Globaler Fasermarkt wächst 10.03.2022, 10:52 Uhr

Lenzing kann 2021 stark zulegen

Der Faserspezialist Lenzing konnte im vergangenen Jahr seinen Umsatz um 34,4 Prozent auf 2,19 Mrd. Euro steigern. Insbesondere der Fokus auf die holzbasierten, biologisch abbaubaren Spezialfasern wirkte sich positiv auf die Unternehmensentwicklung aus.
Die Nachfrage nach den Lenzing-Spezialfasern stieg 2021 stark an.
(Quelle: Lenzing/ Markus Renner / Electric Arts)
Trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie meldet der die Lenzing Gruppe für das Geschäftsjahr 2021 ein starkes Wachstum gegenüber dem Vorjahr: Die Umsatzerlöse stiegen um 34,4 Prozent auf 2,19 Mrd. Euro (Vorjahr 1,6 Mrd. Euro). Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) konnte man im Vergleich zum Vorjahr (192,3 Mio. Euro) beinahe verdoppeln und erreichte einen Wert von 362,9 Mio. Euro.
Diese positive Entwicklung führt das Unternehmen mit Hauptsitz in der oberösterreichischen Gemeinde Lenzing neben der zunehmend besseren Stimmung in der Textil- und Bekleidungsindustrie und dem starken Anstieg der Nachfrage und Preise am globalen Fasermarkt vor allem auf die gute Entwicklung seiner eigenen Spezialfasern zurück. Der Anteil der holzbasierten, biologisch abbaubaren Spezialfasern „Tencel“, „Lenzing“ „Ecovereo“ und „Veocel“ am Faserumsatz liegt aktuell bei 72,3 Prozent. Ziel ist es, bis 2024 mehr als 75 Prozent des Umsatzes mit den Spezialfasern zu generieren. Dazu wurde Anfang März 2022 eine neue Lyocell-Produktionsstätte in Thailand an den Start gebracht, die mit einer Nennkapazität von 100.000 Tonnen pro Jahr die weltweit größte ihrer Art sein soll. „Mit dem vor wenigen Tagen erfolgten Produktionsstart des hochmodernen Lyocell-Werks in Thailand stärken wir unsere führende Position als Anbieter umweltverträglicher Spezialfasern weiter“, erklärt Cord Prinzhorn, CEO der Lenzing Gruppe. Auch in Brasilien stehe die Fertigstellung eines neuen Zellstoffwerks unmittelbar bevor.
Da das Thema Nachhaltigkeit seit Langem fest in der Unternehmensstrategie von Lenzing verankert ist, will man mit den beiden neuen Produktionsstätten in Thailand und Brasilien sowie mit den bestehenden asiatischen Standorten in China und Indonesien in 2022 weitere Schritte in Richtung Klimaneutralität gehen. Lenzing hat es sich zum Ziel gesetzt, die CO2-Emissionen bis 2030 um 50 Prozent zu reduzieren und bis 2050 klimaneutral zu sein. Die Kooperation mit dem schwedischen Zellstoffproduzenten Södra soll dazu beitragen, gemeinsam eine Lösung für das globale Problem der Textilabfälle zu finden. Bis 2025 will man in der Lage sein, 25.000 Tonnen Alttextilien pro Jahr zu recyceln. Auch bei der Produktentwicklung nimmt man das Thema Nachhaltigkeit weiter in den Fokus: So präsentierte man beispielsweise im dritten Quartal 2021 die erste Spezialfaser aus holz- und orangenbasiertem Faserzellstoff.
Trotz der aktuellen Herausforderungen wie die stark gestiegenen Energiekosten, die Probleme globaler Lieferketten sowie die geopolitischen Risiken bleibt die Lenzing Gruppe auch für das aktuelle Geschäftsjahr 2022 positiv gestimmt: Man geht davon aus, dass das EBITDA deutlich über dem Niveau von 2021 liegen wird.



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