Neue Payment-Studie
15.07.2020, 09:34 Uhr
Zwei von drei Kunden kaufen im Netz auf Rechnung ein
Erst die Ware, dann das Geld - so kaufen deutsche Konsumenten im Netz am liebsten ein. Die aktuelle Payment-Studie des EHI hat außerdem gezeigt, dass immer noch jeder fünfte Online-Shop nicht fürs mobile Zahlen optimiert ist.
Der Kauf auf Rechnung bleibt auch 2020 die beliebteste Zahlungsart der deutschen Online-Shopper, zwei von drei Kunden wollen erst die Ware erhalten und dann später die Rechnung begleichen. Auf den folgenden Plätzen hat sich nach Erkenntnissen des EHI Retail Institute allerdings etwas bewegt: "Wir konnten in der Corona-Zeit auch im E-Commerce eine Änderung des Zahlungsverhaltens feststellen, PayPal wurde verstärkt genutzt", erklärt Caroline Coelsch, Zahlungsexpertin beim EHI ein Ergebnis der Studie "Online Payment 2020".
Lastschrift verliert leicht an Boden
Mit 32,8 Prozent aller Online-Käufe liegt der Rechnungskauf auf Platz 1 und hat diese Position gegenüber dem Vorjahr sogar noch um 1,5 Prozentpunkte ausgebaut. Verantwortlich dafür ist, dass immer mehr Händler den Kauf auf Rechnung aktiv bewerben, so zum Beispiel der E-Commerce-Riese Amazon.de.
PayPal belegt Platz zwei der umsatzstärksten Zahlungsarten und steuert mit 20,2 Prozent (0,7 Prozent Plus gegenüber dem Vorjahr) zum Gesamtmarkt bei. Das Lastschriftverfahren, eine typisch deutsche Bezahlvariante, verlor dagegen mit einem Umsatzanteil von 18,3 Prozent leicht an Boden - 1,2 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr.
Die zunehmende Mobil-Nutzung von Online-Shops bringt auch die Themen "Mobil optimierter Checkout" und "Mobile Payment" auf die To-Do-Liste vieler Online-Händler. Heute haben schon 80 Prozent der Handelsunternehmen ihren Bezahlprozess für mobile Endgeräte optimiert. Die restlichen 20 Prozent gehen das Thema gerade an. Viele Handelsunternehmen planen die Einführung mobiler Bezahlverfahren wie Apple Pay (55 Prozent) und Google Pay (42 Prozent) in ihren Payment-Mix. Auch die Einführung chinesischer Bezahlverfahren wie WeChat Pay und Alipay steht bei einigen auf der Agenda.
Verändertes Shopping-Verhalten durch Corona
Die Corona-Pandemie hat nicht nur das Bezahlen am Point of Sale verändert, auch im E-Commerce führt sie zu Verschiebungen im Payment-Mix, das hat die zusätzliche qualitative Befragung der Handelsunternehmen ergeben.
Fast zwei Drittel der befragten Händler konnten im Zeitraum März bis April 2020 ein verändertes Nutzerverhalten beim Online-Shopping feststellen - dabei wurde PayPal als schnelle und bequeme Zahlungsart in diesem Zeitraum verstärkt von Kunden genutzt.
Einige Handelsunternehmen mussten während des Lockdowns auch ihre Omnichannel-Zahlungsarten aus dem Payment-Mix entfernen, beispielsweise Nachnahme. Viele Online Shop-Betreiber sind sich allerdings sicher, dass Kunden in Zukunft vermehrt online einkaufen werden.
Autor(in)
Frank
Kemper