Geschäftsbetrieb gesichert
08.05.2018, 11:32 Uhr
Bench sucht Investoren nach Insolvenz
Der Geschäftsbetrieb der insolventen Street-und Urbanwear-Marke Bench im deutschsprachigen Raum und in den Niederlanden ist bis auf Weiteres gesichert, teilt das Unternehmen mit.
Der Geschäftsbetrieb von Bench ist nach Insolvenzanträgen vorerst bis auf Weiteres gesichert.
(Quelle: Bench/Instagram)
Die eigenen Geschäfte und die rund 200 Wholesale-Kunden werden mit der aktuellen Kollektion weiterhin beliefert. Die bisherigen Management-Teams stehen auch nach den jüngsten Insolvenzanträgen der Gruppe weiter verantwortlich zur Verfügung. Die Bench International GmbH (BIG) und die Bench International Retail GmbH (BIRG), beide aus München, hatten am 30. April 2018 Anträge auf Insolvenz gestellt.
Das Amtsgericht München bestellte daraufhin Herrn Rechtsanwalt Rolf G. Pohlmann (Kanzlei Pohlmann Hofmann Insolvenzverwalter, München) zum vorläufigen Insolvenzverwalter beider Gesellschaften. Während die BIRG 15 Bench-Stores in Deutschland, Österreich und den Niederlande betreibt, ist die BIG für alle Zentralfunktionen der Gruppe zuständig, angefangen beim Design bis hin zu Marketing und Finanzen.
Beide deutsche Unternehmen, die zusammen rund 200 Mitarbeiter beschäftigen, sind Tochtergesellschaften der britischen Bench Limited aus Manchester, die Ende April ebenfalls einen Insolvenzantrag gestellt hat, der zu einem eigenen Verfahren in Großbritannien führt. Bench Limted beschäftigt weitere rund 180 Mitarbeiter und hält u.a. die Rechte an der Marke und betreibt 20 eigene Stores in Großbritannien.
Neben der Stabilisierung des laufenden Geschäftsbetriebs muss es unser Ziel sein, für die Kultmarke Bench zeitnah eine stabile Zukunftslösung zu finden, die möglichst vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Perspektive gibt", erklärt Rolf G. Pohlmann. "Ich sehe dafür gute Chancen: Bench ist seit fast 30 Jahren eine etablierte internationale Marke im Street-und Urbanwear-Segment, für die sich schon Celebrities wie Robbie Williams, Lady Gaga oder Jess Glynne begeisterten. Für eine gute Lösung wird es notwendig sein, die Insolvenzverfahren in Großbritannien und Deutschland zügig eng aufeinander abzustimmen. Dies würde möglichen Investoren ein Engagement erleichtern. Das neue europäische Insolvenzrecht, das Mitte 2017 in Kraft getreten ist, bietet hierfür eine gute Grundlage.“
„Durch die Abwertung des britischen Pfunds nach dem Brexit, den starken Wettbewerb und den rückläufigen Markt in unserem Modebereich haben wir viel Gegenwind erfahren“, begründete Bench-Limited-Direktor Barry Knight den Schritt zur Insolvenz. Zudem hätten sich größere Logistikprobleme aus dem Jahr 2016 negativ auf das Geschäft ausgewirkt. Bench betreibt aktuell in UK 20 Boutiquen, hierzulande zwölf Filialen sowie je zwei Stores in Österreich und in den Niederlanden.