien künftig ohne unnötigen bürokratischen Aufwand möglich bleibt.



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