Zwei Unternehmenskäufe in einem Monat 13.04.2018, 10:00 Uhr

Nike erweitert sein IT-Portfolio

Nike (Portland) gibt nach der Übernahme von Zodiac nun den Kauf des nächsten IT-Unternehmens bekannt. Mit Invertex Ltd. aus Tel Aviv (Israel) will der US-Ausrüster seine digitalen Technologieplattformen weiter stärken.
Nike kaut ein Tech-Unternehmen, um die digitale Vermessung der Füße mit seinen Schuhen besser zu matchen. 
(Quelle: Invertex)
Invertex ist die zweite Akquisition von Nike innerhalb eines Monats, nachdem bereits das in New York ansässige Datenanalyse-Unternehmen Zodiac als Teil seiner Direct-to-Consumer-Strategie gekauft wurde.
„Die Übernahme von Invertex wird unser digitales Talent vertiefen und unsere Fähigkeiten in den Bereichen Computer Vision und künstliche Intelligenz fördern, da wir die überzeugendste Nike-Konsumentenerfahrung an jedem Berührungspunkt schaffen", sagt Adam Sussman, Chief Digital Officer von Nike.
Das talentierte Team soll sich darauf konzentrieren, „bahnbrechende Innovationen zu entwickeln, die Nike dabei helfen, Millionen von Mitgliedern rund um den Globus zu bedienen“. David Bleicher, CEO von Invertex, ergänzt: „Nike's Verbindung und Verständnis für ihre Kunden ist unübertroffen und wir freuen uns darauf, ihr Team zu unterstützen, um die Consumer Direct Offense voranzutreiben".
Invertex ist auf Themen wie Online-Anprobe und mobile Mass-Customization-Apps spezialisiert, die auch „deep learning“ also auf künstlicher Intelligenz basierte Anwendungen insbesondere im Schuh-Sektor beinhaltet. ScanMat ist ein Produkt von Invertex, das im Herbst vergangenen Jahres vorgestellt wurde und nach einer digitalen Vermessung der Füße als Anprobe-Lösung für Schuhe fungiert. Damals konnten Händler diese Technologie noch nutzen, mit dem Verkauf von Nike ist diese Lösung für Händler vom Markt.
„ScanMat verwandelt den Point-of-Sale in ein positives Erlebnis und bietet einen ansprechenden Touchpoint, von dem sowohl Einzelhändler als auch Kunden profitieren", meinte David Bleicher zum Start seines Unternehmens, dass er 2014 mit Daniel Weiss and Tamir Lusky gründete. „Neben der Gewissheit, dass die Verbraucher wissen, dass die Produkte passen, können Einzelhändler von ihren Kunden mit gescannten Profilen erwarten, dass sie ihre E-Commerce-Sites häufiger besuchen, die Konversionsraten drastisch steigen und die Rücklaufquoten um bis zu 50 % sinken. Die von unserer Technologie gesammelten Daten, die bereits Tausende von Fuß- und Schuhmodellen umfasst, bilden eine wertvolle Ressource für Einzelhändler in allen Kernbereichen, von der Werbung und Planung bis hin zu E-Com, Vertrieb und Kundenbetreuung.“
Dabei stellen sich Kunden im Laden auf eine Matte und lassen ihre Füße scannen, woraufhin ein 3D-Profil des Fußes erstellt und die Daten an alle Konsumenten via E-Mail oder SMS direkt verschickt werden. Danach können Kunden im Geschäft jeden einzelnen Schuh scannen und sie erhalten direkt eine Größenempfehlung mit weiteren passenden Artikeln zugesendet. Diese Lösung verbinde die digitalen und stationären Welten und soll Kunden nahtlos auch in E-Commerce-Kanäle führen für künftige Einkäufe. In den USA sind Schuhe im Online-Kanal mit 8 % Umsatzanteil noch unterrepräsentiert und aufgrund von falschen Größen noch bei einer Retourenquote von 40 % uneffektiv im Vertrieb.
Eine ähnliche Anprobe-Lösung wie Invertex bietet im deutsprachigen Raum schon seit längerer Zeit Mifitto an, der aktuell mit rund 200 Händlern zusammenarbeitet.



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