Commerce Week 15.03.2021, 07:59 Uhr

Wie smarte Technologien am PoS das Einkaufserlebnis verbessern können

Jörn Dunz von Mobilcom-Debitel und Christoph Komor von Expert Handel zeigten in einer Session auf der Commerce Week auf, welche neuen Technologien den Komfort beim Einkaufen erhöhen und die Kundenbindung verbessern können. 
(Quelle: Shutterstock/Zapp2Photo)
Geschlossene Läden, langsame Öffnung - die Situation für den Einzelhandel ist momentan nicht gerade prickelnd. Viele Händler bleiben trotzdem optimistisch und suchen trotz - oder gerade wegen - der Krise nach neuen Möglichkeiten, das Erlebnis am PoS zu verbessern.
"Der zweite Lockdown hat uns kalt erwischt, vor allem, was die heiße Phase vor Weihnachten angeht. Wir haben deswegen Chatbots und die automatische Beratung über WhatsApp eingführt, somit haben wir uns dennoch gut geschlagen", sagte Christoph Komor, Geschäftsführer der Expert Handels GmbH. "Bei dem Thema Terminvereinbarung war die Resonanz anfänglich noch verhalten, aber auch das bessert sich. Premiumware lässt sich einfach schwieriger über die digitalen Kanäle verkaufen, da ist die persönliche Beratung vor Ort einfach wichtig."
Das Unternehmen betreibt eine Innovationsfiliale, um zu testen, wie neue Konzepte und Technologien ankommen. Gerade das Thema Experience werde dabei immer wichtiger - denn heute herrsche eine ganz andere Kundenbetreuung als noch vor ein paar Jahren. Expert-Verkäufer nutzen zum Beispiel spezielle Tablets, über die sich alle Waren-Informationen schnell abrufen lassen. "Der Verkäufer muss auch außerhalb seines normalen Bereichs Infos parat haben. Auch was virtuelle Lager und Verfügbarkeiten angeht, sodass dem Kunden weitere Angebote gemacht werden können", so Komor. "Zudem stellt ein digitaler Beratungscheck sicher, dass wirklich alle Themen durchgegangen wurden. Das macht den Kunden zufriedener, und steigert natürlich auch unseren Umsatz."

Digitale Preisschilder: "Perspektivisch ein Muss für den PoS"

Und auch Papieretiketten werden laut Komor zunehmend von digitalen Preisschildern abgelöst - die Vorteile würden im Handel überzeugen: "Die Preisgestaltung ist einfach viel schneller als früher. Das sehen wir perspektivisch als ein Muss für den PoS. Wir versehen die digitalen Preisschilder auch mit einem QR-Code, um noch mehr Informationen, wie Kundenbewertungen, Bestandsinfos und Videos, zu integrieren."
Natürlich ändert sich mit dem Einzug neuer Technologien auch der Verkaufs- und Beratungsprozess für den Verkäufer. Doch Jörn Dunz, Leiter Vertrieb Handel und Geschäftskunden bei Mobilcom-Debitel betonte auch, wie wichtig nach wie vor die Empathie des Verkäufers gegenüber dem Kunden sei: "Neue Technologien können dabei unterstützen. Virtuelle Produkte, wie Versicherungen oder Energieverträge, lassen sich beispielsweise gut über das bereits genannte Tablet verkaufen. Wir haben zudem an wichtigen Punkten im Geschäft Displays installiert, über die Kunden Berater rufen können, was gerade bei großen Ladenflächen sehr hilfreich ist."

Roboter im Einzelhandel?

Auch AR (Augmented Reality) käme bereits zum Einsatz, um den Kaufprozess zu erleichtern - damit könne man sich zum Beispiel leichter vorstellen, ob die neue Kaffeemaschine auch in die Küche passt. Roboter im Kundenservice halte Dunz dagegen eher noch für Zukunftsmusik: "PR-technisch wäre das sicher eine gute Geschichte, aber die Leute kommen eigentlich ja gerade wegen des persönlichen Kontakts zu uns in den Laden. Man sollte sich jedoch grundsätzlich immer mit verrückten Ideen auseinandersetzen, aber natürlich dürfen sie nicht zu schwierig in der Anwendung sein."

Alessa Kästner
Autor(in) Alessa Kästner



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