Deutsche Tochtergesellschaft schließt
10.07.2018, 09:33 Uhr
10.07.2018, 09:33 Uhr
Gordon Brothers übernimmt Bench
Urbanwear-Marke Bench hat einen neuen Eigentümer gefunden: US-Investmentfirma Gordon Brothers erwarb die britische Kultmarke, die Ende April 2018 Insolvenz anmeldete. Der Geschäftsbetrieb einer der deutschen Tochtergesellschaften wurde eingestellt.
Online-Shopping ist auf der deutschen Homepage von Bench nicht mehr möglich.
(Quelle: Screenshot/Bench)
Die Suche nach einem Investor hat ein Ende: Die global tätige Beratungs-, Restrukturierungs- und Investmentfirma Gordon Brothers ist der neue Eigentümer der einstigen Kultmarkte Bench. Aufgrund des schwierigen Einzelhandelsmarkts in Großbritannien, der Abwertung des Pfunds nach dem Brexit sowie Problemen bei der Logistik musste der Hersteller von Streetwear-Textilien Anfang Mai Insolvenz anmelden. „Wir freuen uns, einen authentischen Pionier in dieser Kategorie übernehmen zu können und unser konsequent modernes Branding, Marketing und Geschäftsmodell zum Tragen zu bringen, um Bench als Streetwear-Powerhouse neu zu etablieren“, erklärt Ramez Toubassy, Präsident des Markengeschäfts von Gordon Brothers, zur Übernahme.
Gordon Brothers hat bereits weltweit bekannte Marken wie z.B. Polaroid oder Wet Seal übernommen und umstrukturiert. Die US-Investmenfirma hat es sich zum Ziel gesetzt, die europäische E-Commerce-Präsenz der britischen Marke wiederherzustellen sowie die Großhandels-Aufstellung des Unternehmens neu aufzubauen. In Nordamerika will Gordon Brothers die langjährige Partnerschaft zwischen Bench und der Freemark Apparel Brands Group, die Bench erfolgreich zu einem Multichannel-Geschäft ausgebaut hat, durch den Vertrieb in Bench-Markenstores, Großhandel und E-Commerce fortsetzen.
Auch die in München ansässigen Tochtergesellschaften Bench International GmbH (BIG) und die Bench International Retail GmbH (BIRG) hatten am 30. April 2018 Anträge auf Insolvenz gestellt. Nun mussten die BIG ihren Geschäftsbetrieb bis auf kleinere Abwicklungsarbeiten einstellen. Laut des Münchner Insolvenzverwalters Pohlmann Hofmann war dieser Schritt notwendig, weil die Insolvenzverwalter der Muttergesellschaft Bench Ltd. kein Interesse an einem Verkauf dieser Dienstleistungs- und Administrationsgesellschaft hatten, sondern einen isolierten Markenverkauf verfolgten. Die Münchner Kanzlei habe mit der neuen Gordon Brothers Kontakt aufgenommen und will nun abklären, ob sie im Rahmen ihrer Planungen für die Marke auch Interesse an dem Stores-Netz der Bench International Retail GmbH hat. Alternativ sei denkbar, gemeinsam kurzfristig nach einem Übernahmeinteressenten für die Stores zu suchen, der dann eine Lizenz für die Marke erhalten könnte. Den knapp 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der BIG wurde gekündigt, es steht jedoch noch nicht fest, was aus den ebenfalls 100 Mitarbeitern der BIRG wird.