Klage der Deutschen Umwelthilfe
02.12.2024, 09:46 Uhr
Adidas wird vor Gericht gezerrt
Die Deutsche Umwelthilfe hat Klage gegen Adidas eingereicht. Diese wirft dem Konzern vor, mit vagen Klimaversprechen Greenwashing zu betreiben. Gegenüber SAZsport hat sich Adidas bereits dazu geäußert.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat beim Landgericht Nürnberg-Fürth eine Klage gegen die Adidas AG eingereicht. Anlass ist das erklärte Ziel des Unternehmens, bis 2050 „klimaneutral“ zu werden. Die DUH bemängelt, dass Adidas in seiner Werbung keine konkreten Maßnahmen darlege, wie dieses Ziel erreicht werden solle, und damit lediglich von einem umweltfreundlichen Image profitiere. Kritisiert wird außerdem, dass unklar bleibe, ob die geplante Klimaneutralität durch eigene CO2-Einsparungen oder durch den Erwerb von CO2-Zertifikaten aus fragwürdigen Projekten erreicht werden solle, die oft keine verlässliche Emissionsminderung gewährleisteten. Zwar habe Adidas nach einer Abmahnung der DUH die entsprechende Werbung angepasst, „jedoch keine verbindliche Erklärung abgegeben, diese in Zukunft nicht wieder zu verwenden“, heißt es in einer Mitteilung.
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH, erklärt: „Adidas nutzt seine Zukunftsversprechen zur Klimaneutralität, um sich ein grünes Image zu verleihen. Besonders dreist: Für die Zeit nach 2030 wurden keine konkreten Schritte zur Emissionsreduktion benannt, obwohl nach Unternehmensangaben in diesem Zeitraum 70 Prozent der Gesamtemissionen reduziert werden sollen. Dabei sind Ziele ohne Maßnahmen sinnentleert.“
Auch Agnes Sauter, Leiterin der Ökologischen Verbraucherberatung und Marktüberwachung der DUH, übt Kritik: „Adidas ist kein Einzelfall. Immer mehr Unternehmen werben mit unzureichend begründeten Klimaversprechen.“ Ihre Forderung: „Um Greenwashing zu stoppen, braucht es klare gesetzliche Vorgaben. Dazu gehören Transparenzpflichten, die Offenlegung von Umsetzungsplänen sowie unabhängige Prüfstellen, die die Einhaltung der Versprechen kontrollieren. Andernfalls bleiben derartige Zusagen reine Luftnummern.“
Schwere Vorwürfe, die da an Adidas und andere gericht sind - welche die Drei-Streifen-Marke jedoch nicht auf sich sitzen lassen will. Gegenüber SAZsport hat sich diese wie folgt geäußert:
„Wir weisen die Vorwürfe als unzutreffend zurück. Adidas hat sich Ziele zur Emissionsreduktion gesetzt und informiert über Klimaziele und entsprechende Maßnahmen für verschiedene Zeiträume. Unsere Pläne und Ziele sind durch die externe und unabhängige Science-Based-Targets-Initiative geprüft und bestätigt.
Die Effekte sind bereits sichtbar: Im vergangenen Jahr 2023 sind die absoluten Emissionen einschließlich Lieferkette um 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken, allerdings ist in diesem Wert ein Einmaleffekt durch geringere Produktionsmengen enthalten. Die durchschnittlichen Treibhausgasemissionen pro Produkt sind zwischen 2022 und 2023 innerhalb eines Jahres um drei Prozent gesunken.
Da mehr als 90 Prozent der Emissionen bei der Herstellung unserer Produkte anfallen, kooperieren wir mit unseren Zulieferern für eine verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien und haben unsere Zulieferer verpflichtet, bis spätestens 2025 auf kohlebetriebene Kessel zu verzichten und zunehmend Strom aus erneuerbaren Quellen zu nutzen. Insgesamt lieferten im vergangenen Jahr Solaranlagen mit einer Maximalleistung von 267 Megawatt Strom für die Produktion. Aktuell arbeiten wir darüber hinaus unter anderem an Färbetechniken und einer Ausweitung der Nutzung recycelter Materialien."
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH, erklärt: „Adidas nutzt seine Zukunftsversprechen zur Klimaneutralität, um sich ein grünes Image zu verleihen. Besonders dreist: Für die Zeit nach 2030 wurden keine konkreten Schritte zur Emissionsreduktion benannt, obwohl nach Unternehmensangaben in diesem Zeitraum 70 Prozent der Gesamtemissionen reduziert werden sollen. Dabei sind Ziele ohne Maßnahmen sinnentleert.“
Auch Agnes Sauter, Leiterin der Ökologischen Verbraucherberatung und Marktüberwachung der DUH, übt Kritik: „Adidas ist kein Einzelfall. Immer mehr Unternehmen werben mit unzureichend begründeten Klimaversprechen.“ Ihre Forderung: „Um Greenwashing zu stoppen, braucht es klare gesetzliche Vorgaben. Dazu gehören Transparenzpflichten, die Offenlegung von Umsetzungsplänen sowie unabhängige Prüfstellen, die die Einhaltung der Versprechen kontrollieren. Andernfalls bleiben derartige Zusagen reine Luftnummern.“
Schwere Vorwürfe, die da an Adidas und andere gericht sind - welche die Drei-Streifen-Marke jedoch nicht auf sich sitzen lassen will. Gegenüber SAZsport hat sich diese wie folgt geäußert:
„Wir weisen die Vorwürfe als unzutreffend zurück. Adidas hat sich Ziele zur Emissionsreduktion gesetzt und informiert über Klimaziele und entsprechende Maßnahmen für verschiedene Zeiträume. Unsere Pläne und Ziele sind durch die externe und unabhängige Science-Based-Targets-Initiative geprüft und bestätigt.
Die Effekte sind bereits sichtbar: Im vergangenen Jahr 2023 sind die absoluten Emissionen einschließlich Lieferkette um 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken, allerdings ist in diesem Wert ein Einmaleffekt durch geringere Produktionsmengen enthalten. Die durchschnittlichen Treibhausgasemissionen pro Produkt sind zwischen 2022 und 2023 innerhalb eines Jahres um drei Prozent gesunken.
Da mehr als 90 Prozent der Emissionen bei der Herstellung unserer Produkte anfallen, kooperieren wir mit unseren Zulieferern für eine verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien und haben unsere Zulieferer verpflichtet, bis spätestens 2025 auf kohlebetriebene Kessel zu verzichten und zunehmend Strom aus erneuerbaren Quellen zu nutzen. Insgesamt lieferten im vergangenen Jahr Solaranlagen mit einer Maximalleistung von 267 Megawatt Strom für die Produktion. Aktuell arbeiten wir darüber hinaus unter anderem an Färbetechniken und einer Ausweitung der Nutzung recycelter Materialien."