50 Jahre SAZsport: Jubiläen & Legenden (Teil 11)
08.07.2024, 10:04 Uhr

Über Sport Mroczek staunen die Betriebsberater

Als kleines Sporthandelsunternehmen noch am Markt bestehen zu können, ist eine Leistung, die Respekt verdient. Kay Mroczek feiert mit seinem Geschäft in Darmstadt sogar 40. Geburtstag. Von einem Händler, der sich ursprünglich eine andere Karriere vorgestellt hatte.
Sport Mroczek hat einen Standortvorteil gegenüber anderen Händlerkollegen.
(Quelle: Sport Mroczek)
Eigentlich wollte Kay Mroczek Sportlehrer werden. Er hatte ein entsprechendes Studium absolviert, war zudem aktiver Tennisspieler und Fußballer. Seine berufliche Karriere schien vorgezeichnet. Doch es kam ein bisschen anders: Eher zufällig wurde ihm 1984 ein kleiner Laden in seiner Heimat Darmstadt angeboten, mit gerade einmal knapp 100 Quadratmetern Fläche. Zur damaligen Zeit gab es keinen Mangel an Lehrkräften - ganz im Gegenteil -, und um die Zeit bis zu seiner Anstellung als Lehrer zu überbrücken, gründete er ein Sportgeschäft. Quasi als Nebenerwerb und Familienbetrieb, da er Unterstützung von seiner Mutter, die bereits Sporthandelserfahrung mitbrachte, und seinem Bruder, der mithalf, erhielt. Im Angebot lag sein Fokus auf dem Tennissport, dazu kam noch etwas Bademode. Das Geschäft lief dann zwei Jahre sehr gut, und so entschloss er sich 1986, innerhalb Darmstadts in ein größeres Gebäude umzuziehen. Eine Anstellung als Lehrer war immer noch mit längeren Wartezeiten verbunden, und es erschien ihm sinnvoll, sich betriebswirtschaftlich weiterzubilden beziehungsweise ausbilden zu lassen (zum Handelsfachwirt). Damit war klar, dass Kay Mroczek mit seinem gleichnamigen Sportunternehmen eine Zukunft hatte. 
Der Standortvorteil von Sport Mroczek

Dass er 2024 40-jähriges Jubiläum feiern darf, bedeutet ihm eine ganze Menge – gerade in dieser schnelllebigen Zeit mit so vielen Krisen. „Wir können nach der Corona-Pandemie froh sein, die soweit wirtschaftlich gut überstanden zu haben“, bemerkt Mroczek, heute 63. Und es freut ihn natürlich unheimlich, wenn ihm Stammkunden sagen: „Toll, dass ihr noch da seid.“  Dazu muss man wissen, dass Sport Mroczek durchaus auch einen  Standortvorteil hat im Vergleich zu manch anderem Händlerkollegen. Zum einen ist das Geschäft in einem Stadtteil von Darmstadt (Eberstadt) ansässig, in dem viele junge Familien leben, die auch über ein gutes Kaufkraftpotenzial verfügen. Das Wohngebiet gilt als sehr nachgefragt und die Grundstückspreise sind höher. Zum anderen wird das Sportgeschäft nicht nur von Stammkunden frequentiert, sondern auch von vielen Personen, die einfach bei uns vorbeilaufen und erst einmal gar nichts suchen“, wie Mroczek erklärt. Direkt neben dem Laden steht eine große Filiale der Sparkasse Darmstadt, gegenüber wird bald ein sehr großer Edeka eröffnen. Wenn Betriebsberater von Sport 2000 bei ihm vorbeischauen, können die nur staunen: „Mensch, ihr habt ja eine super Kundenfrequenz!“
Nahversorger, aber auch Teamsport-Spezialist

Ein großer Meilenstein bedeutete für Sport Mroczek nach 1986 ein weiterer Umzug im Jahr 1999, auch innerhalb Darmstadt-Eberstadts. Bis heute stehen hier knapp 300 Quadratmeter Verkaufsfläche zur Verfügung. 2015 wurde das Geschäft noch einmal komplett umgebaut und modernisiert, das Sortiment konnte erweitert werden. Zwar stehen bei Sport Mroczek die Segmente Teamsport und Tennis weiterhin stark im Fokus (was auch mit der sportlichen Vergangenheit des Inhabers und seinem aufgebauten Netzwerk zu tun hat), doch auch Sportbekleidung, Fitness und ein umfangreiches Outdoor-Sortiment (speziell Schuhe) haben sich zu starken Umsatzbringern entwickelt. „Wir sind schon der klassische Nahversorger vor Ort, also ein Generalist “, bemerkt Mroczek. Gleichermaßen ist das Geschäft aber auch ein Teamsport-Spezialist, was die Mitgliedschaft im Club der Teamsport-Experts innerhalb von Sport 2000 unterstreicht.
Nachfolge könnte geregelt sein

Gedanken gemacht hat sich der Händler natürlich auch schon, wie lange er selbst noch hinter der Ladentheke stehen möchte. Seine Zielsetzung lautet: „Maximal fünf Jahre.“ Mit 75, so meint er grinsend, wolle er das sicher nicht mehr machen. Vielleicht könnte er sich vorstellen, im Bereich Tennis, wo doch viele Kunden auf seine Beratung setzen, noch unterstützend tätig zu sein.  Es bestehen gute Chancen, dass das Geschäft in der Familie bleibt. Sein Sohn arbeitet seit einigen Jahren schon eifrig mit und kümmert sich um den Bereich Teamsport. Interesse, dies zu übernehmen, hat er bereits bekundet.



Das könnte Sie auch interessieren