Central Group übernimmt den Geschäftsbetrieb der KaDeWe-Gruppe

Der Betrieb der Luxuskaufhäuser KaDeWe, Oberpollinger und Alsterhaus geht an die Central Group. Das teilte die KaDeWe-Gruppe am Freitag mit. Ein Kaufpreis wurde vorerst nicht bekannt gegeben.
Der thailändische Konzern mit Sitz in Bangkok war bereits Eigentümer des KaDeWe-Gebäudes in Berlin und verfügte über 50,1 Prozent des operativen Geschäftsbetriebs. Die übrigen 49,9 Prozent gehörten der insolventen Signa-Holding des österreichischen Investors René Benko.

Die KaDeWe-Gruppe schreibt seit Jahren hohe Verluste. Im März musste KaDeWe-Chef Michael Peterseim das Unternehmen ohne offizielle Angabe von Gründen verlassen. Abgelöst wurde er durch Josef Schultheis als Chief Restructuring Officer, dessen Verantwortung es ist, ein langfristig tragfähiges Geschäftsmodell aufzubauen. „Mit der Unterschrift unter dieses Verhandlungsergebnis haben wir im Gesamt-Restrukturierungsprozess einen weiteren bedeutenden Schritt vollzogen“, erklärte Schultheis.

Christian Graf Brockdorff, gerichtlich bestellter Sachwalter der KaDeWe-Gruppe, bekräftigte zudem, dass das Ergebnis im Interesse aller Gläubiger liege. „Central hat im Bieterverfahren überzeugend dargelegt, die gesamte KaDeWe Gruppe mit ihren drei Department-Stores übernehmen zu wollen und zu können“, sagte er.

Der Vertrag steht noch unter dem Vorbehalt unter anderem kartellrechtlicher Prüfungen. Auch mit den Vermietern der Standorte Oberpollinger und Alsterhaus in München und Hamburg müssen noch Gespräche geführt werden.

Die Central Group, ein Mischkonzern im Besitz der Familie Chirathivat, gilt als eine der reichsten Familien Thailands. In Europa hält die Gruppe Anteile an Kaufhäusern wie La Rinascente in Italien, Selfridges im Vereinigten Königreich, Globus in der Schweiz und die Illum-Kaufhäuser in Kopenhagen.