BSI
03.06.2024, 01:45 Uhr
Lobbyarbeit für Sport, Bewegung und Wirtschaft
Der Bundesverband der Deutschen Sportartikel-Industrie e. V. als wichtige Schnittstelle zwischen Sportwirtschaft und Politik. Ein Text von Hendrikje Lučić, BSI.
Der Bundesverband der Deutschen Sportartikel-Industrie e. V. (BSI) hat sich 2021 neu ausgerichtet und dabei den Schwerpunkt auf „Sport und Politik in der Gesellschaft“ gesetzt – neben Nachhaltigkeit und Digitalisierung. In den vergangenen drei Jahren ist viel passiert! Hendrikje Lučić, BSI-Referentin Politische Interessenvertretung, ist seitdem in Berlin aktiv, wo sie für den BSI das politische Geschehen verfolgt. Was genau bedeutet das eigentlich? Wie sieht politische Interessenvertretung heute konkret aus?
„Dranbleiben. Aktuelle Geschehnisse mitverfolgen, Trends und Tendenzen erkennen und über kommende Gesetzesentwürfe informiert sein“, sagt die Berlinerin. Dafür bleibt sie vor allem kontinuierlich im Gespräch mit jenen Menschen, die wissen, welche Themen aktuell sind: den Mitgliedern des Bundestags und deren Büros. „Diese Gespräche sind wichtig. Bundestagsmitglieder sind darauf angewiesen, Feedback aus der Wirtschaft zu bekommen. Wir aus der Industrie sind viel näher an der Praxis – also haben wir auch die Aufgabe, unsere Erfahrung zu teilen und Konsequenzen von Gesetzen oder ausbleibenden Regelungen aufzuzeigen.“
Aber auch zu nahestehenden Verbänden pflegt Lučić einen engen Kontakt, darunter sind natürlich der DOSB mit der dsj und die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN), aber auch Industrieverbände wie der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) e. V. Ein weiterer wichtiger Punkt im Berufskalender der BSI-Referentin: die vielen Veranstaltungen, die es zu besuchen gilt. Verbände laden beispielsweise zu parlamentarischen Abenden, die SPD richtet den „Branchenabend Sport“ aus, das Finanzministerium lädt zum „Economic Dialogue“ – regelmäßig gibt es bei solchen Events die Chance, Kontakte zu pflegen und neu zu knüpfen. „Bei diesen Terminen geht es um den Austausch aktueller Themen, die Sichtbarkeit des BSI und darum, den guten Draht zu anderen sportpolitischen Akteuren zu pflegen“, sagt Lučić. „Sie sind die Plattform, auf der ich auf unsere Themen aufmerksam mache, informieren und auch für unsere Herausforderungen sensibilisieren kann. Das gilt 2024 ganz besonders, denn aktuell haben die einzelnen Parteien besonders großes Interesse an der Sportwirtschaft. Immerhin feiern wir ein absolutes Sportjahr.“ Um stets zu wissen, wo innerhalb der Industrie „der Schuh drückt“, ist sie immer wieder im Gespräch mit den Mitgliedern des BSI, der mittlerweile gut 160 führende, meist mittelständisch geprägte Firmen mit 220 Marken zu seinen Mitgliedern zählt. So bringt sie die brennendsten Themen der Branche direkt ins politische Herz Deutschlands.
„Dranbleiben. Aktuelle Geschehnisse mitverfolgen, Trends und Tendenzen erkennen und über kommende Gesetzesentwürfe informiert sein“, sagt die Berlinerin. Dafür bleibt sie vor allem kontinuierlich im Gespräch mit jenen Menschen, die wissen, welche Themen aktuell sind: den Mitgliedern des Bundestags und deren Büros. „Diese Gespräche sind wichtig. Bundestagsmitglieder sind darauf angewiesen, Feedback aus der Wirtschaft zu bekommen. Wir aus der Industrie sind viel näher an der Praxis – also haben wir auch die Aufgabe, unsere Erfahrung zu teilen und Konsequenzen von Gesetzen oder ausbleibenden Regelungen aufzuzeigen.“
Aber auch zu nahestehenden Verbänden pflegt Lučić einen engen Kontakt, darunter sind natürlich der DOSB mit der dsj und die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN), aber auch Industrieverbände wie der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) e. V. Ein weiterer wichtiger Punkt im Berufskalender der BSI-Referentin: die vielen Veranstaltungen, die es zu besuchen gilt. Verbände laden beispielsweise zu parlamentarischen Abenden, die SPD richtet den „Branchenabend Sport“ aus, das Finanzministerium lädt zum „Economic Dialogue“ – regelmäßig gibt es bei solchen Events die Chance, Kontakte zu pflegen und neu zu knüpfen. „Bei diesen Terminen geht es um den Austausch aktueller Themen, die Sichtbarkeit des BSI und darum, den guten Draht zu anderen sportpolitischen Akteuren zu pflegen“, sagt Lučić. „Sie sind die Plattform, auf der ich auf unsere Themen aufmerksam mache, informieren und auch für unsere Herausforderungen sensibilisieren kann. Das gilt 2024 ganz besonders, denn aktuell haben die einzelnen Parteien besonders großes Interesse an der Sportwirtschaft. Immerhin feiern wir ein absolutes Sportjahr.“ Um stets zu wissen, wo innerhalb der Industrie „der Schuh drückt“, ist sie immer wieder im Gespräch mit den Mitgliedern des BSI, der mittlerweile gut 160 führende, meist mittelständisch geprägte Firmen mit 220 Marken zu seinen Mitgliedern zählt. So bringt sie die brennendsten Themen der Branche direkt ins politische Herz Deutschlands.
BSI Politik-Tage in Berlin
Ein besonderes Treffen fand bereits zum zweiten Mal statt: die BSI Politik-Tage. Der BSI lud seine Mitglieder nach Berlin ein, um aktuelle Themen und Positionen des eigenen Unternehmens direkt im Bundestag anzubringen – und so auch eine bestmögliche Interessenvertretung wahrzunehmen.
Den Auftakt bildete am 24. April ein exklusives Sportwirtschaftsdinner mit hochkarätigen Gästen – unter ihnen Sabine Poschmann, Mitglied des Bundestages (MdB), Sprecherin des Sportausschusses
und Mitglied des Wirtschaftsausschusses sowie Torsten Burmester,Vorstandsvorsitzender des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Im kleinen Rahmen bot sich die Möglichkeit zu einem intensiven Austausch über sportpolitische Realitäten und sportwirtschaftliche Themen jenseits des Scheinwerferlichts des Bundestages.Poschmann und Burmester warben für Unterstützung der Sportwirtschaft bei einer möglichen Olympiabewerbung für 2040. Über die Strahlkraft von Sportgroßveranstaltungen war man sich einig, deutlich wurden jedoch auch kritische Stimmen, welche die Bedeutung sauberer Spiele betonten. Auch Wirtschaftsthemen wie die ambitionierte Nachhaltigkeitsposition des BSI und der Umgang mit chinesischen Online-Marktplätzen wurden angeregt besprochen. Zu Letzterem hatte der BSI jüngst in einem Brief an die relevanten Ministerien auf Umsetzung des deutschen und europäischen Rechts gedrängt. Poschmann zeigte dabei ein offenes Ohr für die Themen und sicherte eine Arbeit der Bundesregierung an der Regulierung von chinesischen Online-Marktplätzen zu. Dem Plädoyer der Sportwirtschaftsunternehmen über die Dringlichkeit der Sportförderung im Angesicht der Bewegungsarmut hierzulande stimmten alle Beteiligten zu.
Früh am folgenden Tag fanden sich die BSI-Mitglieder zum Parlamentarischen Sportfrühstück zusammen, dem Herzstück der Politik-Tage. Schirmherrin des Morgens war Tina Winklmann, MdB, Leiterin der AG Sport der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und Sportausschussmitglied. Die sehr gute Resonanz seitens der MdBs und auch zahlreicher Büros von Abgeordneten auf die Einladung des BSI war dabei ein Zeichen, dass das Interesse der Politik an den Themen der Unternehmen der Sportartikelindustrie groß ist. Auch wenn das Hauptziel des Frühstücks der Austausch zwischen BSI und Politik war, diente die jüngst aktualisierte sportpolitische Position des BSI als Leitfaden der Veranstaltung. Diese enthält die relevanten Aktionsfelder, in denen die Politik unbedingt aktiv werden sollte, um Bewegungsarmut und damit auch gesellschaftliche Folgekosten zu reduzieren.
Viele der konkreten Vorschläge des BSI finden sich auch in den Empfehlungen der Expertenmitglieder der Arbeitsgruppen zur Erstellung des Entwicklungsplans Sport, an dem der BSI aktiv beteiligt war. So beispielsweise die Forderung der Aufwertung des Sports innerhalb der Bundesregierung durch die Position eines Staatsministers oder einer Staatsministerin für Sport, idealerweise mit einer Verortung im Kanzleramt. Diesen Entwicklungsplan als starke Basis für mehr Sport und Bewegung aufzusetzen ist nach Ansicht des BSI ein wichtiger Startpunkt für eine gesunde und leistungsstarke Zukunft. Insbesondere die durch Bundesministerin Faeser auf dem zweiten Bewegungsgipfel in Berlin verkündete Hinterlegung mit Haushaltsmitteln sowie das Statement des Bundesgesundheitsministers Lauterbach, dass Sport Prävention sei und deshalb auch im Gesundheitsministerium seinen Platz hätte, wurde von den Mitgliedern des BSI beim Sportfrühstück ausdrücklich begrüßt.
Den Auftakt bildete am 24. April ein exklusives Sportwirtschaftsdinner mit hochkarätigen Gästen – unter ihnen Sabine Poschmann, Mitglied des Bundestages (MdB), Sprecherin des Sportausschusses
und Mitglied des Wirtschaftsausschusses sowie Torsten Burmester,Vorstandsvorsitzender des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Im kleinen Rahmen bot sich die Möglichkeit zu einem intensiven Austausch über sportpolitische Realitäten und sportwirtschaftliche Themen jenseits des Scheinwerferlichts des Bundestages.Poschmann und Burmester warben für Unterstützung der Sportwirtschaft bei einer möglichen Olympiabewerbung für 2040. Über die Strahlkraft von Sportgroßveranstaltungen war man sich einig, deutlich wurden jedoch auch kritische Stimmen, welche die Bedeutung sauberer Spiele betonten. Auch Wirtschaftsthemen wie die ambitionierte Nachhaltigkeitsposition des BSI und der Umgang mit chinesischen Online-Marktplätzen wurden angeregt besprochen. Zu Letzterem hatte der BSI jüngst in einem Brief an die relevanten Ministerien auf Umsetzung des deutschen und europäischen Rechts gedrängt. Poschmann zeigte dabei ein offenes Ohr für die Themen und sicherte eine Arbeit der Bundesregierung an der Regulierung von chinesischen Online-Marktplätzen zu. Dem Plädoyer der Sportwirtschaftsunternehmen über die Dringlichkeit der Sportförderung im Angesicht der Bewegungsarmut hierzulande stimmten alle Beteiligten zu.
Früh am folgenden Tag fanden sich die BSI-Mitglieder zum Parlamentarischen Sportfrühstück zusammen, dem Herzstück der Politik-Tage. Schirmherrin des Morgens war Tina Winklmann, MdB, Leiterin der AG Sport der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und Sportausschussmitglied. Die sehr gute Resonanz seitens der MdBs und auch zahlreicher Büros von Abgeordneten auf die Einladung des BSI war dabei ein Zeichen, dass das Interesse der Politik an den Themen der Unternehmen der Sportartikelindustrie groß ist. Auch wenn das Hauptziel des Frühstücks der Austausch zwischen BSI und Politik war, diente die jüngst aktualisierte sportpolitische Position des BSI als Leitfaden der Veranstaltung. Diese enthält die relevanten Aktionsfelder, in denen die Politik unbedingt aktiv werden sollte, um Bewegungsarmut und damit auch gesellschaftliche Folgekosten zu reduzieren.
Viele der konkreten Vorschläge des BSI finden sich auch in den Empfehlungen der Expertenmitglieder der Arbeitsgruppen zur Erstellung des Entwicklungsplans Sport, an dem der BSI aktiv beteiligt war. So beispielsweise die Forderung der Aufwertung des Sports innerhalb der Bundesregierung durch die Position eines Staatsministers oder einer Staatsministerin für Sport, idealerweise mit einer Verortung im Kanzleramt. Diesen Entwicklungsplan als starke Basis für mehr Sport und Bewegung aufzusetzen ist nach Ansicht des BSI ein wichtiger Startpunkt für eine gesunde und leistungsstarke Zukunft. Insbesondere die durch Bundesministerin Faeser auf dem zweiten Bewegungsgipfel in Berlin verkündete Hinterlegung mit Haushaltsmitteln sowie das Statement des Bundesgesundheitsministers Lauterbach, dass Sport Prävention sei und deshalb auch im Gesundheitsministerium seinen Platz hätte, wurde von den Mitgliedern des BSI beim Sportfrühstück ausdrücklich begrüßt.
Wichtiger Schwerpunkt war zudem die Bedeutung des selbst organisierten Individualsports: Mit 72 Prozent, die ausschließlich selbst organisierten Sport betreiben, bildet die Gruppe den größten Anteil der Sporttreibenden. Da immerhin auch 81 Prozent der Konsumausgaben auf selbst organisierten Sport entfallen, sieht sich der BSI auch als wichtige Stimme für diese große Gruppe der Sporttreibenden, welche in Berlin ansonsten einzig mit dem DOSB eine leider eher theoretische Lobby hat. Die Sportinfrastruktur für Indvidualsportlerinnen und -sportler auszubauen, sie in den einzelnen Bereichen der Sportentwicklungsplanung (beispielsweise der Stadtplanung) stärker zu fokussieren, kommt nicht nur den Sporttreibenden selbst zugute, sondern ist auch für die Sportwirtschaft eine indirekte Wirtschaftsförderung.
Für die konstruktive Zusammenarbeit mit dem BSI bedankte sich Frank Ullrich, Vorsitzender des Sportausschusses im Bundestag, am Ende herzlich und betonte die Bedeutung gemeinschaftlicher Anstrengungen für mehr Sport und Bewegung in der Gesellschaft. Denn auch die Sportwirtschaft will und muss sich bewegen, um Sport und Bewegung im Land voranzubringen!
Das Resümee von Stefan Rosenkranz, Geschäftsführer des BSI, fiel am Ende positiv aus: „Das große Interesse aus Politik und auch seitens unserer Mitglieder bestärkt uns darin, dass eine Veränderung nur gemeinsam funktioniert. Unser Claim ‚Sport vereint‘ passt da wieder hervorragend! Wir dürfen auch nicht immer nur kritisieren und fordern, sondern müssen uns einbringen – auch politisch! Das wir mit diesem Verständnis richtig liegen, sehen wir an den steigenden Mitgliederzahlen und auch am Interesse der Branche.“
Für die konstruktive Zusammenarbeit mit dem BSI bedankte sich Frank Ullrich, Vorsitzender des Sportausschusses im Bundestag, am Ende herzlich und betonte die Bedeutung gemeinschaftlicher Anstrengungen für mehr Sport und Bewegung in der Gesellschaft. Denn auch die Sportwirtschaft will und muss sich bewegen, um Sport und Bewegung im Land voranzubringen!
Das Resümee von Stefan Rosenkranz, Geschäftsführer des BSI, fiel am Ende positiv aus: „Das große Interesse aus Politik und auch seitens unserer Mitglieder bestärkt uns darin, dass eine Veränderung nur gemeinsam funktioniert. Unser Claim ‚Sport vereint‘ passt da wieder hervorragend! Wir dürfen auch nicht immer nur kritisieren und fordern, sondern müssen uns einbringen – auch politisch! Das wir mit diesem Verständnis richtig liegen, sehen wir an den steigenden Mitgliederzahlen und auch am Interesse der Branche.“
Sportpolitische Position des BSI
Wir fordern:
1. einen höheren Stellenwert für Sport und Bewegung!
2. Sportförderung als zentrales Instrument zur Stärkung einer aktiven, gesunden, leistungsfähigen Gesellschaft und zur Vermeidung von Folgekosten durch Bewegungsmangel!
3. umfassende Sport- und Bewegungsförderung für Kinder und Jugendliche!
4. Sport und Bewegung für alle: Gewährleistung eines inklusiven, fairen und sicheren Zugangs zu Sportangeboten!
5. die Verankerung einer nachhaltigen Sportstrategie in der Sportpolitik!
6. die Anerkennung des Sports als Wirtschaftsfaktor!
1. einen höheren Stellenwert für Sport und Bewegung!
2. Sportförderung als zentrales Instrument zur Stärkung einer aktiven, gesunden, leistungsfähigen Gesellschaft und zur Vermeidung von Folgekosten durch Bewegungsmangel!
3. umfassende Sport- und Bewegungsförderung für Kinder und Jugendliche!
4. Sport und Bewegung für alle: Gewährleistung eines inklusiven, fairen und sicheren Zugangs zu Sportangeboten!
5. die Verankerung einer nachhaltigen Sportstrategie in der Sportpolitik!
6. die Anerkennung des Sports als Wirtschaftsfaktor!