Signa übernimmt die Kontrolle 11.09.2018, 12:41 Uhr

Fusion von Karstadt und Kaufhof ist unterschrieben

Nach monatelangen Verhandlungen sind die Verträge nun unterschrieben und die große Fusion der Galeria Kaufhof GmbH mit der Karstadt Warenhaus GmbH ist fix. Die Mütter Signa und Hudson’s Bay Holding gründen ein Joint Venture.
Karstadt und Kaufhof rücken enger zusammen.
(Quelle: Shutterstock/PR-PhotoDeisgn)
Zum neuen gemeinsamen Unternehmen von Signa und Galeria-Kaufhof-Eigentümer HBC gehörten die Galeria Kaufhof GmbH, die Karstadt Warenhaus GmbH, das gesamte Einzelhandelsgeschäft von HBC Europe (Saks Off 5TH, Galeria Inno in Belgien, Hudson‘s Bay in den Niederlanden) sowie auch Karstadt Sports und der gesamte Lebensmittel- und Gastronomiebereich beider Unternehmen (Dinea, Galeria Gourmet, Karstadt Feinkost, Le Buffet).
Das fusionierte Unternehmen verfügt über 243 Standorte in Innenstadtlagen Europas und beschäftigt insgesamt 32.000 Mitarbeiter. Offiziell ist von einer „Fusion unter Gleichen“ die Rede. Doch wird Karstadt-CEO Stephan Fanderl die Leitung des Warenhauskonzerns übernehmen. Und auch die Mehrheit der Anteile am neuen Unternehmen liegt künftig bei der Signa-Holding des Karstadt-Eigentümers René Benko: Signa erhält 50,01 Prozent, HBC 49,99 Prozent. Zu seinem Team gehörten Führungskräfte von Galeria Kaufhof und Karstadt, heißt es.
Die E-Commerce-Plattformen Galeria-kaufhof.de, Saks-off-5th.de, Inno.be, Hudsonsbay.nl, Dinea.de, Karstadt.de, Karstadt-restaurant.de, Karstadt-reisen.de, Hood.de, Kisura.de und Karstadtsports.de sollen zusammengeführt werden. Kaufhof bringt bis 96, Karstadt 79 Häuser ein, hinzu kommen von HBC Europe Hudson's Bay in den Niederlanden, Inno in Belgien sowie Saks Off 5th in Deutschland und den Niederlanden. Karstadt integriert seine Sportsparte, die Signa Sports United, mit über 69 Webshops „die führende kontinentaleuropäische Sport E-Commerce Plattform“ mit Playern wie Karstadt Sports, Internetstores (Fahrrad.de, campz.de) oder Tennis-Point.
"Durch dieses Gemeinschaftsunternehmen haben zwei Traditionsunternehmen eine ideale Lösung gefunden, um sich im stark umkämpften deutschen und europäischen Einzelhandelsmarkt erfolgreich zu positionieren“, erklärt Dr. Stephan Fanderl, CEO von Karstadt Warenhaus und Geschäftsführer von Signa Retail. „Jetzt beginnt eine Phase, die von harter Arbeit, großen betrieblichen Herausforderungen und fordernden Marktveränderungen geprägt ist. Gemeinsam können wir nun die Möglichkeiten der Digitalisierung und die Stärken des Einzelhandels in Innenstadtlagen besser nutzen als jemals zuvor. In Zukunft werden unsere gemeinsamen Warenhäuser für 80 % der städtischen Kunden in unmittelbarer Umgebung erreichbar sein und mehr als 20 Millionen Kunden über unsere Loyalitätsprogramme ansprechen.“
Die Konzerne äußern sich noch nicht zur Zukunft ihrer Markennamen. Laut der Deutschen Presse-Agentur sollen sowohl Karstadt als auch Galeria Kaufhof zunächst als Marken bestehen bleiben. Der Vollzug der Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Wettbewerbsbehörden.
Nach Firmenangaben erzielten die Gesellschaften der künftigen Warenhaus Holding im vergangenen Jahr zusammengerechnet einen Umsatz von 5,4 Mrd. Euro. Galeria Kaufhof, die HBC vor knapp drei Jahren von der Metro übernommen hatte, schreibt allerdings rote Zahlen.



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