Neue Entwicklungen beim finnischen Faserhersteller 19.03.2025, 09:44 Uhr

Spinnova kündigt Strategieanpassungen an

Ein wichtiger Partner steigt aus, und CEO Tuomas Oijala verlässt das Unternehmen: Bei Spinnova, dem finnischen Hersteller von Textilfasern aus natürlichen Rohstoffen, herrscht zurzeit viel Unruhe. Die Führung will nun die Unternehmensstrategie kurzfristig anpassen.
Spinnova entwickelt Textilfasern aus Holz oder Leder-, Textil- und Lebensmittelabfällen.
(Quelle: Spinnova)
Erst im Januar 2024 hatte Tuomas Oijala die CEO-Position beim finnischen Textilfaserunternehmen Spinnova übernommen. Nun erklärte er seinen Rücktritt. Bis spätestens zum 12. September 2025 wird er noch den Übergang zu begleiten. Gründe für den Rücktritt wurden nicht genannt. Ein Nachfolger wird gesucht.
Die Entscheidung fällt in eine kritische Phase für das Unternehmen: Erst kürzlich hat mit Suzano ein wichtiger Partner seinen Rückzug aus der Zusammenarbeit mit Spinnova angekündigt. Das brasilianische Unternehmen ist mit einem Jahresumsatz von zuletzt sechs Milliarden Euro der weltgrößte Zellstoffproduzent. Seit 2020 kooperierte man mit Spinnova im Joint Venture Woodspin, das holzbasierte Spinnova-Fasern produziert.  Suzano wird die Finanzierung der 2023 eröffneten ersten Produktionsstätte im finnischen Jyväskylä vorerst aussetzen. Beide Unternehmen haben sich auf eine strategische Überprüfung des Joint Ventures in den nächsten Monaten verständigt.
Laut Suzano ist der Rückzug in geänderten Prioritäten und einer neuen Kapitalstrategie begründet – nicht in der Spinnova-Technologie. „Das Ende der Zusammenarbeit mit Suzano hat unmittelbare Auswirkungen auf unsere kurzfristigen strategischen Entscheidungen“, erklärt Janne Pranen, Vorstandsvorsitzender und Mitbegründer von Spinnova. Man werde seine Strategie nun an die veränderten Rahmenbedingungen anpassen.
Das finnische Unternehmen, das mit vielen Sport- und Outdoor-Marken, unter anderem Adidas, The North Face und Bergans of Norway, kooperiert, sieht weiterhin großes Interesse anderer Marktakteure an seinen Fasern und prüft deshalb die Bedingungen für eine mögliche Aufhebung der Exklusivrechte innerhalb der Joint-Venture-Vereinbarung.


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